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1740 - Gefangene des Theans

Titel: 1740 - Gefangene des Theans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchten, sich an den Wänden aufzurichten, doch ihre Füße rutschten immer wieder weg.
    Alaska zwang sich zur Ruhe. Er blieb auf dem Rücken liegen und drückte die Hände fest gegen den Boden. Danach wußte er, daß er sich nicht getäuscht hatte. Der Boden war eiskalt.
    Er blickte zur Seite und stellte fest, daß der Bodenbelag des Ganges nicht nur eiskalt war, sondern tatsächlich aus Eis bestand.
    Vorsichtig richtete er sich auf. Nun gelang es ihm, auf die Füße zu kommen.
    „Beruhigt euch!" rief er den Männern und Frauen im Gang zu. „Es ist nur Eis."
    „Das reicht ja wohl!" schrie eine schwarzhaarige Frau. Ihr Gesicht war vor Zorn gerötet.
    Einer der Männer hielt sich stöhnend das Bein, das er sich verdreht hatte.
    „Ich glaube, bei mir ist eine Sehne gerissen", klagte er. „Das Bein hat keinen Halt mehr."
    „Irgend jemand hat mir den Ellbogen gegen das Auge gerammt", sagte eine junge, schlanke Frau. Sie hatte ein klares Gesicht, das Disziplin und Intelligenz erkennen ließ. „Ich finde das gar nicht witzig."
    „Verdammte Hamiller-Tube", ächzte ein hochgewachsener Physiker, der auf dem Boden sitzen blieb und seine langen Beine von sich streckte.
    „Man sollte ihr mal kräftig dorthin treten, wo es ihr weh tut."
    „Die Stelle findest du nicht", witzelte ein fülliger Mann neben ihm. Er gehörte zum technischen Stab. „Die hat sich vor genau 1216 Jahren ins Jenseits verdrückt."
    Plötzlich erhöhten sich die Temperaturen, das Eis begann zu schmelzen.
    Innerhalb weniger Sekunden löste es sich vollkommen auf, und das Wasser floß durch schmale Spalten an den Seiten der Gänge ab.
    „Regt euch nicht auf", bat Alaska Saedelaere und fügte spöttelnd hinzu: „Das war eine weitere Übung, um die Ertüchtigung der Mannschaft zu verstärken. Hamiller wollte euch auf Ereignisse vorbereiten, die ihre Schatten vorauswerfen."
    „Der soll uns mit seinem Quatsch in Ruhe lassen", murrte die Analytikerin. „Ich habe die Nase voll von diesem Blödsinn. Vorhin war mein Labor gesperrt. Ich konnte es nicht vor Abschluß meiner Arbeiten verlassen."
    „Ein äußerst sinnvolles Vorgehen von Hamiller", lästerte der lang aufgeschossene Physiker. „Wenn das in allen Arbeitsbereichen so getan wird, läßt sich die Effektivität der Arbeit vermutlich um wenigstens hundert Prozent erhöhen."
    „Hör bloß auf mit deinen altertümlichen Ideen!" fauchte sie ihn an. „So was gehört in die Zeit, als Perry Rhodan geboren wurde, aber nicht in die unsere!"
    Alaska Saedelaere lachte.
    „Hört auf damit", bat er. „Es ist vorbei. Hamiller hat sein kleines Spiel beendet."
    Er nahm den Becher auf, der ihm auf den Boden gefallen war, und warf ihn in einen Abfallschacht. Dann ging er in die Zentrale.
    Äußerlich bot er das Bild eines überaus gelassenen Mannes, doch in seinem Inneren sah es anders aus. Der Zwischenfall ließ ihn durchaus nicht kalt. Er war ein weiterer Beweis dafür, daß Hamiller außer Kontrolle geriet und überhaupt nicht mehr so handelte, wie es für einen Kommandanten der BASIS notwendig war.
    Es wurde Zeit, daß sie etwas gegen die Tube unternahmen. Auf keinen Fall durften sie damit so lange warten, bis es Tote gab und die Lage unkontrollierbar wurde. Die Toten bei der Attacke der Beaumortels waren schon zuviel gewesen, und manche Schäden waren immer noch nicht behoben.
    Hamiller konnte sie beobachten, und Alaska war sicher, daß er auch die Szene auf dem Gang in allen ihren Phasen überwacht hatte. Mit einer Manipulation der Schwerkraft und unterschiedlichen Gravitationszonen auf dem Gang hätte er die Situation weitaus schwieriger gestalten können.
    Alaska war froh, daß er es nicht getan hatte.
    Doch - was war zu tun?
    Wie konnte er etwas gegen Hamiller unternehmen, ohne daß dieser es bemerkte? Ihm entging kaum ein gesprochenes Wort und kaum eine Geste. Er konnte alles sehen und hören, was an Bord geschah, und er hatte bewiesen, daß er jederzeit eingreifen konnte, wenn er es wollte.
    Unter diesen Umständen konnten sie keine Pläne gegen ihn schmieden, ohne daß er rechtzeitig davon erfuhr.
    Alaska glaubte nicht daran, daß ein weiteres Gespräch mit der Hamiller-Tube nützlich war. Auf diesem Wege konnte er sie nicht beeinflussen.
    Doch was konnte er tun?
    Selten in letzter Zeit hatte sich der Aktivatorträger so hilflos gefühlt wie in diesen Minuten.
     
    *
     
    „Halt!" rief Perry Rhodan, und trat den Gish-Vatachh entschlossen entgegen, die den Gefangenen aus dem Hangar der PAATROS

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