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1748 - Im Teufelskreis

Titel: 1748 - Im Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosmo-Bakteriologie-Studentin mit den pechschwarzen Haaren. Sie hätte erst später hinzukommen dürfen.
    Das galt noch viel mehr für Felicitas Kergonen, die noch zwei Semester in Galakto-Botanik vor sich hatte. Sie war zartgliedrig und erst achtzehn Jahre alt. Sie hätte ebenfalls nicht bei den Kadetten sein dürfen, aber sie gehörte in Tifflors Erinnerung an die folgenden Abenteuer einfach zu der Gruppe.
    „Also, was ist mit der Gleichung?" fragte Hump und ließ seine Muskeln spielen.
    Eberhardt warf etwas ein, um zu schlichten, und Hump schnauzte ihn an, daß er sich gefälligst herauszuhalten habe.
    „Haltet doch Ruhe", hörte Tifflor und begriff erst dann, daß es seine eigene Stimme war. „Verdammt, ich hab’ jetzt andere Sorgen."
    Auf eine undurchschaubare Weise schien sich das Damals mit dem Heute zu verbinden, denn Tiff hatte tatsächlich andere Sorgen - nicht die vergleichsweise lächerlichen vom Ende Juni 1982.
    Er trug seinen SERUN, der Beweis dafür, daß er hier nicht hingehörte und nicht einfach träumte.
    Die anderen nahmen es nicht wahr. Also war er in eine Szene aus seiner Erinnerung hineinversetzt worden - und es fiel ihm nicht schwer zu erraten, von wem. Wie Perry Rhodan und die meisten anderen Aktiva torträger auch, konnte er nur annehmen, daß entweder ES oder die Abruse dahintersteckten.
    „Einmal wird dir einer deinen großen Mund schließen", sagte Eberhardt gerade zu Humpry. „Das aber so gründlich, daß du ihn nie wieder aufkriegst."
    „Willst du Meldung machen?" fragte Hump glucksend vor Spaß und drohend vorgebeugt.
    „Ich denke, das braucht er nicht."
    Seine Stimme - die des jungen und scheuen Kadetten der Space Academie, Julian Tifflor!
    Hifield drehte sich wieder zu ihm um und begann, seine Rechte zu schwingen.
    „Oha, das Küken muckt auf."
    Tiff wußte, daß er irgendwie aus dieser Szenerie, in der er offenbar gefangen war, ausbrechen mußte. In ihm gingen die gleichen Gedanken vor wie in seinen Gefährten aus der realen Zeit.
    Er mußte die Mauer zwischen Pseudorealität und Wirklichkeit durchbrechen, und instinktiv fühlte er, daß dies nur möglich war, indem er den Ablauf der Dinge selbst änderte.
    Er war in seiner Realität nicht mehr der schüchterne Jüngling von damals, sondern an Leib und Seele gestärkt. Und wie man einen Gegner wie Hifield außer Gefecht setzte - dieses Wissen war ihm geblieben.
    Und er setzte es ein.
    „Das Küken muckt auf, ja", sagte er. „Hau dich also jetzt gefälligst in deine Koje, Hump, oder du numerierst besser deine Knochen."
    Hump gluckste wieder vor Lachen. Aber dann starrte er ihn an.
    „Das Küken meint es ernst? Das Küken will kämpfen?"
    „Es tut nur nicht den ersten Schlag", konterte Tiff kalt. Milly gab einen entsetzten Laut von sich, als sie merkte, daß der schüchterne Kadett es gegen den Champion ernst meinte. „Aber alle weiteren."
    Humpry sah, daß Milly, hinter der er genauso her war wie fast alle anderen Kadetten, offenbar mehr um Tifflor besorgt war als um ihn, und das ließ ihn die Kontrolle verlieren.
    „Ich zerquetsche dich, Großmaul!" brüllte er und stürzte sich auf den Kameraden, ohne daran zu denken, daß ihn das die Karriere im Flottendienst kosten konnte.
    Tifflor wich dem ersten, wuchtigen Hieb geschickt aus, der ihn normalerweise auf der Stelle niedergestreckt hätte, und konterte mit drei, vier Dagorschlägen, die er erst viele hundert Jahre später erlernen sollte.
    Milly und Felicita standen atemlos da, die Hände vor den Mund geschlagen und die Augen weit offen.
    Klaus Eberhardt stammelte etwas, dann fiel er Tiff fast um den Hals und beglückwünschte ihn.
    Danach holte er eine Sofortbildkamera aus seinem Gepäck, um nicht die Chance zu verpassen, den knockout geschlagenen Hump Hifield an der Stätte seiner Niederlage für die Nachwelt festzuhalten.
    Die Mädchen erwachten aus ihrem Schrecken und beglückwünschten den unverhofften Gewinner überschwenglich.
    Tiff genoß dieses Bad in vier Armen und zwischen zwei stürmisch küssenden Lippen, bis er die beiden sanft auf Distanz halten mußte.
    Hump lag am Boden, ganz anders als damals, und die Seifenblase war nicht geplatzt.
    Was also mußte er noch tun?
    „Ich gehe zum Chef", verkündete er. „Drückt mir die Daumen."
    Julian Tifflor hörte, wie sie ihm viel Glück wünschten, dann war er allein auf dem Korridor. Von Sergeant Rous war nichts zu sehen.
    Und allein fand sich Tifflor im Regierungsgebäude ein und trat in den Raum, in dem er

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