1732 - Zombie-Theater
aufhalten?«
»Müssen sie das denn? Schau dich um. Wir sind wieder von der Normalität umgeben.«
»Ja, versuch es.«
Suko und ich waren gespannt und schauten ihr zu. Wir sahen, dass sie die Augenbrauen anhob.
»Der Ruf geht durch.«
»Und?«
Warten. Eine Zeit, in der unsere Anspannung immer mehr wuchs. Maxine biss sich auf die Lippen, ihre Augen glänzten, sie konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben, und dann ließ sie den Apparat sinken. »Das ist wohl nichts gewesen und…«
Genau da hörten wir die Stimme und sie gehörte Carlotta.
»Ja…«
Zum Glück war der Lautsprecher an. »Hier ist Maxine.«
Ein starker Atemzug. Dann die Frage: »Du?«
»Ja, ich. Aber das ist jetzt egal. Wo befindet ihr euch?«
»Das weiß ich nicht.«
Maxine fragte noch mal nach. »Aber Kim ist bei dir?«
»Ja, und er lebt auch.«
»Bei uns ist wieder alles normal«, erklärte Maxine. »Abgesehen von dem Nebel. Wie sieht es bei euch aus?«
»Da wir telefonieren können, muss es auch bei uns wieder normal sein.«
»Wunderbar, Carlotta. Ich denke nicht, dass ihr zu weit entfernt seid. Steig hoch, schau dich um, vielleicht siehst du ja markante Punkte, und dann kommt so schnell wie möglich her.«
»Ja, machen wir. Aber was ist mit den fünf Dämonen?«
»Haben sich zurückgezogen. Und ich hoffe, dass ich sie auch nicht wiedersehe.«
»Gut, Max. Dann versuchen wir es jetzt.«
»Ich drücke euch die Daumen.« Maxine ließ den Arm mit dem Handy sinken. »So, jetzt geht es mir besser.«
Das sahen wir auch so. Jedenfalls waren unsere Chancen und Hoffnungen gestiegen, bis ich mich umdrehte, wieder in den Nebel schaute und die hoch gewachsene Männergestalt mit dem eckigen Hut dort entdeckte. So kannte ich sie, aber diesmal war noch etwas anders bei ihr. Sie hatte sich bewaffnet, denn ihre rechte Hand umklammerte den geschwungenen Griff eines Beils…
***
Carlotta musste lachen, erst dann konnte sie sprechen. »Wir haben es geschafft, Kim.«
»Was meinst du?«
»Wir sind wieder in der normalen Welt.« Sie deutete auf das Telefon. »Ich habe mit Max telefonieren können. Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn wir uns noch in der anderen Dimension aufgehalten hätten.«
Kim nickte, lächelte, dachte nach und fragte dann mit leiser Stimme: »Und wie geht es jetzt weiter?«
Das Vogelmädchen sah sich um. »Jetzt müssen wir erst mal schauen, wo wir sind.«
»Und wie willst du das…«
»Lass mal gut sein, ich regle das. Du bleibst am besten hier stehen und ich schaue mich um. Ich denke nicht, dass wir zu weit vom Haus meiner Ziehmutter entfernt sind.« Sie deutete zum Himmel.
»Ich denke, dass ich von oben einen guten Überblick habe.«
»Das musst du wissen.«
»Okay, bis gleich.«
Kim schaute zu, wie Carlotta einige Schritte zur Seite ging, dann ihre Flügel bewegte und sich langsam in die Höhe schwang. Kim schaute ihr hinterher, und er hatte dabei den Eindruck, einen riesigen Vogel zu sehen, der langsam in die Höhe stieg und aus seinem Blickfeld verschwand.
Er blieb allein zurück. Erst jetzt, wo seine Beschützerin nicht mehr in der Nähe war, spürte er die Einsamkeit. Sie war wie ein Druck, auch deshalb, weil er die Vorgänge der jüngsten Vergangenheit nicht vergessen konnte. Die Gefahren hatte er deutlich gespürt, und er wollte auch nicht glauben, dass sie völlig verschwunden waren. Sie hatten sich nur an einen anderen Ort zurückgezogen, um später umso härter zuschlagen zu können.
Der Gedanke daran ließ ihn schaudern und sorgte dafür, dass sich sein Verhalten änderte. Er schaute in die Höhe, sah nur einen grauen Himmel. Zum Glück war es nicht finster, und es gab auch den Nebel nicht mehr.
Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Selbst unternehmen konnte er nichts. Er sah sich in seiner Umgebung um. Die Büsche bildeten einen guten Schutz. Die andere Seite würde es nicht leicht haben, ihn aufzuspüren.
Kim ging weiterhin davon aus, dass man ihm auf der Spur war, und er erschauderte, weil er plötzlich das Gefühl hatte, nicht mehr allein zu sein. Etwas in seiner Umgebung hatte sich verändert, wobei er nicht sagen konnte, was es war. Und er hörte auch ein Geräusch. Zuerst dachte er, dass es von einem Fremdkörper stammen würde, musste sich jedoch eines Besseren belehren lassen, denn diese Geräusche entstanden deshalb, weil der Wind die Blätter der Büsche bewegte und sie gegeneinander rieb.
Er konzentrierte sich auf das schwache Zittern und war trotzdem nicht beruhigt. Irgendetwas
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