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1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bemerkte Shao.
    »Ich weiß.«
    »Und du kennst ihn gut.«
    »Ich kannte ihn gut.« Suko zuckte mit den Schultern. »Wie er sich entwickelt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber dass er bei der Polizei arbeitet, sehe ich schon als gutes Zeichen an.«
    »Das meine ich auch.« Sie lächelte. »Trotzdem habe ich Bedenken.«
    »Welcher Art?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Suko. Die Dinge um mich herum sind mir zu fremd. Ich habe auch das Gefühl, belauert oder beobachtet zu werden.«
    »Kannst du dazu konkret etwas sagen?«
    »Nein, man macht es geschickt. Wir kennen keinen Menschen hier in der Halle. Viele können sich hinter Masken verbergen und nur darauf warten, dass wir eine Schwäche zeigen.«
    Suko stimmte durch ein Nicken zu, bis er fragte: »Aber was haben wir ihnen getan?«
    »Es reicht unsere Anwesenheit. Man hat uns schließlich erwartet.«
    Shao reckte sich wieder. Ihr Blick fiel auf den Bereich des Eingangs. Dort erschienen neue Gäste und zogen ihre Koffer hinter sich her. Die Gruppe stammte aus Europa, wurde aber von zwei Chinesen begleitet.
    »Du hast keine genaue Zeit mit Dau Xing ausgemacht?«
    »So ist es.«
    »Okay.«
    Suko legte ihr eine Hand auf den Rücken. »Was stört dich denn so stark?«
    »Alles«, erwiderte Shao. »Auch wenn es äußerlich so aussieht, als wären wir frei, habe ich trotzdem den Eindruck, in einer gigantischen Falle zu stecken.« Sie trommelte mit den Fingerspitzen auf der Platte des Tisches vor ihnen. »Ja«, wiederholte sie, »eine gigantische Falle, die extra für uns aufgebaut wurde.«
    »Und weshalb?«
    »Das weiß ich nicht, Suko.«
    »Okay. Welche Rolle spielt denn der Kollege Dau Xing? Ist er auch Teil der Falle?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich misstraue allem, was ich hier sehe.«
    »Warten wir es ab.«
    »Ich möchte nicht länger warten. Wenn er nicht bald kommt, dann ruf ihn bitte an.«
    »Ja, das werde ich...« Er brauchte es nicht zu tun, denn sein Handy meldete sich. »Das wird er sein.«
    Shao nickte nur.
    Suko sagte seinen Namen und hörte tatsächlich die Stimme seines Kollegen.
    »Ihr wartet schon in der Halle?«
    »Tun wir.«
    »Das ist gut.«
    »Und so steckst du?«
    »Ähm – darüber wollte ich gerade mit dir sprechen. Deshalb rufe ich dich auch an. Es gibt ein Problem.«
    »Ich höre.«
    »Ich kann dich oder euch nicht holen. Ich bin zu einem Fall gerufen worden, der ebenfalls sehr mysteriös ist.«
    »Wie das?«
    »Ich bin in der Nähe des Hafens. Dort gibt es einen kleinen Theaterbau. Im Moment steht er leer, aber er scheint von unseren Freunden benutzt worden zu sein.«
    »Für was?«
    »Als Versammlungsstätte. Als ritueller Raum, und ich denke, dass ihr euch dieses Theater mal anschauen solltet.«
    »Wann?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Ist okay. Wir müssen uns dann nur ein Taxi nehmen, das uns zu dir bringt.«
    »Nein, nein, Suko. Das ist nicht nötig. Ich habe für alles gesorgt, denn es ist ein Fahrer unterwegs, der euch im Hotel abholen wird.« Er räusperte sich. »Ist das in eurem Sinne?«
    »Natürlich.«
    »Gut, dann warte ich auf euch.«
    Die Verbindung war unterbrochen, und Suko sah Shaos fragenden Blick auf sich gerichtet.
    »Es war Dau Xing. Er kommt nicht.«
    Shao schürzte die Lippen. Dann lächelte sie und sagte: »Das habe ich mir beinahe gedacht.«
    »Wieso?«
    »Ein Gefühl.«
    »Du magst ihn nicht, wie?«
    Shao ließ sich Zeit mit dem Nachdenken. Sie nickte, krauste die Stirn und gab die Antwort mit leiser Stimme.
    »Das hat nichts mit mögen zu tun, ich habe nur meine Bedenken. Wir kennen ihn nicht. Okay, du hast ihn gekannt, aber das ist lange her. Du bist möglicherweise nicht objektiv. Ich weiß im Prinzip nicht, gegen wen wir kämpfen.«
    »Das wird sich schnell herausstellen.«
    »Und wie?«
    »Indem wir zu ihm fahren.«
    Shao schluckte. »Ach, so läuft der Hase also. Und wo müssen wir hin? In seine Dienststelle?«
    »Nein. Er erwartet uns an einem anderen Ort.«
    »Und wo?«
    »Es ist ein Theater. Dort muss was passiert sein, das mit unserem Fall zu tun hat.«
    Shaos Misstrauen blieb. »Was denn?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    Shao sah, dass Suko zu Boden blickte. Anscheinend fühlte er sich nicht wohl in seiner Haut oder ärgerte sich über seine Reaktion.
    Sie erklärte ihm abermals, dass er befangen wäre, was Suko nicht mal abstritt.
    »Trotzdem sind wir auf ihn angewiesen«, erklärte er.
    »Da hast du recht.«
    »Und wie kommen wir zu diesem Theater?«
    »Wir werden von hier abgeholt.« Suko

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