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1748 - Pakt mit dem Jenseits

1748 - Pakt mit dem Jenseits

Titel: 1748 - Pakt mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten dem Blick stand. Ich spürte, dass wir keine Freunde werden würden. Der Mann sagte zwar nichts, aber das war auch nicht nötig. Zwischen uns gab es keine Gemeinsamkeiten.
    »Ja, Sie können bleiben.«
    Ich verkniff mir eine Antwort. Dafür schloss Suko die Tür, und jetzt schauten wir uns im Zimmer um, das schon recht geräumig war. Platzangst mussten wir nicht haben.
    Wichtig war die Zeichnung auf dem Holzboden. Von der Lampendecke her fiel das Licht wie ein heller Fächer auf sie. Und zwar auf einen großen Kreis, in den zwei ineinander verschlungene Dreiecke gezeichnet worden waren, ein Druidenstern. An den Rändern des Kreises entdeckten wir Symbole, die aus verschiedenen Mythen stammten. Mir war es egal. Wenn dieser Zacharias die Symbole brauchte, war das einzig und allein seine Sache.
    Die Familie stand zusammen. Wir hatten unseren Platz ihr gegenüber eingenommen, und zwischen uns hielt sich das Medium auf, das jetzt darum bat, das Licht zu dämpfen.
    Die Aufgabe übernahm Suko, denn er stand dem Schalter am nächsten. Das Licht wurde nicht völlig ausgeschaltet. Er dimmte es. Jetzt erreichte nur noch ein schwacher Schein den Boden, aber der helle Kreis war deutlich zu sehen.
    Zacharias schaute noch mal in die Runde, dann nickte er und begann mit seiner Beschwörung. Er wollte die Verbindung zwischen dem Jenseits und dem Diesseits herstellen. Da sollte ein Pakt geschlossen werden, und Zacharias begann mit leiser und monoton klingender Stimme zu sprechen.
    Ich spitzte meine Ohren, um zu hören, was er sagte. Es war nicht möglich. Er redete in einer Sprache, die mir fremd war. Sie konnte irgendwo im Orient ihren Ursprung haben, aber sicher war ich mir da nicht. Es spielte auch keine Rolle, wichtig war einzig und allein der Erfolg.
    Keiner von uns Zuschauern tat oder sagte etwas. Wir verhielten uns so, als hätten wir zuvor Regeln aufgestellt und versprochen, uns daran zu halten.
    Selbst unsere Atemgeräusche hatten wir reduziert. Ich schaute nicht auf den Mann, sondern auf den magischen Kreis auf dem Boden. Wenn etwas geschah und die beiden Seiten zusammentrafen, dann musste es zu der Entladung kommen.
    Ich wollte zwar nicht von großen Erfahrungen bei mir sprechen, aber einige dieser Séancen hatte ich schon mitgemacht. Sie verliefen irgendwie immer gleich und waren trotzdem jedes Mal anders, wobei sie mit einer Überraschung endeten, wie ich hoffte.
    So wenig sympathisch mir der Mann war, ich musste zugeben, dass er mit dem Klang seiner Stimme schon Menschen in seinen Bann ziehen konnte. Auch wenn er flüsterte, verlor sie ihr besonderes Timbre nicht. Er blieb auch nicht auf dem Fleck stehen. Manchmal beugte er sich vor, dann wieder ging er einen Schritt zurück und hob die Arme an, als wollte er eine Beschwörung durchführen.
    Was passierte? Konnte überhaupt etwas passieren?
    Im Moment sah ich nichts. Der Kreis blieb, wie er war. Es gab keine Veränderung, und auch außerhalb des Kreises war nichts zu entdecken. Ich spürte nichts Fremdes und Gefährliches in meiner Nähe. Aber ich wusste auch, dass die Normalität immer mehr abgelöst wurde. Die Luft veränderte sich. Ich hatte den Eindruck, dass sie schwerer zu atmen war, und wollte sehen, ob es den anderen Zuschauern auch so erging.
    Ich warf einen Blick über den Kreis hinweg auf die andere Seite, wo die Familie beisammen stand. Den Jungen hatten sie in die Mitte genommen.
    Alle drei nahmen keine normale Haltung ein. Sie standen wie auf dem Sprung und sahen aus, als wollten sie jeden Moment in den Kreis hineinlaufen.
    Ihre Gesichter wirkten wie Masken, es bewegte sich nichts darin.
    Ich hörte die Stimme des Mediums. Sie war wirklich etwas Besonderes. Wer sich konzentrierte, der konnte der Stimme verfallen. Ähnlich wie die eines Hypnotiseurs nahmen sie und die finsteren Worte, die aus der Kehle des Mediums drangen, die Zuhörer gefangen.
    Noch war nichts Sichtbares geschehen. Nur die Atmosphäre hatte sich verdichtet. Ich ging davon aus, dass etwas unterwegs war, das wir bald zu Gesicht bekommen würden.
    So kam es auch. Es fing mit dem Licht an, das plötzlich flackerte. Niemand von uns war daran beteiligt, es war eine andere Kraft, die dafür sorgte.
    Und dann war es dunkel!
    Schlagartig erwischte uns die Finsternis. Da die beiden Fenster verhängt waren, sickerte auch von draußen nichts durch. Wir standen in der Schwärze, hörten diesen Zacharias sprechen – und erlebten ein Phänomen.
    Es wurde wieder hell!
    Nur strahlte das Licht

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