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1734 - Hexenhand

1734 - Hexenhand

Titel: 1734 - Hexenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich bereits hinter mir. Jetzt waren es noch zwei normale Schritte, die mich in ihre direkt Nähe bringen würden.
    Ich ging den ersten.
    Ihre Augen glänzten in wilder Vorfreude.
    »Na komm, bald ist es vorbei.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Dann hast du dich damit abgefunden?«
    »Man muss wissen, wenn man verloren hat. Oder siehst du das anders?«
    »Ja, denn ich verliere nicht. Wer auf der Seite des Teufels steht, der gehört immer zu den Gewinnern. Das muss ich dir nicht noch sagen, denn das erlebst du soeben.«
    »Stimmt.«
    »So, und jetzt komm her. Denn ich werde dich umarmen wie einen Geliebten. Oder so, wie ich Hector de Valois umarmt habe, bevor ich mich ihm hingab und er mir etwas versprach.«
    »Ja, das siehst du so. Wer weiß, was ihn davon abgehalten hat.«
    »Wenn er mich geliebt hätte, wirklich geliebt, wäre alles kein Problem gewesen.«
    Ich wollte ihr nicht widersprechen und die Sache endlich beenden. Ich streckte ihr meinen rechten Arm entgegen, weil ich wollte, dass sie meine Hand nahm, um mich dann zu sich heranziehen zu können.
    Für einen Moment war sie irritiert, dann lachte sie hart auf und sagte: »Du kannst es wohl nicht erwarten – oder?«
    »So ähnlich.«
    Sie griff zu.
    Genau darauf hatte ich gewartet. Ich sah es quasi als die letzte Chance an. Es war ein Risiko, das wusste ich, aber hier ging es nun mal um Leben und Tod.
    Im nächsten Moment war ich an der Reihe. Ich zerrte mit einem kräftigen Ruck Sandrine auf mich zu. Sie war so überrascht, dass sie aufschrie.
    Dabei blieb es nicht. Sie wäre gegen mich geprallt, aber ich trat genau im richtigen Augenblick zur Seite und so huschte sie an mir vorbei. Zudem ließ ich ihre Hand los und nutzte den Schwung aus. Meine Faust krachte gegen ihren Hinterkopf. Die Wucht des Treffers schleuderte sie nach vorn und näher an meinen Schreibtisch heran.
    Genau das war meine Absicht gewesen. Mit der Vorderseite zuerst landete sie auf dem Schreibtisch – und genau dort lag mein Kreuz, das sie unter sich begrub.
    Ich ging davon aus, dass sie benommen war und keine Gelegenheit mehr fand, rechtzeitig zu reagieren.
    Ich sprach die Formel laut und deutlich aus. Sandrine sollte die Seite des Kreuzes erleben, die sie noch nicht kannte.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    Und dann war ich an der Reihe!
    ***
    Es begann mit einem irren Schrei, der aber nicht von mir stammte, sondern von Sandrine. Sie war von der Macht des Kreuzes voll erwischt worden. Für meinen Talisman war sie der Feind, den es zu vernichten galt.
    Sie brüllte und veränderte sich.
    Das sah ich deutlich, weil ich neben ihr stand und auf ihren Rücken schaute. Ich erlebte ein Phänomen der Vernichtung oder des Sieges in meinem Fall.
    Diese Metamorphose überraschte selbst mich. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich die Haut zurückziehen würde, wenn sie die graue Farbe von Asche angenommen hatte. Irgendwie ging ich noch immer von einer Verbrennung aus, aber das traf in diesem Fall nicht zu. Wenn sie verbrannte, dann auf eine andere Art und Weise, und das wurde mir auf wundersame Art und Wiese präsentiert.
    In diesem Fall war es das von meinem Kreuz ausgehende Licht, das für eine Veränderung sorgte. Es war einmalig, denn ich bekam auch mit, wie Sandrine versuchte, das Höllenfeuer zu entfachen. Für einen Moment zuckte es in ihrem Körper grünlich auf. Aber es war nur eine kurze Erscheinung, die sofort wieder verschwand. Dann zeigte sich das Licht als Sieger.
    Der Körper dieser alten Hexe verbrannte nicht. Er zerstrahlte vor meinen Augen und schräg über dem Schreibtisch in meinem Büro liegend. Es war neu für mich, so etwas an diesem Ort zu erleben, aber es war einfach toll.
    Sandrine, die so lange auf ihre Rache gewartet hatte, löste sich auf. Da konnte ihr auch die Kraft der Hölle nicht mehr helfen. Sie hatte gedacht, das Kreuz zu kennen, weil Hector de Valois es ihr mal gezeigt hatte.
    Sie hatte sich geirrt. Das Kreuz war zu stark für sie gewesen.
    Ich blieb vor meinem Schreibtisch stehen und nahm den scharfen Geruch wahr, der mir in die Nase strömte.
    Er stammte von ihr.
    Oder von dem, was von ihr übrig geblieben war. Kein Festkörper mehr, ein Licht, das alles vernichtet hatte, sodass nicht ein Haar von ihr zurückgeblieben war.
    Das Licht hatte sie gefressen, und jetzt schien es so, als hätte es sie nie gegeben, denn die Sicht auf mein Kreuz wurde durch nichts getrübt.
    Geschafft!
    Nur konnte ich mich nicht so recht freuen, denn ich

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