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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kommt.«
    »Kein Arzt kann ihm helfen«, behauptete Lance Selby.
    »Reden Sie keinen Unsinn, nur ein Arzt kann ihn retten. Wer hat ihm diese schlimme Verletzung zugefügt?«
    »Sie werden es nicht glauben, wenn ich es Ihnen sage«, antwortete der Parapsychologe.
    » Sie etwa?« fragte Eve Bellamy.
    »Nein, ich war es nicht.«
    »Wer dann?« bohrte die Krankenschwester.
    »Ein Dämon namens Oggral, und es geschah nicht auf dieser Welt. Sehen Sie, ich wußte, daß Sie mir das nicht abkaufen würden, aber es ist die Wahrheit, und ich könnte noch ein paar haarsträubende Dinge hinzufügen. Bevor Sie anfangen, sich über mich zu ärgern oder zu wundern – oder beides –, lassen Sie mich Ihnen noch verraten, daß ich Parapsychologe bin und in Bereiche vorgedrungen bin, die Sie sich noch nicht einmal vorstellen können. Der Mann, den Sie hier sehen, ist kein Mensch, so unglaublich das auch klingen mag, oder haben Sie schon einmal einen Menschen gesehen, zwischen dessen Fingern sich Schwimmhäute befinden? Ich weiß, daß das alles ziemlich starker Tobak für Sie ist, Mrs. Bellamy, aber es ist alles wahr, das schwöre ich bei meinem Augenlicht. Es stimmt, daß diesem Mann kein Arzt helfen kann, aber wir – Chrysa, ich und noch ein paar andere – werden ihn retten. Sie bitte ich lediglich, all das zu vergessen, in Ihr normales Leben zurückzukehren und nicht mehr an diese Unglaublichkeiten zu denken.«
    Eve Bellamy konnte kaum verdauen, was sie in diesen wenigen Augenblicken alles gehört hatte, und sie glaubte zu erkennen, daß das nur die Spitze des Eisbergs war. O Himmel!
    Verwirrt verließ sie das Gästezimmer, stieg benommen die Stufen hinunter. Lance folgte ihr. Chrysa blieb bei Kolumban.
    »Was ist los, Mom? Was hast du?« fragte Mel nervös, als er den verstörten, hilflosen Blick seiner Mutter sah.
    »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte Lance Selby den Jungen.
    »Ihre Mutter wird Ihnen später alles erklären. Haben Sie Dank für Ihre selbstlosen Bemühungen.«
    »Bist du wirklich okay, Mom?« fragte Mel zweifelnd.
    Eve Bellamy streifte den Parapsychologen mit einem unsicheren Blick und antwortete: »Ja, Mel, es geht mir gut. Mir tut nur der Mann dort oben sehr leid. Es geht ihm nicht gut.«
    »Besteht die Gefahr, daß er stirbt? Warum bringt man ihn dann nicht ins Krankenhaus?«
    »Wir können sicher sein, daß für ihn hier getan wird, was nötig ist. Mehr kann man auch im Krankenhaus nicht für ihn tun«, antwortete die Frau. »Komm, wir gehen.«
    ***
    Ich wartete nicht, bis Lance Selby noch einmal anrief, sondern riß die Initiative an mich. Die Geheimniskrämerei unseres Freundes gefiel mir nicht, sie machte mich nervös.
    Boram hatte mich geweckt, ohne daß es Vicky merkte. Er hatte mich nicht berührt, weil ich in diesem Fall mit einem Schrei halb Knightsbridge aus dem Schlaf gerissen hätte. Seine Berührungen waren ziemlich schmerzhaft, schließlich bestand er aus dampfendem Nesselgift, stattdessen hatte er mir die Decke weggezogen.
    Ich stahl mich mit ihm aus dem Raum, Vicky schlief friedlich weiter.
    Sobald ich angezogen war, begab ich mich in den Salon, wo Roxane und Mr. Silver warteten.
    »So seltsam hat sich Lance noch nie benommen«, stellte der Ex-Dämon fest.
    »Was mag er so früh am Morgen von uns wollen?« fragte Roxane.
    »Das werden wir gleich wissen«, brummte ich, sorgte dafür, daß Roxane und Mr. Silver das Gespräch mithören konnten, und tippte Lances Nummer.
    Der Parapsychologe meldete sich nach dem dritten Läuten.
    »Okay, Lance«, sagte ich. »Wir stehen alle ›Gewehr bei Fuß‹. Was hast – du uns zu sagen? Es handelt sich hoffentlich um keinen verfrühten Aprilscherz.«
    »Ich konnte vorhin nicht reden. Es war jemand bei mir…«
    »Du hattest Besuch? War sie hübsch?« Ich wußte, daß Oda keine andere Frau in seiner Nähe geduldet hätte. Er gehörte immer noch ihr, obwohl sie ihn mit keinem Körper mehr beglücken konnte. Ihr Geist liebte ihn noch so wie früher, daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern. Meine Frage war deshalb nicht ernst zu nehmen.
    »Eine Frau war mit ihrem Sohn bei mir«, erzählte Lance, »um etwas abzuliefern, das der Junge gestern abend in Bexley hinter einem Gebüsch gefunden hat.«
    »Den Nasenring eines versklavten Dämons?«
    »Einen Freund, der nach Hause wollte«, antwortete Lance.
    »Du sprichst in Rätseln«, sagte ich.
    »Shavenaar!« ließ Lance Selby die Katze aus dem Sack.
    Das war eine Überraschung, die nicht nur mich, sondern

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