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1735 - Handelszentrum Eastside

Titel: 1735 - Handelszentrum Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kaufhallen, um sich dann enttäuscht abzuwenden und die nächste Halle in Angriff zu nehmen.
    Am Ende der Eihaut, dort, wo die Schale begann, hielten der Adjutant und der Pilot drei Händler der Kategorie drei in Schach und redeten sie buchstäblich tot. Sie überschwemmten die Fremden aus Hirdobaan mit Eindrücken über die glorreiche Kultur der Blues in den letzten hunderttausend Jahren, daß denen Hören und Sehen verging. Dilja, der die Geschichte der Eastside gut bekannt war, merkte sofort, daß die beiden Gataser es mit der Wahrheit nicht besonders genau nahmen. Sie übertrieben heillos und logen das Blaue vom Himmel herunter.
    Die Händler versanken vor Ehrfurcht benahe in den Boden und versuchten, mit den Anpreisungen ihrer Waren gegenzuhalten. Der Versuch schlug jämmerlich fehl.
    Dilja Mowak benutzte die Gelegenheit, den Eingang zu durchqueren und dem Formenergieschlauch zu folgen, der hinüber in die GLANZ DER HEIMAT führte. Im Diskus angelangt, schaltete sie das Feld ab und klappte ihren Helm zurück.
    „Ich sehe dich", meldete sich der Erleuchtete Grenzwächter aus der Steuerzentrale.
    „Wenn es dir recht ist, rufe ich meine Begleiter jetzt zurück."
    „Tu es", empfahl die Hanse-Spezialistin dem Blue. „Meine Eile ist groß. Wo auf Gatas kann ich ein unverdächtiges Raumboot mieten?"
    „Fast an jeder Straßenecke", zirpte Slüram Tylüyit. „Darf ich dir meine Hilfe anbieten?"
    „Nein, danke", erwiderte sie und ahnte nicht, wie froh Tylüyit war.
    Die drei Gataser konnten ihr jetzt keine große Hilfe mehr sein. Für den nächsten Vorstoß nach VORACHEM benötigte sie erfahrene Männer und Frauen ihrer eigenen Besatzung und ein paar arglose Blues. Einen bestimmten hatte sie dabei schon im Auge.
     
    *
     
    „Siehst du. Ich habe gleich gewußt, daß du es allein nicht schaffst. Vermutlich bist du die ganze Nacht herumgeirrt. Gegen ein geringfügiges Honorar von zehn Galax und eine flüssige Mahlzeit führe ich dich aber zu jedem Ministerium."
    „Das ist nicht mehr nötig. Und was die flüssige Mahlzeit angeht, so nützt es dir wenig, wenn ich dir aus unseren Bordvorräten ein Kontingent Propanol überlasse."
    „Warum nicht?" Die schrille Stimme des Blues tat ihr in den Ohren weh, und sie schüttelte gepeinigt den Kopf.
    „Alkohol ist Alkohol", dozierte der Blue. „Nur, weil ihr Menschenabkömmlinge keinen Methylalkohol vertragt, muß das umgekehrt doch nicht sein."
    „Ich fühle mich nicht bemüßigt, dies nachzuprüfen. Ich habe einen Auftrag für dich."
    Der Hals des Blues wurde ein wenig länger, der lange, schlaksige Körper richtete sich auf.
    Der breite Tellerkopf schwankte eine Handbreit über Diljas Kahlkopf.
    „Ich bin Auskunftserteiler. Mit Aufträgen will ich nichts zu tun haben."
    „Ich biete dir eine kostenlose Passage, freie Verpflegung und zehn Galax pro Tag."
    „Und pro Nacht?"
    „Versuche nicht, die Preise nach oben zu treiben. Ich lasse nicht mit mir handeln."
    „Wen soll ich umbringen - und wo?"
    „Wir fliegen nach Chorat. Du besorgst vier, fünf Artgenossen, die sich uns für mindestens zwei Tage zum selben Lohn anschließen. Wir besichtigen den Basar VORACHEM, das ist alles. Gekauft wird nichts, höchstens ein paar kleine Andenken. Diese werden aus der Schiffskasse finanziert."
    „Einverstanden. Wir können sofort aufbrechen. Da ich lässig die Arbeit von sechs Personen bewältige, steht mir auch das sechsfache Honorar zu."
    „Du tust, was ich dir aufgetragen habe. Wie heißt du überhaupt?"
    „Ysbenyik."
    „Gut, Ysbenyik. Wir treffen uns in zwei Stunden gatasischer Zeit am Raumhafen. Ich hole euch am Hauptgebäude ab."
    „Geht klar. Und wie soll ich dich nennen?"
    „Vorläufig ist es besser, wenn du meinen Namen nicht weißt. Nenn mich einfach Chefin, dann ist es gut. Und jetzt schlag ein."
    Sie hielt ihm ihre Pranke hin, und Ysbenyik legte vorsichtig seine Hand hinein. Als Blue war ihm die Geste ungewohnt. Im nächsten Augenblick brüllte er wie am Spieß.
    „Au weia! Nicht so fest, Chefin. Willst du mich gleich am ersten Tag umbringen? Das kostet hundert Galax zusätzlich. Meine Familie ist größer als dein Geldbeutel. Sieh dich also vor."
    „In zwei Stunden am Raumhafen", schärfte sie ihm nochmals ein. Dilja eilte davon. Sie wechselte die Ebene über der Straße und vergewisserte sich, daß er ihr nicht folgte, sondern eine andere Richtung einschlug.
    Dann rief sie einen Gleiter und ließ sich zur IRA ROGABERG bringen.
    Muns Betterford, der

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