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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    Ich leerte es in einem Zug, stellte es weg und wollte den Oberst darauf aufmerksam machen, dass er mir die Waffe zurückgab, als hinter mir jemand die Tür öffnete.
    Der Glatzkopf vor mir bekam große Augen, stand aber nicht auf.
    Ich drehte mich um.
    Karina Grischin hatte das Büro betreten. Sie sah etwas verändert aus, denn auf ihrer linken Schläfe klebte ein Pflaster. Dort hatte sie das Geschoss gestreift.
    Den Oberst beachtete sie nicht. Sie wandte sich sofort an mich. »Alles in Ordnung, John?«
    »Jetzt schon.«
    »Gut, dann können wir verschwinden.« Zuvor wandte sie sich noch an den Glatzkopf. Sie redete so schnell auf ihn ein, dass ich kein Wort verstand.
    Der Mann stand jetzt sogar auf. Nun ja, Karina war auch in gewissen Kreisen bekannt.
    Ich erhielt meine persönlichen Dinge zurück, dann konnten wir verschwinden. Vor dem bewachten Eingang blieben wir stehen und redeten.
    »Tut mir leid, John, dass man dich so behandelt hat. Aber ich konnte erst mal nichts machen.«
    »Schon vergessen.«
    »Ich bin auch verarztet worden und habe bereits einiges in die Wege geleitet.«
    »Und das wäre?«
    Sie deutete auf einen Parkplatz in der Nähe. »Wir haben schon einen neuen Wagen. Wieder ein deutscher Golf. Den bekommt hier auch nicht jeder.«
    »Du bist ja nicht jeder oder jede.«
    »Richtig.« Sie lachte und nickte.
    »Und weiter?«
    »Ganz einfach. Wir sind in der Lage, einer Spur nachzugehen.«
    »Super. Und wie kommen wir zu der Ehre?«
    »Durch Olga.«
    »Wer ist das denn?«
    »Die Tote.«
    »Aha. Und weiter?«
    »Sie war nicht ganz so anonym. Ich habe mich unseres Apparates bedient und ihn auf Hochtouren laufen lassen. Sie haben etwas über Olga Rykow herausbekommen.«
    »Und was?«
    Karina setzte ihr Ich-weiß-was-Gesicht auf. »Olga Rykow war mal Soldatin. Sie quittierte den Dienst und schied aus und hat sich einen anderen Job besorgt. Sie arbeitet für eine Firma, die Leibwächterinnen vermietet.«
    »Aha«, sagte ich nur und musste daran denken, dass ich schon mal mit einer Leibwächterin einigen Stress gehabt hatte. Das hier würde wohl anders laufen.
    »Das ist doch was – oder?«
    »Klar. Und weiter?«
    »Das werden wir noch herausfinden, John.«
    »Was weißt du denn über die Firma?«
    »Noch nicht viel. Ich weiß auch nicht, wer der Chef ist oder die Chefin. Du verstehst?«
    »Und ob. Du denkst dabei an unsere Freundin Chandra.«
    »So ist es. Ich bin davon überzeugt, dass sie irgendwie mitmischt. Ob als Chefin oder Beraterin, ich weiß es nicht. Man recherchiert noch, und ich gehe davon aus, dass ich bald noch detaillierte Informationen bekommen werde.«
    »Das hört sich ja nicht schlecht an. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Firma für die Kugelfeste ein ideales Rückzugsgebiet ist. Und auch für Rasputin. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann gehe ich davon aus, dass auch Rudy Samatkin eine Spur gefunden hatte.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir steigen in den neuen Wagen und werden losfahren.«
    »Toll. Gibt es auch ein Ziel?«
    »Ja, die Firma. Sie liegt etwas außerhalb von St. Petersburg. Gehört aber noch zur Stadt und ist auch nicht weit von einem der Zarenschlösser entfernt.«
    »Das ist mir egal.«
    »Ich sage es dir nur, weil wir auf der Fahrt dorthin recht viele Touristenbusse überholen werden. Im Sommer ist hier die Hölle los.«
    »Wie in London auch.«
    Der nächste Weg führte uns zum Parkplatz. Dort stand wieder ein Golf bereit. Karina stieg noch nicht ein, denn sie wollte mir noch etwas sagen.
    »Es ist natürlich ein ziemlich gefährliches Unterfangen, wenn wir hinfahren. Zu gefährlich für zwei. Ich habe dafür gesorgt, dass wir eine Einsatzreseve im Hintergrund haben, wenn es zur Eskalation kommen sollte.«
    »Verstehe.«
    Karina schaute mich an. »Was macht dein Hals?«
    »Es gibt ihn noch.«
    »Wunderbar. Dann steig ein...«
    ***
    Auf dem großen, einem Trainingsgelände gleichenden Grundstück vor der schwarzen Wand eines Waldes stand ein barackenähnlicher Bau.
    Das war der Bunker. Oder auch der Keller. Hier fanden Schießübungen statt und hier wurden die Frauen ausgebildet, die später als Leibwächterinnen loszogen.
    Ob sie das nun waren, darüber konnte man sich streiten. Es gab nicht wenige von ihnen, die sich als Söldnerinnen bezeichneten, was auch irgendwie zutraf, denn wenn sie einen Job übernahmen, wurden sie sehr generös entlohnt.
    In der zweiten Hälfte des Kellers hatte sich jemand eingenistet, der

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