Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Waffe bei sich trug. Sie zu ziehen wäre eine Möglichkeit gewesen, aber er würde schnell sein müssen, schon das Zucken seines rechten Arms konnte tödliche Folgen haben. Der Typ hinter ihm konnte ihm leicht die Klinge in den Hals stoßen.
    »Was immer du denkst, es ist falsch«, flüsterte die Stimme hinter ihm. »Ich bin schneller.«
    »Das weiß ich, deshalb werde ich nichts tun.«
    Er hörte das Lachen. »Und wohin tendieren deine Gedanken? Ich weiß genau, was in deinem Kopf vorgeht. Du kannst mir da nichts vormachen…«
    Bill wusste, dass der Typ hinter ihm recht hatte. Er saß weiterhin starr wie eine Puppe, nur seine Augen bewegten sich. Sie nahmen die düster-graue Umgebung vor dem Gold wahr, und in ihr entstand plötzlich eine Bewegung.
    Es war ein Schatten, der heranhuschte – nicht von vorn, sondern von der Rückseite her – und der einen Moment später die hintere Tür erreicht hatte.
    Was dann passierte, erlebte der Reporter als starr sitzender Zeuge…
    ***
    Jemand riss mit einem heftigen Ruck die Tür auf. Er überraschte damit auch den Maskenmann, der mit diesem plötzlichen Angriff nicht gerechnet hatte. Jetzt aber drehte er den Kopf, um erkennen zu können, was da genau passiert war.
    Plötzlich war die Hand da, die den Mann als Faust mitten im Gesicht erwischte. Er kippte zurück, und Platz zum Ausweichen gab es für ihn nicht.
    Das nutzte der Angreifer aus. Er griff noch mal zu und bekam die Gestalt am Genick zu fassen. Heftig wurde der Mann mit dem goldenen Gesicht aus dem Wagen gezerrt.
    Es hatte alles nur Sekunden gedauert. Bill Conolly wollte nicht behaupten, starr geworden zu sein, aber das meiste der Aktion war an ihm vorbeigegangen. Erst jetzt, als er sich allein im Wagen befand, kam er dazu, den Kopf zu drehen und aus dem Fenster zu schauen. Er blickte auf den Gehsteig mit seinem gemusterten Pflaster und sah die hoch gewachsene Gestalt, die sich mit dem Messerhelden beschäftigte.
    Der Mann hielt seinen Dolch noch immer in der Hand, kam jedoch nicht dazu, ihn einzusetzen. Er war gepackt und angehoben worden, um dann gegen eine Hauswand geschmettert zu werden. Der Aufprall schüttelte ihn durch, er sank zu Boden, und genau in den Augenblick tauchte ein zweites Goldgesicht auf.
    Der Kerl musste in der Nähe Wache gehalten haben. Jetzt war ihm klar geworden, dass er seinem Freund zu Hilfe eilen musste. Mit langen Sprüngen huschte er auf Bills Retter zu, der ihn nicht sah.
    Dafür entdeckte Bill ihn. Er sah, dass der Typ ebenfalls bewaffnet war. Wieder mit einem langen Dolch, dessen Klinge eine leichte Krümmung aufwies.
    Er hätte eiskalt zugestoßen, aber da griff der Reporter ein. Er öffnete die Tür in dem Augenblick, als der zweite Kerl in die Nähe geriet. Ausweichen konnte er nicht mehr. Im vollen Lauf rammte er die Tür und riss seine Arme hoch, während sich seine Beine selbstständig machten. Jedenfalls harmonisierten sie nicht mehr miteinander, und so kam es, dass der Typ zu Boden segelte und auf dem Bauch noch ein Stück weiterrutschte.
    Jetzt war auch dem Fremden aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. Er drehte sich um, sah den zweiten Mann auf dem Boden strampeln und wie er sich erholte. Er wollte auf die Beine springen, doch das gelang ihm nicht. Auf halber Strecke sank er zusammen, denn es musste etwas mit seinem linken Knie geschehen sein, das nachgab.
    Ein wilder Fluch drang über seine Lippen. Bills Retter war sofort bei ihm. Er trat ihm den Dolch aus der Hand, dann riss er ihn hoch und herum, bevor er ihn gegen die Hauswand schleuderte und er das gleiche Schicksal erlitt wie sein Kumpan.
    Die beiden lagen vor den Füßen des Mannes, der auf sie einsprach. Das hörte auch Bill Conolly, der sich endlich dazu überwunden hatte, den Wagen zu verlassen.
    Dabei bewegte er sich sehr vorsichtig. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Manchmal redeten sie zu dritt, nur in einer Sprache, die Bill nicht verstand. Er stufte sie jedoch zum asiatischen Raum gehörend ein.
    Der Reporter stand noch immer neben dem Wagen. Der Fremde drehte ihm den Rücken zu. Die beiden Waffen hatte er eingesammelt, dann schrie er den Goldmännern einen Befehl zu und Bill wurde Zeuge, wie einer dem anderen auf die Beine half.
    Sein Retter ließ sie laufen.
    Bill wusste nicht, wie er diese Tat einschätzen sollte. Er hätte die Polizei alarmiert, aber daran hatte der Fremde nicht im Traum gedacht. Dass er so reagiert hatte, ließ darauf schließen, dass er so etwas wie ein Insider war.

Weitere Kostenlose Bücher