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1736 - Planet der Corrax

Titel: 1736 - Planet der Corrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als die Augen aufzuschlagen. Was er sehen würde, bereitete ihm panische Angst und körperliche Schmerzen. Aber er blickte in Ismeghs Gesicht, dicht über dem seinen, umrahmt von dem Blau des ungewohnten Himmelsgewölbes.
    Die beiden kleinen Augen, darunter die Atemöffnungen, noch weiter darunter das breite Maul mit den stachelfeinen Zahnkränzen und, gerade erkennbar, der Giftdrüse hinter den Knorpellippen.
    Ismegh war sicherlich eine Schönheit.
    Er hatte das nie so bemerkt wie jetzt. Er hatte sie immer als eine von mehreren Arbeiterinnen in seinem Trupp gesehen - zugegeben eine, die ihren eigenen Willen hatte und manchmal etwas schwierig zu dirigieren war.
    Aber ihre Berührung und ihr Anblick weckten etwas in ihm, das tief verschüttet gewesen war, ähnlich wie vorhin im Berg. Aber jetzt war es viel stärker. Er erschrak davor, denn er wußte nicht, was mit ihm passierte. Es war schön, es war fast wie ein Zurücktauchen in den Schoß - eines von der Sorte, aus der man zurückkam und in dem freudigen Empfinden aufwachte, etwas ganz Besonderes geträumt, ja erlebt zu haben.
    Und doch war es anders, ganz anders.
    Und in ihren Augen sah er, daß sie die gleichen Gefühle hatte.
    Er war der Truppführer. Er war, obwohl nicht der körperlich stärkste, der beste Arbeiter, der klügste, der entschlossenste. Sonst hätte er es nie soweit gebracht.
    Aber sie war auf eine andere Art und Weise stark - stärker.
    Sie war nicht wie alle anderen, was ihm aber noch nie so deutlich geworden war wie vorhin im Gang, als sie ihn angeschrien hatte.
    Und wie jetzt.
    Er begriff es nicht. Er spürte nur, wie sie ihn anzog und wie etwas in seinem Körper sich regte und etwas tun wollte, was nicht ging. Er wußte es. Es war wieder eine Erinnerung. Etwas sollte jetzt stattfinden, was nicht mehr möglich war - ihm nicht mehr möglich!
    „Nein!" schrie er und sprang auf. Sein langer Schwanz peitschte heftig den Kalksand hinter ihm auf, als er vor Ismegh davonlief, in das feste Land hinein, auf die kahlen Korallenhügel zu, die sich hinter dem angeschwemmten schwarzen Tang erhoben.
    Er brüllte immer noch, als er die Schatten bemerkte, die sich hinter den oft meterhohen Tanghaufen hervorschoben, und die blitzenden Enden von messerscharfen Waffen, die auf langen Stielen fest in den Schuppenhänden der Fremden lagen.
    Sie kamen schnell näher. An ihrer Absicht konnte kein Zweifel bestehen. Und hinter Ismegh tauchten weitere von ihnen auf.
    Fressen! durchzuckte es Kaghoul. Es war wie ein Blitz in seinem Kopf, und diesmal sah er das Bild vor sich. Er kannte sie. Er hatte diese wilden, kräftigen Ungeheuer schon einmal gesehen, war ihnen schon einmal mit knapper Not entkommen.
    „Es sind Kannibalen!" schrie er Ismegh zu. „Sie leben von... unserem Fleisch!"
    Und es gab keinen Weg, um ihnen zu entkommen. Kaghoul und Ismegh waren umringt. Die Frau war zum Truppführer gelaufen und klammerte sich an ihn.
    Als es ihn diesmal bei der Berührung heiß durchlief, hatte er keine Zeit, abermals in Panik zu geraten - jedenfalls nicht wegen Ismegh, ihm und dem, was aus ihnen herauswollte.
    Angst und Panik hätte er wegen der Wilden haben sollen, die sich mit harten, abgehackt klingenden Lauten näher schoben und die Waffen schwangen.
    Aber er war auf einmal ganz ruhig. Auch als einer von ihnen, vielleicht der Anführer, gräßlich brüllend vorsprang und mit dem Langmesser ausholte.
     
    4.
     
    Perry Rhodan, 3. Dezember 1217 NGZ Michael Rhodan und Ronald Tekener hörten gebannt zu, als die drei Männer berichteten, die vor wenigen Minuten an Bord ihrer Schiffe zurückgekehrt waren. Untermalt wurden ihre Worte durch Bilder, die von den SERUNS im Wrack gemacht worden waren und in die Zentralen projiziert wurden.
    Mike stand seinem Vater in der CIRIAC gegenüber, Tekener befand sich zwar auf der CAJUN, war aber genauso als Holo „vorhanden" wie Michael in der Zentrale von Atlans Schiff. Es spielte keine Rolle, wer von den Unsterblichen auf welchem Rochen mitflog. Durch die Holos war jeder akustisch und optisch dort, wo es für ihn gerade interessant war.
    Niemand unterbrach sie durch Bemerkungen oder Zwischenfragen. Erst als die Rückkehrer fertig waren, blickten sich Mike und Tekener an. Tek nickte.
    „Corrax", bestätigte er und musterte wieder die Projektion, die verschiedene Leichen zeigte. „Es sind eindeutig Corrax, wie ich sie auf Accaro III in einer Spiegelung gesehen habe. Damals zogen riesige Scharen von ihnen in einer seltsamen Prozession

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