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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich die Schussechos verflüchtigt hatten, und als ich erneut hinschaute, da sah ich sie bewegungslos auf dem Rücken liegen.
    Mein Herzschlag wollte sich so schnell nicht beruhigen. Es lag auch daran, dass ich von Karina nichts mehr hörte.
    Ich lief zu ihr und sah sie im Sitz hängen. Sie hatte es geschafft, den Gurt zu lösen, war aber zum Glück nicht nach links gefallen, sondern nach rechts, und damit weg von der Garbe.
    Dennoch hatte sie etwas abgekriegt. Ich erschrak heftig, als ich die Blutspur sah, die über ihr Gesicht lief. Sie fing an der Stirn an und endete am Hals.
    Kopfschuss?
    Die Angst war bei mir vorhanden – sie verschwand aber wieder, als ich mir die Agentin aus der Nähe anschaute. Da hörte ich sie stöhnen und ich sah auch, dass sie die Augen aufschlug. Die Verletzung war nicht tödlich gewesen. Wahrscheinlich hatte eine Kugel sie an der Schläfe gestreift.
    Karina war noch immer von der Rolle. Ich ließ sie in Ruhe und kümmerte mich um die Killerin.
    Sie war von zwei Kugeln aus meiner Beretta getroffen worden. Die Einschläge hatten sie in der Brust erwischt, die Einschusslöcher befanden sich in Herzhöhe. Die Kugeln waren tödlich gewesen.
    Von irgendwoher hörte ich das Quietschen von Reifen. Nicht auf unserer Etage, sondern eine tiefer. Das hörte sich an, als würden Menschen mit einem Wagen die Flucht ergreifen. Womöglich gehörten sie zu der Killerin und damit auch zu Chandra. Obwohl ich keine konkreten Beweise hatte, ging ich davon aus, dass sie letztendlich hinter dem Anschlag steckte.
    Ich dachte daran, dass ich in dieser Parkgarage zahlreiche Überwachungskameras gesehen hatte, und so ging ich davon aus, dass wir aufgefallen waren und ich es bald mit einem Einsatztrupp zu tun bekommen würde.
    Ich ging zu Karina. Ihre Augen hielt sie offen, und mir wehte ihr leises Stöhnen entgegen.
    Ich strich über ihre blutleere Wange. Sie bekam die Berührung mit, verzog die Lippen und schaute mich an. Sie erkannte mich auch.
    »John?«
    »Alles klar«, meldete ich, »die Killerin lebt nicht mehr.«
    »Das ist gut.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Auch ich werde bald wieder fit sein.«
    »Darauf warte ich.«
    »Aber du siehst, dass Chandra und Rasputin ihre Fäden ziehen. Das war erst der Anfang. Sie werden schwerere Geschütze auffahren. Ich hoffe, dass wir bald eine Spur finden.«
    Ich wollte eine Antwort geben und kam nicht mehr dazu. Die Stimmen in meiner Nähe schienen zu explodieren. Männer tauchten auf, die dunkle Uniformen trugen. Plötzlich war so etwas wie Krieg um mich herum, und ich tat das, was ich tun musste.
    Ich reckte die Arme in die Höhe und stellte mich neben den Wagen. Das reichte der Sicherheitstruppe nicht. Als Sturmwind aus Leibern waren sie über mir, ich wurde zu Boden geschleudert und gegen den harten Beton gedrückt.
    Schläge trafen meinen Rücken, und auch gegen meinen Hals schlug jemand.
    Dann wurde ich mit Handschellen gefesselt und wieder auf die Beine gerissen. Andere Männer kümmerten sich um Karina Grischin, die noch zu schwach war, um laut zu protestieren.
    Ich wurde meine Beretta los und erhielt einen Schlag in den Nacken, der mich auf die Knie beförderte...
    ***
    Meine Uhr hatte man mir abgenommen, deshalb wusste ich auch nicht, wie spät es war. Ein Fenster hatte meine Zelle nicht, dafür ein Lager, das aus einer harten Matratze bestand und einem Stuhl, auf dem ich saß.
    Soweit ich konnte, ließ ich die Vergangenheit Revue passieren. Mein Nacken schmerzte noch immer, und ich hatte das Gefühl, dass sich meine Kehle in ein trockenes Flussbett verwandelt hatte.
    Durst quälte mich.
    Es war nicht eben der Ort, an den ich mich gewünscht hatte, aber ich konnte auch nichts dagegen machen. Es gab zwar eine Tür, die aber war verschlossen und bestand zudem aus Eisen. Unter der Decke brannte eine von einem Gitter umschlossene Lampe wie ein einsamer Stern.
    Ein russischer Knast, in dem ein Mensch für alle Zeiten verschwinden konnte.
    Daran glaubte ich zwar nicht und rechnete damit, dass Karina ihre Beziehungen spielen lassen würde, unangenehm war es trotzdem für mich. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
    Ich musste warten. Dabei massierte ich mir den Nacken und atmete eine Luft ein, die völlig verbraucht war. Sie verbrauchte sich noch mehr, je länger ich hier hockte.
    Wann holte man mich ab?
    Die Leute hier hatten Zeit. Ich besaß keine Uhr mehr, meine Beretta war auch verschwunden, und vor der Tür hörte ich auch keine Geräusche, die darauf

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