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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwar nicht der Chef der Truppe war, vor dem aber alle den größten Respekt hatten.
    Chandra lebte hier. Aber nicht allein, denn sie hatte einen guten Freund mitgebracht.
    Es war Rasputin. Der Mann, der dem Tod ein Schnippchen geschlagen hatte und nun alle Freiheiten besaß, um seine Kräfte zielgenau einzusetzen.
    Chandra hatte ihm die Chance gegeben, und er war dabei, sie zu nutzen. Für die Kugelfeste war es kein großes Problem gewesen, ihm das zu besorgen, was er brauchte.
    Männer!
    Man konnte sie auch als Sklaven bezeichnen. Denn sie würden alles tun, was er wollte, wenn er mit ihnen fertig war. Er selbst war der Chef, er war der Tote, der lebte.
    Chandra saß in ihrem Büro im Keller und telefonierte mit einem einflussreichen Mann, der nicht nur zu den Erben Rasputins gehörte, sondern in seiner Funktion an der Spitze stand und in alle Richtungen hin Beziehungen besaß, bis in verschiedene Länder hinein.
    Wenn Chandra mit ihm sprach, dann sagte sie nur Towarischtsch zu ihm. Das hatte er so verlangt, und daran hielt sie sich. Beide wussten, dass vor dem Erreichen des Ziels noch einige Aufgaben zu bewältigen waren, aber einen Teilerfolg hatte sie erzielt, und den wollte sie auch mitteilen.
    Sie telefonierte mit einem abhörsicheren Satellitentelefon. Sie rief dann eine Codenummer an, und sofort danach wurde sie zurückgerufen. Das hatte sich bewährt.
    Auch an diesem Tag war es nicht anders. Die Nummer hatte sie angewählt, und schon erfolgte der Rückruf.
    »Was gibt es zu melden?«
    »Einen Erfolg.«
    »Ich höre.« Die Stimme klang künstlich. Sie war verfremdet worden.
    »Wir haben ein Krebsgeschwür entsorgen können.«
    »Hatte es einen Namen?«
    »Ja. Rudy Samatkin.«
    Die Stimme lachte. »Das ist mir nicht neu. Man hat es mir bereits zugetragen, aber ob die Luft damit rein ist, das kann ich dir nicht abnehmen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die Probleme erst anfangen. Karina Grischin hat sich reingehängt, und sie ist nicht allein, denn sie hat sich aus London ihren Freund Sinclair kommen lassen.«
    »Das weiß ich. Deshalb habe ich Olga geschickt, um die beiden aus dem Weg zu räumen.«
    »Und genau das hat sie nicht geschafft!«, schnarrte die Stimme.
    Chandra schwieg. Die Nachricht war ihr neu. Sie stieß zischend die Luft aus. Da wusste der andere mehr als sie. Sie musste sich zusammenreißen, um ihre Stimme neutral klingen zu lassen.
    »Was ist denn passiert?«
    »Olga wurde getötet.«
    »Und das ist sicher?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Chandra suchte nach etwas Positivem. »Schön, dann kann sie wenigstens nicht mehr reden.«
    »Das stimmt. Du kannst dir trotzdem nicht gratulieren. Es ist möglich, dass sie einiges über Olga und deren Leben herausfinden. Jeder Mensch hat eine Vita. Und für uns kann nicht gut sein, wenn man zu viel über uns erfährt. Wir befinden uns im Aufbau. Wir brauchen Rasputin. Wir müssen ihn nur noch trainieren. Das kostet Zeit, die die andere Seite nutzen wird. Sei also vorsichtig. Wage dich nicht zu weit vor.«
    »Keine Sorge, ich weiß, was ich tue.«
    »Gut. Anderes Thema. Wie weit bist du mit deinen Experimenten?«
    »Es geht.«
    »Genauer.«
    »Er ist dabei.«
    »Gut. Wäre Olga nicht erwischt worden, würde ich sagen, lasst es langsam angehen. Aber Olga hat es nun mal erwischt. Ich weiß, dass deine Truppe bereitsteht, gib ihr trotzdem noch eine Warnung mit auf den Weg.«
    »Ich werde alles regeln!«, erklärte die Kugelfeste.
    »Ich verlasse mich darauf.«
    »Das kannst du auch!«
    Es war der letzte Satz zwischen den beiden so unterschiedlichen Personen. Chandra unterbrach die Verbindung und schaute das Telefon an wie ein Stück, das ihr fremd war.
    Sie ärgerte sich, dass es Olga erwischt hatte. Dabei war sie so sicher gewesen, dass sie es schaffen würde, denn diese Frau war eine ihrer besten Mitarbeiterinnen gewesen. Jetzt war die Kugelfeste froh darüber, dass diese Firma nicht unter ihrem Namen fungierte. Sie wurde gar nicht erwähnt. Auf sie wies nichts hin. Und trotzdem war sie diejenige, die die Fäden im Hintergrund zog und alles in den Händen hielt. Bis jetzt jedenfalls. Doch nun sah sie dunkle Wolken am Himmel aufziehen, und das konnte ihr, der Erfolgsverwöhnten, nicht gefallen.
    Aber es ging weiter, es musste weitergehen. Eine Pause konnte sie sich nicht erlauben.
    Sie hatte nicht grundlos nach Rasputin gesucht und ihn letztendlich auch gefunden, darüber war sie mehr als froh. Sie hatte ihm eine Heimat gegeben. Er konnte tun und

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