1734 - Hexenhand
gelaufen, das konnte er im letzten Moment vermeiden.
Er drückte sich in eine gute Deckung, schaute aber durch die Glasfront in das Innere des Gebäudes.
Und genau dort passierte es.
Plötzlich war das grüne Feuer zu sehen, das mehr wie ein Licht wirkte. Suko erlebte den Angriff auf Sir James und sah dann als Zeuge Johns Rettungstat.
So etwas hatte New Scotland Yard noch nicht erlebt. Die Kollegen, die hier ihren Dienst versahen, kamen nicht damit zurecht. Hier hatte eine Kraft zugeschlagen, mit der sie nichts anfangen konnten.
Mittelpunkt war die Hexe nicht mehr. Und sie näherte sich ganz locker dem Ausgang, was Suko ein mittelschweres Problem brachte, denn er wollte nicht gesehen werden.
Zum Glück befand sich eine Gruppe Touristen in der Nähe, die zusammen mit ihrem Fremdenführer angehalten hatten, der ihnen etwas über die berühmte Polizeiorganisation erzählte.
Suko fand die nötige Deckung, aus der er Sandrine beobachten konnte. Zuerst hatte er an eine Flucht ihrerseits gedacht. Da sah er sich getäuscht. Sie lief zwar ein paar Schritte in die andere Richtung, weg von Suko, aber nicht unbedingt weit. Sie blieb stehen, um den Eingang unter Kontrolle halten zu können, was auf Suko den Eindruck machte, dass sie mit ihrer Aktion noch nicht ganz fertig war. Da würde es noch eine zweite oder dritte Attacke geben.
Suko konnte seinen Platz nicht ewig beibehalten. Die Gruppe zog weiter, und so war er gezwungen, sich einen neuen Ort zu suchen, von dem aus er die Hexe unter Kontrolle hielt. Zum Glück für ihn interessierte sie sich nicht für die nahe Umgebung. Sie hatte nur Augen für den Eingang von Scotland Yard, und für Suko stand fest, dass dort noch etwas passieren würde.
Aber wann?
Die Hexe wartete ab. Was sie sah, das bekam Suko nicht zu Gesicht. Er ging davon aus, dass sie auf eine günstige Gelegenheit lauerte, und da würde er sicherlich nicht lange warten müssen.
Tatsächlich passierte es.
Sie ging wieder hinein.
Suko schüttelte den Kopf. Diese Person war abgebrüht. Das hätte er ihr nicht zugetraut. Sein Platz war jetzt ebenfalls nicht mehr auf der Straße.
Er ging ihr nach.
Sehr vorsichtig. So leise wie möglich, und er hatte Glück, dass Sandrine ausschließlich auf das Geschehen in der Halle konzentriert war, das sie unter Kontrolle bekommen wollte.
Womit? Da gab es nur eine Antwort. Sie beherrschte das Höllenfeuer, sie würde es einsetzen, und Suko musste versuchen, dies zu verhindern. Wenn er das schaffen wollte, musste er näher an sie heran und durfte auch jetzt nichts überstürzen.
Er schlich näher...
Sie stand fast in der Halle – und kam Suko vor wie eine Dirigentin, als sie ihre Arme anhob und sich im nächsten Moment der Feuerball löste, der erst den Boden fast berührte und dann in Richtung Decke sprang.
Suko hatte auch seinen Freund John gesehen, der ihn in diesen Momenten nicht wirklich interessierte, denn er sah nur die Hexe vor sich, die ihn nicht gesehen hatte.
Bevor sie sich umdrehen konnte, handelte Suko.
Wie ein Krummschwert jagte seine Handkante gegen den Nacken der Hexe, die zusammenfiel, als hätte man ihr die Beine unter dem Körper weggezogen...
***
Die Zeit des Horrors war zurück. Nur noch intensiver als zuvor. Da musste ich nur in die Höhe schauen und sah, wie sich dort das grüne Feuer immer mehr ausbreitete.
Plötzlich erlebte ich meine eigene Unzulänglichkeit, denn ich wusste, dass ich diese Menge an Flammen nicht stoppen konnte. Sie hatten die gesamte Decke erfasst, und wenn sie jetzt nach unten fielen, dann waren viele Menschen verloren, die von einer Schockstarre erfasst worden waren.
Noch tanzten die Flammen. Ich wusste auch nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Ich selbst sah mich auf dem Boden stehen und das Kreuz gegen die Decke recken.
Wann fielen sie?
Die ersten Rufe gellten auf. Ich wollte den Leuten zur Flucht raten, und plötzlich passierte das, womit keiner von uns gerechnet hatte. Das Höllenfeuer erlosch. Wirklich von einer Sekunde auf die nächste, keine Flammen mehr, nur die normale Decke, und das begriff, wer wollte, ich hatte da meine Probleme.
Auch meine Kollegen wussten nicht, was sie sagen oder tun sollten, aber jeder von uns hörte plötzlich die Stimme von der Tür her.
»Ich denke, wir können die Dinge jetzt etwas ruhiger angehen«, sagte Suko.
Nein, das war kein Irrtum. Er hatte wirklich gesprochen, und ich drehte mich langsam um.
Er stand dicht vor der Tür. Aber er war nicht allein. Zunächst wollte
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