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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfasst worden.
    Hitze strahlte durch seinen Körper. Sternförmig hatte sie sich ausgebreitet, und sie überlagerte alles. Lars Jenkins spürte, dass er kein normaler Mensch mehr war, sondern nur ein Gegenstand, dem das Leben entrissen wurde.
    Kein Atmen mehr. Nur Schmerzen. Nur die Hitze, die ihn ohne Feuer erreicht hatte…
    Sehen konnte er noch. Und so sah er das Bild seiner Mörderin als Letztes in seinem Leben. Den eigenen Körper spürte er schon längst nicht mehr. Er wusste auch nicht, dass er zusammengebrochen war, und dann war sein Kopf an der Reihe.
    Etwas in ihm explodierte oder verbrannte. Und dann gab es den Lehrer Lars Jenkins nicht mehr. Ein Feuer, das nicht normal war, hatte ihn zusammenbrechen lassen. Auf dem Boden verteilte sich die Asche oder das, was von ihm zurückgeblieben war. Ein schimmernder heller Haufen, den man auch als Engelstaub hätte bezeichnen können.
    Jamila war noch da. Sie schaute auf die Reste des Mannes, lächelte dabei und schüttelte den Kopf. Den Tod hatte sich dieser Mensch selbst zuzuschreiben. Er hätte besser in seinem Zimmer bleiben sollen.
    Die eigentliche Aufgabe lag noch vor ihr und die würde sie auch durchziehen. Dieser Zwischenfall hatte sie nicht aufhalten können. Wichtig waren die Kinder.
    Sie drehte sich um und brauchte nur einen Schritt zu gehen, um die Hand nach der Türklinke auszustrecken. Sie tat es, öffnete die Tür, nickte dabei zufrieden, bevor sie innerhalb der nächsten Sekunden im Schlafsaal der Schüler verschwand…
    ***
    Raniel hatte darauf bestanden, den Wagen zu nehmen, obwohl wir auch auf eine andere Weise an unser Ziel hätten gelangen können. Aber es war Zeit genug, und so spielte ich den Chauffeur und lenkte den Rover nach Westen einer dort untergehenden Sonne entgegen.
    Natürlich hatte ich Fragen, und die hatte ich auch gestellt, aber keine Antwort erhalten. Der Gerechte schwieg sich aus. Er wies nur jedes Mal daraufhin, wie gefährlich Liliths Tochter Jamila war.
    Und ich hatte doch nachgehakt. Immer und immer wieder. Ich hatte Raniel genervt, bis er schließlich ein wenig preisgab.
    »Lilith schickt ihre Tochter in die Welt, damit sie Zeichen setzt. Sie will mitmischen. Sie will die Hölle noch mehr ausbreiten und nicht alles dem Teufel überlassen. Allerdings können wir uns nicht darauf verlassen, dass sie Feinde sind. Im Endeffekt halten sie zusammen, denn solche Taten sind von Luzifer abgesegnet.«
    »Nur töten?«, fragte ich.
    Raniel hob die Schultern. Eine andere Antwort erhielt ich nicht, und auch später nicht, denn der Gerechte hielt jetzt den Mund.
    Das Ziel war mir bekannt. Es lag westlich von London, in der Höhe von Windsor und der Stadt Eton. Allerdings auch weiter nördlich, wo die Gegend von Touristen nicht mehr so überlaufen war. Hier gab es nur Natur, und in dieser Natur stand ein Landschuldheim, in das die Lehrer aus London gern mit ihren Schülern fuhren.
    Das Haus lag recht einsam. Nur eine Straße führte hin. Es war ein unasphaltierter Weg, der auf eine kleine Anhöhe führte, wo das Haus stand.
    Wir erreichten das Ziel erst im Dunkeln. Schon aus der Entfernung war zu sehen, dass dieser Bau nicht eben zu den modernen Landschulheimen gehörte. Er war aus einer anderen Zeit übrig geblieben und mochte einen gewissen nostalgischen Charme verbreiten, doch darauf konnten die Schüler von heute verzichten. Es sei denn, ihnen wurde vor Augen geführt, wie es früher mal ausgesehen hatte.
    In der Nähe des Eingangs standen zwei Laternen, und auch in der unteren Etage brannte hinter zwei Fenstern Licht.
    Oben war es finster. Ebenfalls in einem Seitentrakt. So konnte man auf den Gedanken kommen, dass dort der Schlafsaal der Kinder untergebracht war.
    Den Rover lenkte ich bis dicht an den Eingang. Der Motor verstummte, wir öffneten die Türen und stiegen aus. Alles geschah schweigend, niemand von uns unterbrach die Stille.
    Raniel ging noch nicht auf die Tür zu. Zwar tat er zwei Schritte, blieb aber dann stehen und starrte das Haus schweigend an.
    Einige Sekunden ließ ich verstreichen, bevor ich ihm eine Frage stellte.
    »Was ist los mit dir? Spürst du etwas?«
    Die Antwort erhielt ich nach einer längeren Pause. »Ich denke schon. Ich bin mir sogar sicher, dass sie schon hier ist…«
    Ich musste schlucken. Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet, es aber doch gehofft. Lange wollte ich diese Unperson nicht jagen. Sie sollte nicht die Chance erhalten, noch mehr Opfer zu bekommen.
    Wenn ich an das Landschulheim

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