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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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störte ihn. Was es genau war, wusste er nicht, aber es hatte nicht unbedingt etwas mit dem leisen Rascheln der Blätter zu tun. Da gab es noch etwas anderes, das für ihn nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen war.
    Er konzentrierte sich darauf und musste zugeben, dass ihm dieses Gefühl nicht unangenehm war. Er drehte den Kopf, suchte nach dem Grund, fand ihn nicht, und allmählich wurde seine Unruhe größer.
    Die Stimme erreichte ihn aus dem Nichts und sorgte bei ihm für ein Erschrecken. Er stieß sogar einen leisen Ruf des Erschreckens aus, was für ein ebenfalls leises Gelächter in seiner Nähe sorgte, das von einer Frau abgegeben worden war.
    Zwischen den Büschen sah Kim die Erscheinung. Sie war nicht mehr als ein Hauch, aber sie schaffte es, sich von diesem Ort zu lösen, und so schwebte sie langsam näher.
    Ja, sie schwebte…
    Über Kims Gesicht huschte ein Lächeln, denn jetzt hatte er erkannt, wer sich da gemeldet hatte. Und nicht nur gemeldet, die Erscheinung zeigte sich auch. Sie sah nebulös aus, aber sie hatte die Gestalt eines Menschen.
    »Mutter…?«
    Kim erhielt eine präzise Antwort. »Ja, ich bin es, Kind. Ich bin deine Mutter.«
    »Der Engel!«
    Er hörte ein scharfes Lachen. »Nicht mehr so ganz. Ich sehe mich eher als eine Verstoßene an. Als eine Person, die keine Heimat mehr hat, die von einer tiefen Reue erfüllt ist und sich wünscht, alles rückgängig machen zu können.«
    Kim wusste nicht, was seine Mutter gern rückgängig gemacht hätte. Er wollte auch nicht so direkt fragen, denn das war einzig und allein ihre Sache. Aber die Worte hatten dafür gesorgt, dass so etwas wie Mitleid in ihm hochgestiegen war. Seine Mutter bemühte sich, Fehler wieder auszumerzen, aber man ließ sie einfach nicht, und das war schlimm.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Ich bin nur so froh, dass du noch am Leben bist. Bedanke dich bei deinen neuen Freunden, denn ich habe nichts für dich tun können.«
    »Aber du hast es versucht.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann musst du dir doch keine Gedanken machen. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, Mutter, bitte nicht.«
    »Das sagst du so leicht.«
    »Ich fühle mich zwar nicht sicher, aber doch beschützt. Carlotta und ihre Freunde sind sehr verlässlich. Ich habe volles Vertrauen zu ihnen und jetzt schaut sie, ob die Luft rein ist, damit wir von hier verschwinden können.«
    »Das freut mich für dich. Und doch ist es nicht so einfach, wie es erscheint. Dein Vater ist unterwegs, um dich zu holen. Er hat seine dämonischen Helfer mitgebracht. Jetzt stehen auch deine Freunde auf ihrer Liste. Versuche lieber, dich von ihnen fernzuhalten, Kind.«
    Kim überlegte. »Wie könnte ich das? Auch wenn ich es wollte, würde ich es nicht schaffen. Ich bin sicher, dass Vater weiß, was ich vorhabe. Ich glaube, dass ich es auf einen Kampf ankommen lassen muss.«
    »Du bist zu schwach!«, hielt ihr der verstoßene Engel entgegen. »Viel zu schwach.«
    »Aber ich bin nicht allein.«
    Die Mutter lachte ihn aus. »Wo sind denn deine Helfer? Ich bin zu dir gekommen, und du hast nichts davon bemerkt. Was mir gelungen ist, das könnte auch deinem Vater gelingen.«
    »Carlotta ist bald wieder da.« Kim war nur diese Antwort eingefallen.
    »Schön. Und was heißt das?«
    »Das ist doch klar. Wir werden diesen Ort verlassen und woanders hinfliegen.«
    »Kennst du das Ziel?«
    »Es ist dort, wo Carlotta wohnt.«
    »Ja, mit dieser Antwort habe ich gerechnet. Aber da hast du dich geirrt. Du hast die andere Seite unterschätzt, denn genau dort wartet man auf dich. Ich weiß es. Ich habe sie gesehen. Und sie rechnen damit, dass du kommst.«
    Für einen Moment senkte Kim den Blick. Der Engel sollte nicht sehen, wie ihm zumute war. Dann stieg Trotz in ihm hoch, und er sagte: »Ich werde nicht allein sein. Ich habe Freunde, die sich vor nichts fürchten, auch nicht vor den Dienern der Hölle. Weißt du das nicht?«
    »Doch, ich habe sie ja gesehen. Ich war in dem Haus und ich habe versucht, dir so etwas wie mein Erbe mitzugeben, was mir leider nicht ganz gelungen ist.«
    Kim hatte schnell begriffen. »Meinst du damit die Flügel, die keine richtigen sind?«
    »Genau.« Für einen Moment sagte die Erscheinung nichts, und Kim spürte deutlich, dass seine Mutter einen innerlichen Kampf ausfocht. Sie hatte etwas versucht, was nicht geklappt hatte, und das gab sie auch zu.
    »Es ist einfach lächerlich, was ich da getan habe, aber man hat mich nicht dazu kommen

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