1748 - Pakt mit dem Jenseits
Suko. »Wo können wir uns unterhalten?«
»Ach, in diesem Haus ist Platz genug. Kommen Sie mit in die Bibliothek. In dem anderen Zimmer werden Vorbereitungen getroffen.«
»Dieser Zacharias?«
Monkford blieb stehen und schaute Suko an. »Ach, hat mein Sohn auch über ihn gesprochen?«
»Er hat ihn erwähnt.«
»Und wie stehen Sie dazu?«
»Wir werden uns überraschen lassen, denn wir sind nach allen Seiten hin offen.«
Monkford schüttelte den Kopf. »Ich finde es schon seltsam, dass ich zwei völlig fremden Menschen vertraue. Das ist mir noch nie zuvor passiert.«
»Sie begehen damit keinen Fehler«, sagte ich.
»Das will ich hoffen.«
Wir gingen an der Treppe vorbei. Auf halber Höhe sahen wir Lilian Monkford stehen. Sie stand dort wie eine Statue und sagte zudem kein einziges Wort.
Auch mir war nicht nach Reden zumute, ich fragte mich nur, was uns in diesem Haus noch alles erwartete...
***
Die beiden Männer hatten den Wagen angehalten, wo noch die Straße entlanglief und einen halben Meter weiter das Gelände begann. Sie brauchten keine Angst zu haben, schnell entdeckt zu werden, denn eine hohe Buschwand gab ihnen Schutz.
Einer der Männer war ausgestiegen und hatte sein Fernglas mitgenommen. Er beobachtete das Haus am See, dessen Fassade teilweise hinter den Bäumen verschwand.
Der zweite Mann saß im Wagen. Er trank aus einer schmalen Kanne warmen Kaffee und schaute ebenfalls nach vorn. Seelenruhig wartete er auf seinen Kumpan.
Er hieß Eric Green. Jedenfalls trug er den Namen seit zwei Jahren. Der Mann draußen hörte auf Spiro Atkins, aber auch das war nicht sein richtiger Name. Sie waren diejenigen, die man kaum zu Gesicht bekam. Nur ihre Taten fielen auf, denn als Profikiller hinterließen sie immer Leichen.
Nach einer geraumen Weile kehrte Spiro Atkins zurück und kletterte auf den Beifahrersitz. Sein Gesicht sah nicht so aus, als würde er sich freuen.
»Und?«
Atkins wusste nicht, ob er grinsen sollte. Seine Lippen zuckten nur.
Den Blick hielt er weiterhin nach vorn gerichtet. »Es gefällt mir nicht. Da gibt es etwas, womit wir nicht gerechnet haben.«
»Ach ja?«
Spiro nickte. »Zwei Männer haben mit dem Jungen gesprochen. Sie standen dabei am Seeufer. Jetzt sind sie zu dritt im Haus verschwunden.«
Eric Green nahm die Antwort hin. Er wollte nur wissen, ob sein Kumpan einen der Männer erkannt hatte.
»Nein, das habe ich nicht.« Er schwächte seine Aussage ab. »Es ist auch möglich, dass ich zu weit entfernt war. Das Glas ist nicht das allerbeste.«
»Es ist trotzdem nicht gut.«
Spiro nickte. »Das weiß ich. Wir haben zwei Gegner mehr.«
Green seufzte. »Die wir ausschalten müssen.« Er schaute auf seine Hände. »Das stand nicht zur Debatte. Wenn sie mit den anderen befreundet sind, könnten sie durchaus eingeweiht sein. Man wird über den Tod der Tochter reden. Man wird sich nicht mit ihrem Verschwinden zufriedengeben.« Die Augen des Mannes verengten sich, als er nachdachte. »Möglicherweise gehören die beiden zu einem Hilfstrupp, den die Familie engagiert hat.«
»Bullen?«
»Private.«
Spiro Atkins dachte nach. »Das kann sein. Private Schnüffler. Ich denke aber, dass wir besser sind. Die Mitglieder der Familie sollen sterben. Unsere Auftraggeber gehen davon aus, dass sie zu viel wissen. Da geht man lieber auf Nummer sicher. Würde ich auch an deren Stelle.«
Green fragte. »Sollen wir uns erst noch das Okay holen?«
»Nein, wir ziehen es durch. Wir legen sie alle um.« Er warf einen Blick auf den Rücksitz. Unter einer Decke verborgen lagen die Waffen. Genügend Munition war auch vorhanden. Jetzt ging es nur noch darum, wann sie angreifen sollten.
»Lange bleibt es nicht mehr hell«, meinte Atkins. »Wir schleichen uns in der letzten Dämmerung heran. Ich glaube nicht, dass die Monkfords Wachen aufgestellt haben.«
»Davon gehe ich auch aus.«
Es war alles gesagt worden. Die Männer warteten in ihrem Fahrzeug. Nervös waren sie sich. Sie waren einfach zu abgebrüht. Zu lange übten sie den Job bereits aus. So leicht brachte sie nichts aus der Ruhe.
Die Familie musste sterben. Daran ging kein anderer Weg vorbei. Man hatte ihnen auch gesagt, dass zwei ihrer Vorgänger ihr Leben verloren hatten. Sie waren auf eine ungewöhnliche Art und Weise umgekommen. Nicht erschossen, nicht erschlagen, sondern erfroren. Um sich das vorzustellen, brauchte man schon jede Menge Fantasie.
Dass vor ihnen ein mehrfacher Mord lag, das kümmerte sie nicht. Sie waren zwar
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