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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht das Wichtige. Hier ging es um das Gesicht des Mannes, das so fahl aussah und bei dem nicht alles stimmte. Die Proportionen hatten sich verschoben. Das rechte Auge wuchs höher als das linke, der Mund war auf der anderen Seite schief, und die Nase wirkte wie ein Knochen, den jemand in die Gesichtsmitte gerammt hatte. Bei der Erschaffung dieser Gestalt schien Dr. Frankenstein betrunken gewesen zu sein. So einer hätte auf einem Jahrmarkt in einer Geisterbahn auch den Erschrecker spielen können.
    Die im Zimmer gebliebenen hatten noch nichts bemerkt. Und Bill wollte nicht, dass sie mit dieser Gestalt konfrontiert wurden. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Ich will mich noch ein wenig hier auf der Terrasse bewegen.«
    Dass ihm die Sätze bei diesem Stress noch eingefallen waren, wunderte ihn schon. Und er setzte seinen Vorsatz auch sofort in die Tat um, denn er bewegte sich nach hinten. Er wollte die anderen warnen, wenn er genügend Distanz zwischen sich und den Fremden gebracht hatte.
    Bill kam nicht weit. Den dritten Schritt schaffte er nicht mehr. Da war der Ankömmling schneller. Sein Arm schien um das Doppelte zu wachsen, jedenfalls entkam Bill dem Griff nicht. Etwas Hartes schlug gegen seinen Kopf und traf auch den Nacken.
    Bill hörte sich stöhnen, dann sah er den Boden auf sich zurasen. Ein wenig konnte er den Sturz abfangen, der ihn auf den Bauch getrieben hatte.
    Ausruhen konnte er sich nicht. Er wurde hochgerissen und mit in das Zimmer geschleift, in dem das Böse jetzt tatsächlich gewonnen hatte...
    ***
    Simon Berger saß mir gegenüber. Er hatte seine gesunde Gesichtsfarbe verloren, denn ich hatte ihn eingeweiht, was sein musste, denn ich wollte einen Mann wie ihn auf meine Seite haben. Berger hatte zugehört, nur wenige Fragen gestellt und auch gesagt: »Die Menschen, die ebenfalls in Gefahr sind, wohnen also bei mir im Hotel.«
    »Das ist so, Herr Berger.« Nach meiner Antwort war er aufgestanden und hatte eine Flasche Obstler hinter der Bar hervorgeholt. Wir hoben jetzt die beiden Mini-Krüge an, und es war zu sehen, dass Bergers Hand zitterte. Trotzdem musste er seinen Trinkspruch loswerden.
    »Dann wollen wir beide gemeinsam darauf trinken, dass dieses Grauen gestoppt werden kann.«
    »Und vernichtet«, fügte ich hinzu.
    »Auch das.«
    Wir tranken beide das Gemisch als Äpfeln und Birnen. Zweimal musste ich mich schütteln, dann war der kleine Krug leer. Der Obstler brannte im Hals, im Magen wurde es warm, und ich sah, dass mir der Hotelier zunickte.
    »Sie glauben gar nicht, wie schwer es mir fällt, das alles zu glauben, was Sie mir gesagt haben.«
    »Das nehme ich Ihnen ab. Es ist auch nicht leicht, mit so etwas konfrontiert zu werden.«
    Sein Blick schweifte ab und blieb auf der am Boden liegenden Gestalt hängen. Er sah sie an, kaute auf seiner Unterlippe und fragte mit leiser Stimme: »Ernährt sich diese Person tatsächlich von Menschenblut?«
    »Ja, das ist so. Ihr Mitarbeiter ist dafür leider der beste Beweis.«
    »Er ist aber kein richtiger Vampir.« Berger lachte und winkte ab. »Obwohl ich nie an Vampire geglaubt habe. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es sie in Wirklichkeit gibt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wer glaubt schon daran?«
    »Und jetzt sprechen Sie von einem Halbvampir. Das hat mich umgehauen.«
    »Ich weiß. Hätten Sie es locker hingenommen, wären Sie nicht normal gewesen.«
    »Danke.« Er schaute mich an. »Ich weiß jetzt das, was ich wissen muss, sagen wir mal so. Aber wie geht es weiter?«
    »Das kann ich Ihnen sagen. Er ist ja nicht der Einzige. Es existieren noch zwei weitere Halbvampire. Die sind unterwegs. Ich nehme an, dass sie sich hier im Hotel aufhalten, und deshalb müssen sie so schnell wie möglich gefunden werden. Die Gäste hier wollen einen entspannten Urlaub verbringen. Sie wissen gar nicht, in welcher Gefahr sie schweben, denn hier haben die Halbvampire alle Chancen, an frisches Blut zu gelangen.«
    »So sehe ich das jetzt auch.« Berger deutete auf den am Boden liegenden Halbvampir. »Und was machen wir mit ihm?«
    Ich antwortete ihm nicht. Ich schaute ihn nur an, und nach wenigen Sekunden hatte er begriffen.
    »Sie können ihn nicht am Leben lassen, denke ich mir. Liege ich da richtig?«
    »Ja, das liegen Sie.«
    Simon Berger schwieg. Er vermied es, mich anzuschauen. Sein Blick war auf den leeren kleinen Krug gerichtet. Seine Wangen zuckten, dann nickte er.
    Ich sagte: »Es gibt keine andere Möglichkeit, Herr Berger. Wenn Sie nicht

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