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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor der Ansteckung durch irgendeine unbekannte Seuche ist. Wenn man's genau nimmt, sind wir nichts anderes für ihn ... also wird er sich an einem unzugänglichen Ort verstekken."
    „Vorausgesetzt, er ist gewarnt worden", wandte Umkhete ein.
    „Verlaß dich darauf", knurrte Adams. „Jede Wette, daß Kamhele bereits auf dem Weg hierher ist."
    „Wir hätten sämtliche Funkfrequenzen abhören sollen", meldete sich Tersenn.
    „Hätten wir", stimmte Umkhete zu. „Wir haben's aber nicht getan, weil wir nicht daran gedacht haben."
    Woran denken wir denn überhaupt noch, dachte Adams. Wir benehmen uns wie blutige Anfänger, wie Dilettanten.
    Im nächsten Moment hatte er diesen Selbstvorwurf vergessen, als Umkhete die Space-Jet landete.
    „Ich habe einen kleinen Zugang zu den unterirdischen Kanälen gefunden", verkündete er. „Die Daten habe ich überspielt, so daß wir uns zurechtfinden müßten. Hier in der Nähe befindet sich ein schwer zugänglicher Schutzbunker, in dem ich Energie anmessen konnte. Wahrscheinlich befindet sich unser adeliger Freund dort und fühlt sich sicher."
     
    *
     
    Trotz der Daten erwies sich der Weg durch das Labyrinth der Gänge als schwierig. Die Isolationsbunker, die Knotenpunkte des Kanalnetzes darstellten, konnten völlig abgeschottet werden und autark existieren.
    Der Weg zu den Kuppeln war relativ einfach auszumachen, aber dorthin wollten die Galaktiker nicht. Bei den übrigen Verbindungsgängen stellte sich bald heraus, daß Jeschdean es verstand, sich zu schützen. Die Verbindungen waren nicht alle völlig unterbrochen worden, aber es kostete eine Menge Zeit, über die Not- und Geheimgänge wieder in die ursprüngliche Richtung zurückzufinden.
    Darüber vergingen Stunden, und Adams ging davon aus, daß Kamhele inzwischen längst bei dem Fürsten eingetroffen war. Möglicherweise hatte sie ihn sogar zur Flucht von Morva bewegen können.
    „Ich hab' die Schnauze bald voll", keifte Boris Lagvern schließlich.
    Durch ihre SERUNS waren sie zwar perfekt geschützt, aber die verborgenen Waffensysteme, die immer wieder auf sie feuerten, die Veränderungen der Lebensbedingungen - erheblicher Druckanstieg, giftige Dämpfe, kompletter Entzug der Atmosphäre und ähnliches - gingen ihnen allmählich auf die Nerven.
    Um so mehr, als sie immer wieder vor einer Sackgasse standen und zurückmußten. Dank der Antigravsysteme waren sie zwar nicht zu einem Gewaltmarsch gezwungen, aber dennoch ging immer mehr Zeit damit verloren.
    „Wir schaffen es nicht", meinte Ragni Lagvern niedergeschlagen. „Wir können hier Jahrhunderte herumsuchen und kommen doch nie auf den richtigen Weg."
    So unrecht hatte er damit nicht. Sie irrten schon viele Stunden auf Gängen entlang, von denen sie die Hälfte sicher schon mehrmals betreten hatten. Das Problem lag nicht in den plötzlich auftretenden Sackgassen, sondern daß diese sich ständig änderten. Sämtliche vorhandenen Daten konnten hier nichts nutzen.
    Die Pikosyns der SERUNS schlugen zwar geeignete Alternativen vor, aber sie konnten nicht berechnen, wo die nächste Sackgasse auftreten würde. Dies geschah offensichtlich rein zufällig, und wegen der Zeitnot nützte selbst die Wahrscheinlichkeitsberechnung nichts.
    Ein paarmal hatten sie sich den Weg freigeschossen, dadurch aber keinen Boden gewonnen - es taten sich nur neue Sackgassen auf. Wege verschwanden, neue öffneten sich...
    Schließlich blieb Suaresch schnaufend stehen und hob die Hände.
    „Der Kerl ist uns über", keuchte er. „Trotz unserer technischen Überlegenheit haben wir keine Chance, auf diesem Wege an ihn heranzukommen. Ein solches Labyrinth ist mir noch nie untergekommen. Wir kennen inzwischen bestimmt fast alle Wege, aber jedesmal, wenn wir sicher sind, durchzukommen, stehen wir unerwartet vor einer Sackgasse, und ein ganz neuer, unbekannter Gang tut sich vor uns auf. Ganz ehrlich, Homer: Ich mag ja Spiele ganz gern, aber jetzt habe ich's satt."
    „Würde es etwas helfen, wenn wir uns trennen?" schlug Binkaro vor.
    „Nein", antwortete Adams. „Ich gebe zu, auch ich bin überfordert. Ich weiß nicht, welches Genie sich das hier ausgedacht hat, aber mit Mathematik kommt man nicht weiter. Obwohl uns die Sicherheitsvorrichtungen nichts antun können, stehen wir am Anfang."
    „So ist es", sagte Born Umkhete grimmig. „Und deshalb gehe ich jetzt zur Space-Jet zurück und ballere ihm eins vor den Latz."
    „Es muß auch anders gehen", widersprach Adams.
    Keiner hörte mehr auf ihn.

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