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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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löschten.
    Abermals schien jemand meine Gedanken erraten zu haben, denn plötzlich wurde es dunkel. Und das nicht nur bei uns hier oben im Arbeitszimmer, sondern im gesamten Haus.
    Die Falle war zugeschnappt!
    In den ersten Sekunden nach dem Lichtausfall mussten wir erst mal mit unserer neuen Lage fertig werden. Der plötzliche Wechsel sorgte dafür, dass wir die Dunkelheit als fast totale Finsternis wahrnahmen, was nicht stimmte, denn es war nicht nur dunkel. Im Garten leuchteten die Lampen noch. Ein Teil des Widerscheins fiel durch die große Fensterfront in das Zimmer, in dem wir uns aufhielten und auch die Umrisse der Möbelstücke erkannten, die hier standen.
    Jane stand noch vor dem Fenster. Ihr Umriss malte sich deutlich ab. Ich hielt mich in der Nähe des Regals auf und auch nicht weit von der Tür entfernt.
    »Sie ist da, John.«
    »Das denke ich auch.«
    »Sollen wir verschwinden?«
    Ich musste lachen. »Das wird sie nicht zulassen, denke ich. Die zieht ihr eigenes Spiel durch, und sie kann sich lautlos bewegen, denk immer daran.«
    »Das tue ich. Nur weiß ich nicht, ob das ein guter Platz ist, wo ich stehe.«
    »Willst du zu mir?«
    »Wäre nicht verkehrt – oder?«
    »Okay.«
    Jane ging leise. Immer wieder schaute sie sich um, aber von Kira Simmons war nichts zu sehen.
    Es war schon eine verrückte Situation. Wir sahen und hörten nichts, und trotzdem mussten wir davon ausgehen, dass wir uns in Lebensgefahr befanden, denn aus dem Unsichtbaren konnte der Gegner jeden Moment schnell und gnadenlos zuschlagen. Klar, dass auch wir nicht eben fröhlich waren, sondern angespannt und leicht ins Schwitzen kamen. Wir reduzierten unsere Atemgeräusche, konzentrierten uns einzig und allein auf das Zimmer hier oben und warteten auf eine Veränderung.
    Es gab sie nicht. Alles blieb ruhig. Kein verdächtiges Geräusch von draußen her und auch keine Holzbohle, die leicht knarrte, wenn sie Druck bekam.
    Trotzdem glaubten wir, nicht mehr allein im Haus zu sein, und den Beweis erhielten wir wenig später, denn plötzlich hörten wir in unserer Nähe das leise Lachen.
    Es war kein Geräusch, das uns Freude bereitete. Jemand trieb sich hier herum, und das war eben die Unsichtbare.
    Wir reagierten nicht und warteten, bis das Lachen verklungen war. Es würde noch etwas folgen, das stand fest. Ich dachte darüber nach, aus welcher Richtung uns das Lachen wohl erreicht hatte. Eine genaue Ortsbestimmung schaffte ich leider nicht. Jedenfalls hielt sich die Unsichtbare hier im Zimmer auf.
    Unsere Anspannung wuchs, je mehr Zeit verging. Jane Collins stand rechts neben mir. Sie wirkte wie eine Schattengestalt, deren Gesicht glänzte.
    Ich dachte daran, dass es für uns lebensgefährlich werden konnte. Dieses Mordmesser konnte wie aus dem Nichts entstehen, und dann hatten wir kaum eine Chance, der Klinge zu entgehen. Dieser Cyril Parker war der beste Beweis.
    Wir warteten weiter. Irgendwann würde sich die unsichtbare Person melden, das stand fest. Nur wurde das Warten zur Qual. Es fiel mir sehr schwer, untätig zu bleiben.
    Ich dachte an mein Kreuz, das mir in diesem Fall nicht geholfen hatte. Ob es überhaupt in der Lage war, etwas zu tun, war mehr als fraglich, und ich spielte mit dem Gedanken, es zu aktivieren. Es würde ein Test sein und...
    Meine Gedanken rissen ab, als wir die Stimme hörten, die uns im Flüsterton erreichte.
    »Na? Habt ihr Angst?«
    Jane zuckte leicht zusammen. Ich blieb starr auf dem Platz stehen. Keiner von uns gab eine Antwort. Wir wollten die andere Person reizen, weiterhin etwas von sich zu geben, was sie vorerst nicht tat.
    So konnte es nicht weitergehen. Was bisher hier abgelaufen war, sollte unsere Angst noch weiter steigern. Ehrlich gesagt, war es auch schwer, gelassen zu bleiben.
    »Ja, ihr habt Angst, das spüre ich. Ihr wollt es nur nicht zugeben, aber ihr habt Angst. Ich kann sie riechen, und ich weiß, dass auch Cyril Angst hatte. Ich bin ab und zu bei ihm gewesen, ohne dass er mich sah. Aber er spürte und hörte mich, und ich habe ihm versprochen, ihn zu töten. Das hat er zuerst nicht ernst genommen, aber ich habe ihm das Gegenteil bewiesen. Er hat gedacht, in mir eines seiner Spielzeuge zu sehen, doch da hat er sich geirrt.«
    Wer redet, der tötet nicht. So sah ich die Lage, und ich wollte dafür sorgen, dass auch weiterhin gesprochen wurde, deshalb hielt ich meinen Mund nicht mehr.
    »Wer immer Sie sind, ich kann Ihnen nur sagen, dass wir Ihnen nichts getan haben.«
    »Ja«, zischelte

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