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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Milchstraße, wen schreckte das? Die meisten Imprint-Outlaws befanden sich längst auf der dunklen Seite der Zivilisation.
    Die erste Tragödie ereignete sich nach weniger als drei Millionen Lichtjahren.
    Eine altersschwache 400-Meter-Springerwalze, die KOI-II, beförderte eine Abordnung aus der Magellanschen Wolke. Der Anführer der Gurrad-Passagiere hieß Ghemperd. Er und seine Leute genossen einen zweifelhaften Ruf als „Schlächter von Magellan", weil sie ihren Passagezoll mit Bergen von Opfern erkauft hatten.
    Patriarch Koi störte das nicht. Er sah nur die Möglichkeit, mit einem Schlag seine KOI-II zu sanieren. Genügend Geld hatte Ghemperd ja mitgebracht. Der Haken war nur, daß das Walzenschiff nach nur 2,8 Millionen Lichtjahren mit irreparablem Triebwerksschaden im Leerraum liegenblieb.
    Sie konnten nichts anderes tun als warten - hoffen, daß zufällig ein anderes Schiff des Weges kam und ihren Notruf hörte. Große Chancen rechnete man sich an Bord der KOI-II nicht mehr aus. Unter den Springern und Gurrads hatte bereits ein blutiger Krieg um Beiboote und Luftvorräte eingesetzt. Auf jeder Seite standen mehr als ein Dutzend Tote zu Buche.
    Das Unwahrscheinliche jedoch geschah: Eine zweite Walze legte ganz in der Nähe einen Zwischenstopp ein.
    880 Meter, mehr als doppelt so lang wie die KOI-II.
    Mit den Kampfhandlungen war es sofort vorbei. Sie alle hatten nun ein neues Ziel, sie waren durchaus fähig zur Zusammenarbeit. Nachdem Patriarch Koi über Funk behauptete, es habe einen Fehler an den Lebenserhaltungsanlagen gegeben, von der ursprünglichen Besatzung seien lediglich dreißig Personen noch am Leben, gingen die anderen längsseits.
    Das war logisch. Man war dort drüben natürlich auf eingelagerte Tauschware scharf. Am Ende lief das Geschäft jedoch gerade andersherum.
    Die Gurrads und Springer von der KOI-II richteten unter ihren Rettern ein Gemetzel an.
    Ghemperd und seine Leute waren echte Profis auf dem Gebiet, die zudem mit chirurgischer Präzision arbeiteten. Angesichts ihres Zustandes nötigten sie dem Patriarchen echten Respekt ab.
    Mit frischem Mut, einem intakten Beuteraumschiff und verdoppelter Kaufkraft machte sich die 880-Meter-Walze mit dem neuen Namen KOI-III auf den Weg.
    Dies aber war nur ein Ereignis von vielen.
    Das Hospitalschiff SIAMESE GIRL und Nuka Kullinos PARACELSUS entgingen sehr knapp einem ähnlichen Schicksal; der Trick war derselbe, Hilferuf einer Unither-Besatzung unter falschem Vorwand. Florence Bordemoore und Nuka Kullino witterten die Falle jedoch früh genug.
    Und da sich der Vorfall am Rand einer unbekannten Galaxis ereignete, da sich mehrere Sauerstoffwelten in erreichbarer Nähe befanden, verzichteten sie auf eine Rettungsaktion. Für die unithischen Imprint-Outlaws war der Weg zu Ende.
    Immer wieder stolperten wenig glückliche Besatzungen über die Opfer am Weg - und konnten sehr leicht selbst zu Opfern werden. Die Zahl der Ausfälle wuchs mit jeder zurückgelegten Lichtjahrmillion. Hätte sich ein imaginärer Aufräumtrupp auf den Weg gemacht, er hätte allein am Wegesrand ungeheure Werte aufgelesen.
    Zu den vom Glück Begünstigten gehörte Patriarch Brolmon mit der BROLMON XXI. Er beförderte eine ganze Ladung Süchtiger vom Planeten Filium; keine Outlaws, sondern legale Passagiere.
    Während eines Zwischenstopps wurden sie unmittelbare Zeugen einer Tragödie. In sechs Lichtwochen Entfernung brachte sich die Besatzung eines Kugelraumers gegenseitig um. Im Imprint-Fieber war ein gegenseitiges Morden entbrannt, dessen keiner mehr Herr wurde.
    Nach angemessener Zeit inspizierten sie den Kugelraumer. Sämtliche Luken standen offen.
    Sie fanden die Reste von mehr als 5000 Leichen, die meisten durch Dekompression gestorben. Überlebende gab es keine. Brolmon ließ also bergen, was sich zu bergen lohnte, und setzte mit seiner Walze den langen Weg nach Hirdobaan fort.
    Zu den wenigen Schiffen, die ohne Zwischenfall vorankamen, gehörten Ayolü Metül und seine Blues. Die zwanzig Diskusschiffe unter Führung der ZURMYR erlitten weder Triebwerksschäden noch sonstige Unbill; ihre Disziplin war eisern.
     
    *
     
    Harold Nyman und Esker Harror hielten ihre Flotte mit eiserner Hand auf Kurs. Wer das Tempo nicht gehen konnte, blieb zurück und mußte sich vom Gros des Verbandes trennen.
    Beide waren vom unbedingten Wunsch beseelt, endlich eine der Coma-Stationen vor ihrem unbekannten Gegner zu erreichen. Wenn möglich, diesen sogar zu stellen und zur Herausgabe

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