1734 - Hexenhand
und unter ihr kamen die hellen Knochen zum Vorschein.
Auch sie wurden nicht verschont. Das Feuer verbrannte sie, sodass von ihnen nur noch Pulver zurückblieb.
Der Mann sackte zusammen. Schreien konnte er nicht mehr, er war stumm geworden, und so stumm starb er auch.
Was blieb zurück?
Asche und kleinere Knochen, auf denen ein grünlicher Schimmer lag.
Es war geschafft. Sandrine hatte ihren ersten Sieg errungen. Sie stand vor den nur noch vier Männern und lachte sie so hart an, dass sie das Gefühl haben mussten, dass dieses Lachen der Teufel selbst mit in diese Welt gebracht hatte.
Es war genau dieses Lachen, dass die Hexenjäger aus ihrer Starre riss. Sie wussten, dass sie gegen diese Person nicht ankommen konnten, die war stärker als sie.
Ihnen blieb nur die Flucht.
Keiner brauchte irgendeinen Befehl zu geben.
Und Sandrine schaute ihnen zu. Sie hatte darüber nachgedacht, ob sie jeden ihrer Häscher vernichten sollte. Dann war sie von diesem Gedanken abgekommen. Sie wollte es nicht. Sie wollte sich um andere Dinge kümmern, und deshalb ließ sie die Männer laufen.
Dann ging sie zu dem Aschehaufen und trat hinein. Sie lachte dabei und fühlte sich als Siegerin. Aber es gab noch etwas zu tun. Sie hatte sich auf einen Mann verlassen, der ihr ein Versprechen gegeben hatte.
Er hatte es nicht gehalten. Er war nicht gekommen, um sie zu retten.
Aber sie würde zu ihm gehen, denn auch er sollte das Feuer der Hölle zu spüren bekommen...
***
Wieder wach!
Und ich wusste in dem Moment, als ich die Augen aufschlug, dass mein Albtraum beendet war. Er hatte ein Ende gefunden, und zwar eines, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
Der Teufel oder die Hölle hatten sich eine neue Dienerin geholt. Wann das genau passiert war, wusste ich nicht. Jedenfalls in einer nicht eben nahen Vergangenheit, denn da hatte es keine Hexenjagden gegeben. Da musste ich wohl einige Jahrhunderte zurückgehen.
Aber warum hatte mich der Traum erwischt? Die Antwort darauf war mein größtes Problem. Ich hatte keine Ahnung, dachte wieder darüber nach, ob ich das Gesicht der Frau schon mal gesehen hatte, möglicherweise auf alten Bildern, doch dazu fiel mir nichts ein.
Aber man hatte mir den Traum geschickt, und das alles war keine Einbildung gewesen. Ich fühlte mich involviert in einen Teil der Vergangenheit. Denken, überlegen und was sonst noch infrage kam, das brachte mich nicht weiter. Ich lebte jetzt, in einer Gegenwart, die mir genug Probleme bereitete, und ich dachte auch daran, dass die Nacht beinahe vorbei war, die mir wenig Schlaf und viele Träume geschickt hatte.
Ich zog das Rollo hoch und sah, dass draußen die Nacht dabei war, sich endgültig zu verabschieden, denn es graute bereits der Morgen. Der Himmel würde ein anderes Gesicht bekommen, und dann würde im Osten der Glutball der Sonne zu sehen sein, wie vom Wetterdienst versprochen. Wolken entdeckte ich keine am Himmel. All das sah nach einem heißen Tag aus und leider auch einem schwülen, das war ebenfalls vorausgesagt worden.
Die heftigen Albträume hatten mir mehr Schweiß beschert als üblich. Ich musste einfach eine Dusche nehmen, und schon wenig später prasselten die kalten und dann lauwarmen Strahlen auf meinen Körper.
Es tat mir gut. Natürlich vergaß ich die Ereignisse der vergangenen Nacht nicht, und ich war gespannt, wie Suko darauf reagierte, wenn er davon hörte. Diese Träume waren so etwas wie ein Omen, leider kein gutes.
Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Der Durst war wieder da, ich wollte noch etwas trinken und überlegte, ob ich mir schon ein Frühstück gönnen sollte.
Das Hemd mit den kurzen Ärmeln, die Sommerhose aus Leinen. Ich streifte alles über und ging vom Schlafzimmer mit der Flasche in der Hand in den Wohnraum.
Wie schon erwähnt, es war früher Morgen, und ich war es nicht gewohnt, dass sich um diese Zeit das Telefon meldete. In diesem Fall war es leider so.
Ich hob ab, ohne dass ich mich mit meinem Namen meldete.
Zuerst tat sich nichts. Einige Sekunden später hörte ich ein leises Zischen, das anschließend von einem anderen Geräusch abgelöst wurde, von einem Lachen.
Es lachte eine Frau!
Sofort dachte ich an meine Träume, und in meiner Magengegend entstand ein leichter Druck. Ich wollte abwarten, ob sich die Person meldete, hatte aber Pech, denn wer immer angerufen hatte, legte plötzlich auf, und ich stand da und schaute erst mal nur auf den Apparat.
Reingelegt. Verarscht oder so. Jemand hatte
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