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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin ganz Ohr.«
    Father Ignatius redete. Dabei musste er tief in die Vergangenheit zurückgehen. Ich erfuhr, dass alles Aufbäumen vergeblich gewesen war. Die Kreuzritter hatten die Festungen im Orient aufgeben müssen, denn die Muselmanen waren einfach zu stark. Hinzu kam, dass sich die eigene Kirche und auch der französische Staat gegen die Templer gestellt hatten. Die Rede war schon von Auflösung gewesen. Von der reinen Vernichtung des Ordens. Es gab nicht wenige Templer, die sich im Stich gelassen fühlten, und da hatten einige reagiert.
    »Wir reden nicht von den Menschen, die sich Baphomet zugewandt haben«, sagte ich.
    »Das ist richtig. Es geht um die Assassinen, und es geht zugleich um ein medizinisches Wissen, das gewisse Menschen besaßen. Wie du weißt, war man im Orient weiter als in Europa, was die Wissenschaften angeht. Und auch die Assassinen haben sich damit beschäftigt. Es war ihnen wichtig, Menschen zu manipulieren. Sie haben sich damals schon mit dem Gehirn beschäftigt und haben versucht, Menschen nach ihren Vorstellungen zu schaffen.«
    »Wie das?«
    »Durch eine nicht sichtbare Veränderung, John. Sie beschäftigten sich mit dem Gehirn des Menschen und wollten dort einen Bereich finden, der ausgeschaltet werden musste, weil es für das Schmerzempfinden und die Empathie eines Menschen zuständig ist. Sie müssen auch einen Punkt lokalisiert haben, wahrscheinlich in Höhe der limbischen Rinde. Nun ja, diese Aufzeichnungen haben sie schriftlich hinterlegt und dieses Buch wird auch Ketzerbibel genannt.«
    »Aha«, sagte ich nur, dachte aber weiter und fand auch die richtigen Worte. »Wenn ein Mensch so manipuliert wird und die Empathie bei ihm ausgeschaltet ist, dann ist das furchtbar. Dann empfindet er kein Mitleid mit anderen Menschen. Alles lässt ihn kalt. Dann ist er nur noch eine Maschine.«
    »So muss man das sehen, John. Von störenden Ketten befreit. Und ich gehe davon aus, dass es auch heute Menschen gibt, die sich diesen Forschungen hingeben, man hört nur nichts davon. Auch die ersten Forschungen sind im Dunkel der Geschichte verschwunden, ebenso wie die Assassinen, doch sie waren nicht vergessen und sind wieder aufgetaucht. Das ist das Problem, und ich habe einen Agenten losgeschickt, um zu forschen. Er sollte die Ketzerbibel finden, worin sich die alten Aufzeichnungen befinden.«
    »Ich verstehe, Ignatius. Ihm ist aber jemand zuvorgekommen. Nein, das Buch ist ja da. Aber die andere Seite mischt auch mit. Und zwar die Assassinen.«
    »Du sagst es.«
    Ich dachte daran, dass es noch nicht lange zurücklag, als mein Freund Godwin de Salier, Suko und ich einen Kontakt mit diesen Assassinen bekommen hatten. Da war es um die Templer-Gruft gegangen, und ich hatte nach dem Fall öfter daran denken müssen, dass diese Assassinen sich neu formiert hatten. [1]
    »Ich glaube dir, Ignatius, und wenn ich an die Assassinen denke und an ihre Brutalität, dann könnte es vielleicht sein, dass einige von ihnen das Geheimnis kennen, wie aus Menschen gefühllose Mordmaschinen gemacht werden.«
    »Da möchte ich dir nicht widersprechen. Aber auch die Ketzerbibel ist wichtig. Dort sind Einzelheiten aufgeführt. Man kann es auch als ein medizinisches Buch betrachten, und du weißt sicherlich, dass auch heutige Wissenschaftler sich intensiv mit der Gehirnforschung beschäftigen. Wer so ein Buch in die Hände bekommt, der hat Macht. Menschen schmerzunempfindlich zu machen, das ist schon etwas Besonderes. Da können ganze Killertrupps gezüchtet werden, wobei ich bei reiflicher Überlegung davon ausgehe, dass die neuen Assassinen noch nicht so viele sind. Sie müssen zuerst das Buch in die Hände bekommen, und das haben wir verhindern wollen.«
    »Ja, Ignatius, jetzt begreife ich alles. Was mich nur stört ist, dass ausgerechnet Glenda Perkins das Buch oder die Ketzerbibel in ihrem Besitz hat. Da hält sie eine Brandbombe in der Hand. Etwas Explosives. Ich kann mir vorstellen, dass die Assassinen am Ball bleiben werden und Glenda ihnen schon aufgefallen ist.«
    »Das wollen wir nicht hoffen, John.«
    »Okay, Ignatius. Eine andere Frage habe ich noch. Hast du noch weitere deiner Agenten auf den Fall angesetzt?«
    »Nein, John. Armand ist so etwas wie eine Vorhut gewesen, er sollte zuvor die Lage checken. Dass er der anderen Seite schon so nahe gekommen ist, daran hätte ich im Traum nicht gedacht.«
    »Weißt du denn, welche Informationen er hinterlassen hat? Hat er sich bei dir gemeldet und dich über den

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