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1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergleichen, den du mal im Kloster kennengelernt hast, das ist lange her.«
    »Das weiß ich alles. Für mich hat er nur wenig professionell reagiert, das meine ich.«
    »Und das macht dich stutzig.«
    »Ja, denn er hat bei seinem Anruf, der uns ja in London erreichte, ganz anders reagiert.«
    »Wie?«
    Suko überlegte. »Wie soll ich sagen, irgendwie professioneller. Klarer, denke ich. Da hat er von einer Bande gesprochen, der wir das Handwerk legen müssen, es hörte sich alles recht konkret an, und jetzt ist nichts mehr davon vorhanden. Er kommt mir wie ein Mensch vor, der an sich selbst zweifelt.«
    »Was willst du tun?«
    Erneut warf Suko seiner Partnerin einen längeren Blick zu. »Ich weiß es nicht, ich traue mich auch nicht, ihn zu fragen und ihm zu erklären, dass er zur Sache kommen soll. Irgendwie fühle ich mich wie bestellt und nicht abgeholt.«
    »Was machen wir?«
    Suko dachte etwas länger nach. »Da wir hier keine Anlaufstation haben, müssen wir uns an Dau Xing halten. Das heißt, wir sollten ihm erst mal Zeit geben.«
    »Was auch sonst.«
    Suko lächelte seine Partnerin an. »Und wie geht es dir nach dieser Attacke?«
    Shao rieb über ihren Hals. Der rote Abdruck war noch deutlich auf der Haut zu sehen.
    »Ich habe mich wieder gefangen und bin entschlossen, dass mir so etwas nicht noch mal passiert. Ich werde jedenfalls die Augen offen halten.«
    »Das ist gut.« Suko stand auf, ging zum Fenster und schaute nach draußen.
    Hätte man ihn gefragt, wie er sich fühlte, dann hätte es nur eine Antwort gegeben.
    Sehr beunruhigend. Wie jemand, der von außen geleitet wird und nicht weiß, wohin der Weg führt. Er hatte sich auch ein wenig auf diese Reise gefreut. Jetzt aber kam ihm die Stadt wie eine riesige Falle vor...
    ***
    Es war nicht dunkel, sondern düster. Durch einige Spalten zwischen den Holzbalken drang schwaches Licht, das sich jedoch in der Umgebung bald verlief. Es roch schlimm. Nicht nur faulig, sondern auch nach Fäkalien, und wenn das Klatschen der Wellen mal nicht zu hören war, dann stand ein anderes Geräusch im Vordergrund. Das heftige Trappeln kleiner Füße – Ratten.
    Samantha Peck war eine Schönheit. Das war sie zumindest bis vor Kurzem gewesen, doch dann waren die Männer gekommen und hatten sie entführt. Alles war blitzschnell über die Bühne gegangen. Man hatte ihr einen Sack über den Kopf gestülpt, sie mit einem Schlag gegen den Kopf betäubt und dann verschleppt.
    Genau in dieses Verlies hinein. In den stinkenden Raum, der fast dunkel war. Allein war Samantha nicht. Es gab noch einige Ratten, die immer wieder nahe ihrer Füße vorbeihuschten, ihr aber noch nichts getan hatten.
    Sie musste sich in ihr Schicksal ergeben, denn weg kam sie nicht. Dafür hatte die andere Seite gesorgt. Man hatte sie nicht gefesselt, sondern angekettet. Die beiden Ketten waren mit Ringen an der verstärkten Innenwand verbunden. Allerdings waren sie so lang, dass die Gefangene etwas Spielraum hatte. So konnte sie sich bewegen, nur leider nicht aufstehen und sich gerade hinstellen.
    Die Stelle am Kopf, wo sie der harte Gegenstand getroffen hatte, schmerzte noch immer. Sie spürte dort ein Tuckern, aber das ließ sich aushalten. Das große Problem war ein anderes. Sie fragte sich, warum sie hier hockte. Weshalb war sie entführt worden? Und vor allen Dingen – wer hatte es getan?
    Darauf wusste Samantha Peck keine Antwort, aber sie dachte darüber nach, ob es eventuell mit ihrem Beruf zusammenhing. Sie arbeitete als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen im englischsprachigen Raum. Sie berichtete über das gewaltige Land, das in den letzten Jahren eine so wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hatte. Dass dabei einiges auf der Strecke geblieben war und es Kollateralschäden gegeben hatte, hatte sie in ihren Artikeln nicht verschwiegen.
    Das war natürlich gelesen worden und nicht nur im Ausland, sondern auch in China selbst. Es passte einigen Leuten nicht, und so glaubte Samantha, dass sie deshalb entführt worden war, obwohl sie sich das nicht richtig vorstellen konnte, denn die Schreiber missliebiger Artikel wurden eher ausgewiesen.
    Das hatte man mit ihr nicht getan. Sie war gefangen genommen und auf ein altes Schiff verschleppt worden. Möglicherweise eine Dschunke, die ebenfalls noch fuhren und von Touristen gemietet werden konnten.
    Und dann war sie noch angekettet worden. Auch etwas, das sie nicht verstand. Warum hatte man das getan? Sollte sie gefoltert werden, um Aussagen zu

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