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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fortgang seiner Ermittlungen informiert?«
    »Nein, das hat er nicht. Er wollte einen Erfolg melden, das ist leider nicht geschehen.«
    »Und woher weißt du, dass er umgebracht wurde?«
    Da lachte er. »Ach, auch wir sind vernetzt und haben viele Informanten. Es gibt Kontakte zu Polizeidienststellen. Natürlich nicht offen. Zu Scotland Yard haben wir ja auch einen guten Draht allein durch dich.«
    »Ja, das ist klar, aber wir müssen uns jetzt auf den Fall konzentrieren.«
    »Du bist nicht allein?«
    »So ist es. Suko ist bei mir.«
    »Dann grüße ihn herzlich.«
    »Werde ich machen.« Suko stieß mich an und deutete auf eine Uhr an der Wand. »Ich muss Schluss machen, der Flieger startet gleich. Wir können bereits einsteigen.«
    »Meldest du dich?«
    »Das werde ich auf jeden Fall.«
    »Dann kann ich euch nur alles Glück der Welt wünschen.«
    »Danke.«
    Suko stand schon. Er hielt beide Reisetaschen fest. Ich stand auf und sah seinen Blick.
    Mein Freund hatte nicht alles mitbekommen, was wir besprochen hatten, doch was er wusste, ließ Sorgenfalten auf seinem Gesicht erscheinen.
    »Ich nehme mal an, dass vor uns kein lockerer Urlaubsflug liegt. Oder irre ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht. Wahrscheinlich werden wir in ein Wespennest stechen, in dessen Mittelpunkt sich ausgerechnet Glenda Perkins befindet...«
    ***
    Glenda Perkins hatte die Urlaubstage in diesem kleinen Hotel wirklich genossen. Es war ihr gut gegangen, das Wetter hatte mitgespielt, sie hatte sich erholen können, nun aber hatte das normale Leben sie wieder eingefangen.
    Sie wollte nicht behaupten, dass sie das Zimmer als ein Gefängnis betrachtete, und wenn, dann war es ein freiwilliges, denn sie traute sich nicht, das Hotel zu verlassen. Ob sie es nur mit zwei Feinden oder mit mehreren zu tun hatte, wusste sie ebenfalls nicht, aber da steckte schon ein tiefes Gefühl der Angst in ihr. Sie war zwar auf dem Parkplatz nicht gesehen worden, dafür aber im Kloster, und diese maskierte Gestalt wusste, was sie tun musste.
    Es ging um das Buch. Um die Ketzerbibel, die sich nun in ihrem Besitz befand und die sie wieder aus ihrer Reisetasche genommen hatte. Sie lag jetzt offen auf dem Tisch, und Glenda hatte sich noch nicht getraut, sie aufzuschlagen.
    Auch jetzt, wo keine unmittelbare Gefahr vorhanden war, verspürte sie einen Schauer, wenn sie das Buch anschaute. Die Ketzerbibel war recht dick. Dazu passte auch der dicke Umschlag, der aus Leder bestand, das allerdings schon einige Bruchstellen aufwies, aber trotzdem noch eine Einheit bildete.
    Was enthielt das Buch? Warum war man so hinter ihm her, dass alle moralischen Bedenken vergessen wurden? Es war alt, sehr alt und noch vor der Entdeckung der Buchdruckerkunst hergestellt worden. Wer hatte es geschrieben? Ein Mönch? Ein Wissenschaftler?
    Viel Auswahl gab es da nicht, und Glenda gab sich einen Ruck. Angefasst hatte sie das Buch schon oft, nur noch nicht aufgeschlagen. Genau das wollte sie jetzt tun, was sie schon eine gewisse Überwindung kostete. Sie rechnete damit, auf alte Texte zu treffen, die sich mit schwarzer Magie beschäftigten, mit der Kunst des Teufels.
    Glenda setzte sich, nahm das Buch vom Tisch und legte es auf ihre Knie. Sie fasste den schweren Ledereinband mit spitzen Fingern an. Dann schlug sie ihn auf, schaute auf sie erste Seite und war enttäuscht, weil sie kein Symbol der schwarzen Magie sah, sondern den Kopf eines Mannes. Er war als Porträt gezeichnet worden, wobei die obere Kopfhälfte übergroß ausfiel.
    Sie blätterte weiter.
    Die Texte waren in lateinischer Sprache verfasst worden, die Glenda leider nicht verstand. Aber sie lernte trotzdem etwas von diesem Inhalt, denn andere Seiten waren illustriert worden.
    Und immer wieder erschien der Kopf. Oder vielmehr das Gehirn. Mal als Ganzes, mal als Ausschnitt. Zwei zeigten auf bestimmte Stellen im Gehirn. Die nötigen Erklärungen waren nahe der Pfeile aufgeführt worden. Leider verstand Glenda auch sie nicht.
    Sie stellte fest, dass dieses alte Buch zwar dick war, aber nicht so viele Seiten enthielt, denn die Seiten bestanden aus recht dickem Papier. Je mehr sie umblätterte, umso weniger überrascht wurde sie, denn es ging immer nur um das gleiche Thema.
    Der Kopf des Menschen, oder das Gehirn, an dem bestimmte Stellen markiert waren.
    Glenda klappte das Buch wieder zu und lehnte sich zurück. Sie hatte den Inhalt jetzt gesehen, doch sie wusste nichts damit anzufangen. Auch wunderte sie sich darüber, dass man

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