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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen, was er wollte.
    Er hatte sich nach den langen Jahren inzwischen auch regeneriert. Diese unterirdische Welt war seine Heimat geworden. Versteckt vor den Augen der Menschen. Sie wollten die Leute noch immer im Unklaren lassen, ob es ihn nun wirklich gab oder nicht.
    Olgas Tod passte ihr nicht. Nicht, weil sie die Frau sehr gemocht hätte. Aber wer sich um sie kümmerte, der würde eine Spur finden können, die zu ihr führte, und genau das hatte sie vermeiden wollen. Ihre Tarnung war gut, aber nicht perfekt, und damit musste sie sich abfinden.
    Die Chefin der Firma war eine andere Frau. Sie hieß Wanda Sirow, war eiskalt und eine gute Geschäftsfrau. An ihr konnten sich die Leute die Zähne ausbeißen.
    Chandra hatte sie nicht in alle Details eingeweiht. Das Wichtige hatte sie für sich behalten. Wanda wusste nur, dass der Keller für sie tabu war. Wenn sie ihn trotzdem betreten wollte, brauchte sie eine Erlaubnis. Zweimal hatte Chandra sie ihr erteilt.
    Rasputin hatte Wanda nicht zu Gesicht bekommen. Sie war allerdings dabei gewesen, gewisse Menschen zu beschaffen, die Versuchsobjekte für die Kugelfeste und für Rasputin waren. Drei Männer. Immer welche, die auf der Straße gelebt hatten und deren Verschwinden niemandem auffiel. Das war alles geregelt, und trotzdem wollte Chandra nicht, dass Wanda noch mehr erfuhr.
    Mit einem Ruck stand sie auf. Fenster gab es hier unten nicht. Dafür war der Raum gut klimatisiert. Für einen Moment stellte sie sich unter die Öffnung der Klimaanlage, die sich unter der Decke abmalte. Sie genoss den kühlen Strom, der gegen ihren Körper fächerte.
    Wer sie so sah, der hätte sie für eine normale und auch sehr interessante Frau gehalten. Sie war kein Mannweib. Chandra konnte auf ihren Körper stolz sein. Die braunrote Haarflut liebte sie. Und wenn sie irgendwo auftrat, hielten die meisten Männer den Atem an. Einige hatten ihn auch für immer angehalten. Die Kugelfeste ging unbeirrbar ihren Weg. Feinde servierte sie eiskalt ab.
    Sie verließ den Raum. Sie brauchte nicht weit zu gehen, um ihr Ziel zu erreichen. Es war der wichtigste Raum in diesem unterirdischen Bereich.
    Sie schloss die schwere Tür auf und schob sich über die Schwelle. Sofort suchte ihr Blick den Raum ab, und sie war zufrieden. Es hatte sich nichts verändert.
    Sie sah die drei Pritschen, auf denen die Männer lagen. Und da stand der Tisch mit bestimmten Zutaten, die sie unter großen Mühen besorgt hatte. Es war alles eingerichtet. Hier konnte sich jemand schon wohl fühlen.
    Es waren noch zwei weitere Türen vorhanden. Eine war der Notausgang, der zum Tunnel durch die Erde führte und erst jenseits des Waldes zu Ende war.
    So sehr Chandra sich auf ihre eigenen Kräfte verließ, so stark war sie um ihre Sicherheit besorgt. Sollte etwas völlig schiefgehen, was immer mal passieren konnte, wenn sie mit anderen Personen zusammenarbeitete, dann musste sie den Weg in die Freiheit nehmen und sich etwas Neues aufbauen.
    Sie hoffte, es nicht tun zu müssen, aber so richtig überzeugt war sie nicht. Der Anruf hatte sie doch verunsichert.
    Die zweite Tür war ebenfalls geschlossen. Sie wusste, wer sich dort zurückgezogen hatte, und sie wollte ihn zunächst mal in Ruhe lassen. Für sie waren die drei Männer wichtig, die rücklings auf ihren Pritschen lagen. Sie bewegten sich nicht und sahen aus, als wären sie tot. Das sollten sie später auch sein, aber nicht normal tot. Da vertraute sie voll und ganz auf Rasputin, der diesen Zustand ebenfalls erlebt hatte.
    Die Pritschen standen nebeneinander. Keiner von den drei entkleideten Versuchspersonen rührte sich. Vom Alter her waren sie ungefähr gleich, keiner viel älter als dreißig Jahre. Sie waren aus der Gosse geholt worden. Jetzt erfüllten sie wenigstens einen Zweck, der in Richtung Zukunft deutete.
    Chandra schaute sich die Gesichter genauer an. Bewegungslos waren sie. Kein Atemgeräusch war zu hören. Ihre Münder standen leicht offen, und wenn sie genauer hinsah, dann entdeckte sie an den Rändern etwas Weißes. Zuvor war es Schaum gewesen, der jetzt allerdings eingetrocknet war. Die Reste waren ein Hinweis darauf, dass Rasputin bereits das Experiment mit ihnen gewagt hatte.
    Darüber freute sich die Kugelfeste. Sie strich mit den Fingerkuppen über die Wangen der Liegenden. Keine warme Haut, aber auch keine kalte. Man konnte sie als neutral bezeichnen. Das sah sie als positiv an. Das große Experiment schien also zu klappen.
    Und so musste es sein. Den Tod

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