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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingefügt war. Der Condos-Vasac-Mann war ebenso stümperhaft wie leicht zu überrumpeln, als er vorsprang und auf Tekener anlegte. Bevor er abdrücken konnte, war der Smiler in die Hocke gegangen, hatte sich herumgewirbelt und war wie eine Katze gesprungen.
    Mit dem Impulsstrahler des Betäubten rannte Tekener von Deckung zu Deckung, wurde von mehreren Stellen beschossen und erwiderte jedesmal das Feuer. Am Schluß blieben nur noch zwei Gegner übrig und boten ihm einen Waffenstillstand an.
    Tekener ging darauf ein, aber kaum hatten sie ihre Deckungen verlassen, da stürmte er auf die Villa zu, rannte die breiten Stufen zum prunkvollen Eingang hinauf, riß einen Flügel der schweren Tür auf...
    ... und stand vor der Spiegelwand in der Spielhölle. Hinter ihm sagte jemand: „Hey, Mann!"
    II.
    MOSAIK Die Spiegelgeborenen Was bei Gucky und Dao-Lin-H’ay nicht funktionierte, und mit den technischen Mitteln schon gar nicht - die beiden Zwillingsschwestern schafften es.
    Sie spürten einander. Wer als erste versucht hatte, auf diesem Wege um Hilfe zu rufen, war dabei völlig egal. Ob Mila zuerst den gedanklichen Schrei nach Nadja ausgestoßen hatte oder umgekehrt, das spielte in dem Moment keine Rolle mehr, als Nadja die Schwester fühlte, ihre Angst spürte und ihre Verzweiflung, allein in ihrem eigenen pseudorealen Gefängnis.
    Ich bin hier, antwortete sie. Ich kann dich hören. Wo bist du, Mila?
    Es war kein telepathischer Kontakt im herkömmlichen Sinn. Es war eher empathisch, ein gegenseitiges Spüren und Verstehen aus diesen Gefühlswahrnehmungen heraus. Nadja konnte Mila keine Rechenaufgabe zum Lösen „hinüberdenken", aber sie konnte ihr zum Beispiel Angst oder Freude, Ärger oder Erleichterung übermitteln, ganz abgesehen von ihren paranormalen Fähigkeiten des Struktursehens und -formens, wobei sie mittlerweile wie eine Person zusammenarbeiten konnten.
    Eine Weile mußte Nadja warten, dann erhielt sie Antwort. Sie hatte bereits zu fürchten begonnen, sich vorhin getäuscht zu haben, aber sie empfing Milas Ausstrahlung und bekam ein deutliches Bild von der Richtung, in der sie nach ihr zu suchen hatte.
    „Wohin willst du?" fragte die Pseudo-Mila, als sich Nadja bereitmachte, zum Ausgang zu gehen.
    Nadja konnte nur hoffen, daß hinter der Haustür die Freiheit lag. Aber auch falls nicht - jetzt, wo sie Kontakt hatte, sollte nichts sie mehr aufhalten, die Schwester auf halbem Wege zu treffen. Denn auch Mila wollte sich in Bewegung setzen.
    „Weißt du es nicht?" fragte die Strukturformerin.
    „Hat die Abruse es dir noch nicht geflüstert?"
    Die falsche Mila sprang auf und stellte sich ihr in den Weg. Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    „Das darfst du nicht, Nadja!" rief sie. „Du darfst mich nicht verlassen.
    Wir gehören doch zusammen, für immer, in alle Ewigkeit. Wir sind ein Nichts ohne die andere, wir..."
    „Du bist gleich ein Nichts", sagte Nadja Vandemar und berührte sie an der Schulter.
    Das Pseudowesen zuckte zusammen, riß die Augen noch weiter auf und begann dann zu schreien. Es versuchte, sich aus Nadjas Griff zu winden, aber die hielt sie fest, bis sie vor ihr hinsank und zu einem zuckenden, winselnden Bündel wurde.
    Nadja atmete tief durch und machte sich klar, daß dies nicht die echte Mila war. Dann zog sie die nun fast reglose Kopie beiseite und öffnete die Tür.
    Natürlich lag nicht Gäa vor ihr, das hatte sie auch nicht erwartet.
    Aber es war auch nicht die Kristallwelt, mit der sie eher gerechnet hatte.
    Es war ein Planet mit einer eisigen, öden Landschaft, jedoch ohne erkennbare Kristallstrukturen. Daß die Mutantin überhaupt etwas sehen konnte, lag wohl an dem Eis, welches das wenige Restlicht reflektierte und verstärkte, das vom düsteren Himmel kam.
    Nadja schüttelte verwundert den Kopf und aktivierte den Gravo-Pak ihres SERUNS, nachdem sich der Helm schon von selbst geschlossen hatte. Das Wunder geschah: Der Anzug hob sie sanft vom Boden. In ihm spürte sie nichts von der Kälte, die sich seltsamerweise auch nicht im Haus bemerkbar gemacht hatte.
    Das Haus!
    Sie drehte sich im Flug und sah es hinter sich, optisch rasch kleiner werdend. Es leuchtete schwach in der Düsternis dieser Welt, als ob es grünlich fluoresziere.
    Eigentlich hatte sie gedacht, daß es nach ihrer Flucht einfach zu existieren aufhören würde. Oder floh sie gar nicht, und dies war immer noch Teil des Spiels?
    Was wäre gewesen, fragte sie sich plötzlich, wenn sie vorher schon versucht hätte, die

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