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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaxis, in der Hauptsache natürlich Humanoide, tummelten sich und versuchten ihr Glück an großen Spieltischen oder Automaten, in den Spiegellabyrinthen oder bei Wetten. Alles war hier denkbar, fast alles erlaubt.
    Lepso, Freihandelswelt und Tummelplatz der galaktischen Völker, und das seit vielen Jahrtausenden. Der Planet war in jeder Hinsicht unabhängig von den existierenden Sternenreichen. Eine gesetzlose Welt, der zweite von fünf Begleitern des Firing-Systems, rund achteinhalbtausend Lichtjahre von der Erde entfernt.
    Ronald Tekener, auf Lepso als großzügiger Spieler und Abenteurer bekannt, eine geheimnisumwitterte Gestalt, aber überall bekannt, respektiert oder gefürchtet, starrte immer noch auf sein Spiegelbild.
    Er hatte keine Lashat-Narben, also mußte er sich in einer Zeit befinden, bevor er sie sich auf dem Seuchenplaneten geholt hatte, gewissermaßen eine Trophäe des Siegers über die grausame Krankheit, denn nur wenige Menschen hatten die Pocken bisher überlebt. Wer die Lashat-Narben im Gesicht hatte, vor dem hatten die dunklen Elemente der Galaxis einen Heidenrespekt, und für einen Spezialisten der USO bedeuteten sie deshalb so etwas wie eine halbe Lebensversicherung.
    Tekener würde darüber hinaus eine Geschichte vorzuweisen haben, die seine Risikofreude und seine halsbrecherischen Geschäfte glaubwürdig machten. Davon hing viel für ihn ab, und daher würde er buchstäblich durch die Hölle des Seuchenplaneten gehen, als todkranker Mann zurückkehren und drei Monate brauchen, um über den Berg zu kommen.
    Aber das war für Tekener, den Zellaktivatorträger, längst überstandene Vergangenheit.
    Und er trug einen SERUN, also gehörte er in Wirklichkeit in eine andere Zeit, rund zweieinhalbtausend Jahre nach seinem „Besuch" auf Lashat. Und zwar in die CAJUN, Atlans Rochenschiff.
    „Hey, Mann!"
    Diesmal tippte ihm jemand von der Seite auf die linke Schulter. Er konnte die hagere Hand mit den sechs langen Fingern sehen, dazu ein Stück des dazugehörigen Armes. Doch das Gesicht des aufdringlichen Fremden blieb noch außerhalb des Wiedergabebereichs des Spiegels.
    „Du wirst lästig", sagte der Smiler über die Schulter. „Ich kann lästige Leute nicht leiden."
    Er wurde durch einen Akonen abgelenkt, der auf die Spiegelwand zuging, um sein Glück im Labyrinth zu versuchen. Er kam ihm bekannt vor, aber sehr, sehr vage. Viel Zeit lag zwischen dem Jetzt - Tekeners Uhr zeigte den 2. April 1218, 02.48 Uhr - und dem Damals, bevor er sich die Pocken holte.
    „Du bist noch hier?" fragte der Akone überrascht. „Du hast es dir also überlegt, oder?"
    „Was?" fragte Tekener und kniff die Augen zusammen.
    „Tu doch nicht so - Lashat natürlich. Nur Lebensmüde fliegen dorthin.
    Und du bist zwar verrückt, aber kein Selbstmörder."
    Er lachte und konzentrierte sich auf die Spiegelwand. Dann machte er eine halbe Drehung nach links und zwei Schritte vor.
    Der Akone trat durch den Spiegel und verschwand ganz dahinter. Den ersten Schritt hatte er also geschafft, indem er die vergleichsweise winzige Stelle fand, die den Eingang darstellte. Aber sein Abenteuer begann tatsächlich erst jetzt.
    Tekener hatte es mehr als zwanzigmal versucht und nur einmal das Ziel erreicht, das Ende des Labyrinths mit dem Chip, der ihn zur Teilnahme am Planetenspiel qualifizierte, das alle zwei Monate stattfand, mit einer unbesiedelten Welt als Hauptgewinn.
    Er ging zu einer der schwebenden Barplattformen und wurde noch zweimal angesprochen, immer wegen seines bevorstehenden Fluges nach Lashat. Also fand dieser Traum, oder was immer es war, im Jahr 2395 statt.
    Nein, natürlich war es kein Traum.
    Ronald Tekener trank etwas und versuchte anschließend, über den Funk des SERUNS die CAJUN zu erreichen. Weder dort hatte er Erfolg, noch bei den anderen beiden Rochen.
    Er war in einer Illusion gefangen, das war dem kühlen Denker nun klar.
    Keine Verbindung nach außen, das konnte bedeuten, daß die Gefährten ihn nicht empfingen oder er sie nicht - oder beides. Auf jeden Fall sah es ganz danach aus, daß er diese Traumwelt selbst sprengen mußte.
    Einiges stimmte nicht ganz mit der Umgebung überein, die er in Erinnerung hatte. Es waren Dinge, die ihm erst jetzt einfielen, als er mit der Situation von damals konfrontiert war. Das sprach nun wieder dafür, daß der Jemand, der offenbar sein Gehirn nach alten Erinnerungen durchforstet hatte, die Lücken seines Gedächtnisses durch Improvisation aufgefüllt hatte.
    „Hey,

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