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1748 - Pakt mit dem Jenseits

1748 - Pakt mit dem Jenseits

Titel: 1748 - Pakt mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr von der Decke. Es hatte eine andere Quelle, die dafür sorgte, dass sich zumindest meine Augen weiteten.
    Das Licht drang aus dem Boden. Und dort aus der Zeichnung, die auf den Bohlen aufgemalt worden war. Ein helles Strahlen richtete sich in die Höhe und tupfte gegen die Decke.
    Lilian Monkford gab einen leisen Ruf von sich, bevor sie sich gegen ihren Mann drängte.
    Suko und ich blieben stehen, wo wir standen. Ich warf einen Blick über den Kreis hinweg und konzentrierte mich auf Jason. Auch seine Augen waren groß geworden. Er starrte auf den magischen Kreis. Er wusste, dass dieses Licht nicht normal war, und er bewegte seine Lippen, ohne dass ich etwas hörte.
    Ich war mir allerdings sicher, dass er den Namen seiner Schwester flüsterte.
    Urplötzlich verstummte die Stimme des Mediums. Zacharias bewegte sich nicht mehr. Seine Arme sackten nach unten, und für einen Moment stand er da wie ein Zinnsoldat.
    Dass die Beschwörung nicht beendet war, lag auf der Hand. Ich war gespannt, was noch passieren würde, und spürte, wie sich mein Magen leicht verkrampfte. Ich dachte zudem an mein Kreuz und daran, dass es sich möglicherweise bemerkbar machen würde, was aber nicht eintrat. Nicht der geringste Wärmestoß glitt über meine Haut.
    Zacharias stand dicht vor dem Kreis. Warum er wartete, wusste ich nicht. Kurze Zeit später hörten wie seine Stimme. Er musste wohl den letzten Rest des Wegs gehen, um das zu erfüllen, was er sich vorgenommen hatte.
    Er sprach erneut. Nur diesmal verstanden wir seine Worte. »Du bist da, Indira. Ich spüre dich, ich habe bereits Kontakt mit dir aufgenommen. Du bist nicht nur da, du bist auch sehr nahe. Ich weiß deshalb, dass du dich auch zeigen willst. Und ich sage dir, dass wir darauf warten. Zeige dich! Kläre uns auf, was mit dir geschehen ist. Was hat man dir angetan?« Es war nicht zu sehen oder zu hören, ob er eine Antwort erhielt. Wenn ja, dann galt sie ihm allein, wir waren nicht mit einbezogen worden.
    Das änderte sich kurze Zeit später. Und wieder war der magische Kreis der Mittelpunkt. Das Licht darin fing an zu zucken. Es wurde dabei noch heller und breitete sich bis dicht an den Rand aus.
    »Ja, du bist unterwegs!«, rief Zacharias. »Ich spüre dich. Du bist sehr, sehr nahe gekommen...«
    Er war ein sensibler Mensch. Und er hatte sich nicht geirrt, denn wir bekamen etwas zu sehen, das uns schon zum Staunen brachte. Es war wieder das Licht, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zog, denn jetzt verdichtete es sich.
    Es gab wohl keinen, der nicht den Atem anhielt. Das Licht ballte sich zusammen, und dann nahm es Formen an. Sie reichten von einem Rand des Kreises bis zum anderen, und genau diese Form ähnelte dem Körper eines Menschen.
    Noch sahen wir nur das Licht. Aber der Mensch, der sich möglicherweise dahinter verbarg, war nicht zu übersehen. Oder aber auch ein Geistwesen?
    Zacharias übernahm wieder das Wort. Er sprach die Person jetzt direkt an.
    »Du bist da, Indira, du bist da. Jetzt wollen wir dich sehen. Hier gibt es Menschen, die dir nahestehen und dich lieben. Sag uns, woher du kommst! Was hast du im Jenseits erlebt?«
    Ich musste mir gegenüber zugeben, dass auch mich dieser Spannungsbogen erfasst hatte. Dabei hatte ich schon darüber nachgedacht, den Kreis zu betreten, was ich noch ließ.
    Und plötzlich war die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits überwunden. Oder die zwischen der Engel- und der Menschenwelt. Das Licht verdichtete sich nicht mehr, es veränderte sich. Es entstand etwas Neues.
    Eine nackte Gestalt.
    Eine Frau.
    Und es war Jason Monkford, der den Namen rief.
    »Indira...«
    ***
    Ja, es war Indira, die Tote, die jetzt nicht mehr so tot aussah. Sie war nackt, sie wirkte wie eine Puppe, jeder konnte einen Blick auf ihren wunderbaren Körper werfen, der wie ein Kunstwerk wirkte.
    Den Kopf hatte sie zur Seite gedreht. Ihr Mund stand offen. Die Augen waren halb geschlossen. Sie atmete nicht, denn sie brauchte nicht zu atmen. Sie war tot.
    Oder nicht?
    Ich war mir nicht sicher. Als ich Suko anschaute, erkannte ich, dass es ihm nicht anders erging. Sein Blick war entsprechend. Aber was war diese Frau wirklich?
    Eine Tote oder ein Engel?
    Ich erinnerte mich daran, dass Jason Monkford sie als Engel bezeichnet hatte. Er war davon überzeugt gewesen, in ihr einen Engel zu sehen, und auch Suko und ich hatten das Phänomen bemerkt, als wir am Ufer des Sees gestanden hatten.
    Und jetzt?
    Keiner tat etwas. Die Zuschauer standen

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