Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1734 - Hexenhand

1734 - Hexenhand

Titel: 1734 - Hexenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Person.
    Sandrine.
    Sie wartete auf mich. Sie trug noch immer ihre Lederkleidung und hatte auf einem Besucherstuhl Platz genommen. Von dort aus hatte sie einen guten Überblick. Ihr blieb nichts verborgen, was sich in der Halle tat.
    Auch sie hatte mich gesehen, und sie winkte mir zu wie einem guten Freund, auf den sie gewartet hatte und der nun endlich zu ihr gekommen war.
    Von Suko sah ich nichts. Ich wusste allerdings, dass er die Halle auf einem anderen Weg betreten würde. Das war möglich. Es dauerte nur etwas länger, und so konnte ich mir Zeit lassen. Ich ging langsam und schlendernd. Mein Ziel war Sandrine, und ich hoffte, dass ich endlich etwas über ihre Motive erfahren würde.
    Ich blieb vor ihr stehen. »Da bin ich.«
    »Hat lange gedauert.«
    »Ich hatte noch zu tun.«
    Sie lächelte kantig. »Klar, einen Plan austüfteln, wie man am besten von hier wegkommt.«
    »So ist es nicht.«
    »Wie dann?«
    »Was willst du?«
    Sandrine öffnete den Mund. Sie lachte fast lautlos. Dann sagte sie: »Setz dich, es plaudert sich besser, und deine Kollegen, die hier alles überwachen, werden nicht misstrauisch.«
    Ich brach mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich ihrem Vorschlag folgte, so nahm ich neben ihr Platz, obwohl mir ihre Nähe nicht eben gefiel.
    »Und jetzt?«
    Sie kicherte und stieß mich an. »Schau dich mal um hier. Und dann stell dir vor, was passieren würde, wenn hier plötzlich das Feuer ausbricht. Wenn die Flammen der Hölle Scotland Yard verschlingen. Das finde ich einfach perfekt und einmalig. Du nicht auch?«
    »Ich kann mir Besseres vorstellen.«
    »Wäre doch einen Versuch wert.«
    Ich ging nicht darauf ein, sondern fragte: »Was willst du wirklich? Sag es.«
    »Meinen Spaß.«
    »Aha. Und was noch?«
    »Meine Rache. Meine Abrechnung.«
    »Mit mir?«
    »Mit wem sonst?«
    »Und warum das?«
    Sie drehte mir das Gesicht zu, sodass ich in ihre kalten Augen starrte. »Manchmal ist es besser, wenn man es nicht weiß. Oder eben nicht sofort.«
    »Du willst dich also rächen?«
    »Sicher.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Deine Rache läuft über das Feuer der Hölle. Ich habe meinen Traum nicht vergessen, in den du dich hineingeschlichen hast. Ich weiß, dass so etwas nur möglich ist, wenn eine starke Macht ihre Hände im Spiel hat. Dich hat das Feuer der Hölle stark gemacht. Auch das ist okay, das akzeptiere ich. Aber du kannst es nicht gegen mich verwenden. Du kannst mich nicht brennen lassen, denn ich habe einen Schutz. Ich besitze gewissermaßen das Wasser, das dein Feuer löschen kann.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Nein.« Sandrine schüttelte den Kopf. »Es ist nicht gut, überhaupt nicht. Du hast den Schutz, das weiß ich. Andere Menschen haben nichts. Es ist für mich kein Problem, dir dies in dieser Halle zu beweisen.«
    »Weiter«, sagte ich.
    »Ich kann das Feuer fliegen lasen. Ich besitze die Hexenhand. Das Feuer entsteht blitzschnell, dann schicke ich meine Kugeln auf die Reise, und plötzlich steht etwas in Flammen.«
    »Kann ich nachvollziehen. Aber das wird hier nicht geschehen. Außerdem weiß ich noch immer nicht, warum du gerade mich töten willst. Ich habe dir nichts getan. Wir kennen uns nicht. Du bist jemand aus der Vergangenheit, der es geschafft hat, die Zeiten zu überleben. Ich weiß, dass du dafür einen hohen Preis bezahlen musst. Der Teufel gibt nichts umsonst. Wahrscheinlich hat er von dir verlangt, dass du mich tötest. Das wäre nicht das erste Mal, dass gewisse Pläne so laufen.«
    »Stimmt nicht.«
    »Dann kläre mich auf.«
    »Ich handle auf eigenen Antrieb. Ich habe nichts vergessen, gar nichts, das kannst du mir glauben.«
    »Und was hast du nicht vergessen?«
    »Eine alte Schuld«, flüsterte Sandrine.
    Das war mir neu. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was sie damit meinte.
    Sandrine bestätigte noch mal ihre letzte Erklärung.
    »Sorry, aber damit weiß ich nichts anzufangen. Ich kenne meinen Traum, ich weiß auch, was dir widerfuhr, aber ich sehe mich als völlig unschuldig an. Du bist und bleibst für mich eine unbekannte Person, die sich die Schwarze Magie als Schutz ausgesucht hat.«
    »Du wirst meiner Rache trotzdem nicht entkommen. Ich weiß mehr als du.«
    »Dann sage es mir!«
    »Nicht jetzt.«
    »Aha. Und weshalb bist du gekommen?«
    »Weil ich ein Zeichen setzen will. Du musst erkennen, dass du schwächer bist als ich. Schon in der Bahn und im Kaufhaus habe ich dir gezeigt, zu was ich fähig bin.«
    »Und das willst du hier

Weitere Kostenlose Bücher