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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fällt mir etwas ein.«
    »Raus damit.«
    »Könnte ich unter Umständen noch eine Nacht bei Ihnen bleiben?«
    »Aber sicher doch. Wir freuen uns. Sie können sogar noch mehrere Nächte bleiben. Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Da muss ich mal sehen und auch noch mit meinem Arbeitgeber telefonieren.«
    »Tun Sie das.«
    Glenda kam jetzt auf ein wichtiges Thema zu sprechen. »Hat sich eigentlich jemand nach mir erkundigt?«
    Nicole überlegte. »Wann sollte das denn gewesen sein?«
    »Gestern Abend. Oder heute Morgen.«
    »Nein, Madame Perkins, da ist nichts dergleichen passiert. Erwarten Sie denn jemanden?«
    Glenda winkte ab. »Lassen Sie es gut sein. Es ist nur eine Frage gewesen.«
    »Ja, schön.«
    Glenda schaffte wieder ihr herzliches Lächeln. »Dann werde ich mal frühstücken.«
    »Tun Sie das. Und guten Appetit.«
    »Merci.«
    Glenda betrat den Frühstücksraum und setzte sich an ihren Stammplatz. Die Bedienung wusste, dass sie Kaffee trank, und den servierte sie in einer kleinen Silberkanne.
    Croissants, Brioches, eine leckere Konfitüre, ein Ei, mehr brauchte Glenda nicht. Keine Extrabestellungen. Auch wenn das Frühstück immer gleich war, konnte sie diesen Morgen nicht mit denen vergleichen, die hinter ihr lagen. Zwar schien auch an diesem Tag die Sonne, doch sie konnte die trüben Gedanken nicht vertreiben. Nach dem Frühstück würde sie ein Telefonat führen.
    Und doch lief dieser Morgen anders ab. Nicole erschien im Frühstücksraum und wurde von zwei Männern flankiert. Glenda erkannte mit zielsicherem Blick, dass es sich bei ihnen um Polizisten handelte, die erst mal nichts sagten und Nicole den Vortritt ließen. Sie erklärte, dass man auf dem Parkplatz unten am Ortseingang einen ermordeten Mann gefunden hatte. Von seinem Gesicht war ein Foto geschossen worden, das sich die Gäste anschauen sollten.
    Sofort war die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Der Jüngere der beiden Polizisten trat an Glendas Tisch heran. Er war ein Mann mit krausen Haaren und dicken Fingern.
    »Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?«
    Glenda starrte auf das Foto. Armands Gesicht war zu einer starren Maske geworden. Man hatte ihm die Augen nicht geschlossen, und Glenda hatte Mühe, sich zusammenzureißen, weil einfach zu viele Erinnerungen hochkamen.
    »Nein, es tut mir leid, aber diesen Mann habe ich noch nie gesehen.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Bitte, wenn ich Ihnen das sage, dann müssen Sie mir glauben. Welchen Grund hätte ich, Sie anzulügen?«
    »Nun ja, er ist mal hier gesehen worden.«
    »Im Hotel?«
    »Das nicht, sondern auf der Straße, und zwar gestern Abend. Es hätte ja sein können, dass er Ihnen begegnet ist. Wie man mir sagte, haben auch Sie einen kleinen Spaziergang gemacht.«
    »Das ist wohl wahr. Nur bin ich allein gewesen. Ich habe das Hotel verlassen und mir noch vor dem Schlafengehen ein wenig die Beine vertreten.«
    »Bon, das war es dann. Schönen Aufenthalt noch.«
    Glenda stellte noch eine Frage. »Wo hat man den Toten denn gefunden. Doch nicht hier im Hotel – oder?«
    »Nein, auf dem Parkplatz. Aber das ist Ihnen ja bereits gesagt worden.«
    »Pardon, das hatte ich vergessen.«
    »Schon gut.« Der Mann ging weiter. Glenda atmete erst mal tiefer durch als gewöhnlich. Sie war froh, wieder allein zu sein. Es drängte sie jetzt, in ihr Zimmer zu gehen, doch sie riss sich zusammen und aß erst mal ihr Ei.
    Als sie es gegessen hatte, waren auch die beiden Polizisten verschwunden. Jetzt konnte sie den normalen Weg gehen und war froh, wenig später die Zimmertür hinter sich zuziehen zu können. Von nun an musste alles seinen Weg gehen. Das Buch hatte sie in ihre Reisetasche gesteckt, und sie wusste auch, dass es bei bestimmten Leuten auf ein großes Interesse stoßen würde.
    Sie griff nicht zum Handy, sondern rief vom Festnetz aus in London an. Die Zeit war schon recht fortgeschritten, und sie ging davon aus, dass man sich Sorgen machen würde. Aber keiner ahnte, was noch alles passieren konnte...
    ***
    Das Büro ohne Glenda Perkins war leer. Sie saß ja nicht immer hinter dem Schreibtisch und war auch mal unterwegs, dann aber wussten wir, dass sie bald wieder eintreffen würde.
    In diesem Fall war alles anders. Es ging schon auf Mittag zu, und von Glenda gab es keine Spur.
    Es ist schlimm, wenn man nicht weiß, wo man ansetzen soll, aber so war es nun mal, und wir konnten einfach nur warten und hoffen. Sir James hatte sich zwischendurch zweimal sehen lassen und auch keine guten Nachrichten bringen

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