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173 - Der Dämonen-Henker

173 - Der Dämonen-Henker

Titel: 173 - Der Dämonen-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gegenübersah und sich nicht erklären konnte, woher er auf Anhieb wußte, wie sie hieß. Sie war ihm mit Sicherheit noch nie begegnet.
    »Komm herein, es ist kalt!« sagte Lance Selby und gab die Tür rasch frei.
    Chrysa zögerte.
    »Na komm schon«, drängte Lance.
    Durfte sie dem fremden Mann trauen? Vorsichtig kam sie seiner Aufforderung nach, und sie hielt ihren Abwehrzauber bereit, um sich nötigenfalls verteidigen zu können.
    Verwirrend fand sie, daß dieser Mann sich ehrlich zu freuen schien, sie zu sehen. Sie wiederzusehen ! Wo hatte sie ihn schon einmal getroffen? War es möglich, daß sie sich nicht mehr daran erinnern konnte? Ausgeschlossen. Sie war nicht vergeßlich. Alles, was sie erfuhr und erlebte, behielt sie.
    Der Parapsychologe musterte sie von Kopf bis Fuß. »Du mußtest fliehen, nicht wahr?«
    Chrysa nickte, immer noch verwirrt.
    »Vor wem?« wollte Lance Selby wissen.
    »Vor Oggral«, antwortete die weiße Hexe. »Eigentlich floh ich zuerst vor Mago und geriet dabei in Oggrals Hände. Er ist noch schlimmer als Mago.«
    Der Parapsychologe nickte finster. »Ich weiß.« Er forderte Chrysa auf, ihm in den Living-room zu folgen. Dort mußte sie sich setzen, er bestand darauf. »Es war richtig, daß du zu mir kamst«, sagte er.
    Er sah, wie durcheinander sie war, und lächelte verständnisvoll.
    »Du weißt nicht, mit wem du es zu tun hast, sitzt einem Mann gegenüber, der dir völlig fremd ist…«
    »Ich wollte zuerst zu Roxane, aber das Haus…«
    »Ist nicht mehr da. Hast du schon von Morron Kull gehört?«
    Chrysa schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber der Name Toorsom ist dir bekannt.«
    »Ja.«
    Lance Selby nickte. »Mit Toorsoms Hilfe hat Morron Kull das Haus gesprengt, total vernichtet, ausgelöscht.«
    Chrysa sah ihn entsetzt an. »Befand sich Roxane zum Zeitpunkt der Explosion darin?«
    »Zum Glück nicht«, antwortete der Parapsychologe.
    »Da es das Haus nicht mehr gibt, wollte ich zu…«
    »Oda«, fiel ihr Lance Selby ins Wort.
    »Ja«, gab die weiße Hexe zu.
    Lance Selby breitete die Arme aus. »Ich bin Oda«, behauptete er, doch Chrysa glaubte ihm nicht. Aber er vermochte sie zu überzeugen, indem er über Dinge sprach, die nur Oda wissen konnte, und zu guter Letzt erzählte er Chrysa seine Geschichte, die mit der von Oda sehr eng verknüpft war.
    So erfuhr Chrysa, daß Odas Körper von Mago zerstört worden war und sich ihr Geist seither in ihm befand.
    »Ich bin Lance Selby und Oda«, sagte der Parapsychologe lächelnd.
    Jetzt glaubte sie ihm, und sie sprach offen über ihre qualvolle Zeit bei Oggral, die darin gipfelte, daß sie ihren Kopf hätte verlieren sollen.
    Sie berichtete von ihrer unerwarteten Rettung und der atemberaubenden Flucht, die danach folgte. »Und nun sind wir hier, Kolumban und ich, und mein Lebensretter braucht dringend Hilfe«, schloß sie ihre Erzählung.
    »Wir holen ihn hierher«, entschied Lance Selby sofort. »Aber so kannst du nicht herumlaufen. Du würdest dir den Tod holen.« Da er nur Männerkleidung im Haus hatte, gab er dem Mädchen helle Jeans, einen dicken Rollkragenpulli und eine Lederjacke mit Lammfellfutter.
    Als Chrysa fertig war, trug auch Lance Selby Straßenkleidung.
    Sie verließen sein Haus, er holte den Wagen aus der Garage, und sie fuhren von Paddington nach Chelsea, überquerten auf der Albert Bridge die Themse und erreichten anschließend den Battersea Park.
    Bange Minuten vergingen für Chrysa.
    Würde Kolumban noch dort sein, wo sie ihn zurückgelassen hatte? Wie würde er sich fühlen? Er hatte sehr viel Blut verloren.
    Ein Jogger kam ihnen entgegen. Vor dem Mann lief ein kleiner Hund, dem es sichtlich Spaß machte, sein Herrchen auf seiner morgendlichen Runde zu begleiten. Der Mann schnaufte, dampfte und schwitzte.
    »Warum läuft er?« wollte Chrysa wissen.
    »Er betreibt Sport, um sich fit zu halten«, antwortete Lance Selby.
    »Machst du das auch?« erkundigte sich die weiße Hexe.
    Lance schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, ich bin zu faul dazu, aber Tony Ballard, mein Freund, der nimmt es damit sehr genau. Da kann es stürmen oder schneien – der dreht im Hyde Park unermüdlich seine Runden. Du wirst ihn kennenlernen. Nun zeig mir, wo du Kolumban versteckt hast.«
    Chrysa führte den Parapsychologen zu den Büschen, und Kolumban richtete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht rasch auf, als er erkannte, daß Chrysa mit einem Mann erschien.
    »Er ist ein Freund, ganz ruhig«, beschwichtigte ihn die weiße Hexe. »Er ist

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