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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Deshalb also sollten wir alle zusammen hierher!"
    „Kanzler, es besteht kein Grund einzugreifen!" fuhr Kamhele fort. „Schick die Palastgarde hinaus, und ich werde alles erklären!"
    „Mir ist bereits jetzt alles klar", zischte Ebbiddim. „Du hast den Fürsten nach Morva geschickt, um freie Bahn zu haben ..."
    „Morva!" entfuhr es Adams. „Los, Freunde, verlieren wir keine Zeit..."
    „Ebbiddim, du Narr!" rief Kamhele. Zum zweitenmal an diesem Tag und wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben verlor sie die Fassung. „Nun hast du alles verraten!"
    Der Kanzler beachtete sie nicht. „Ergreift sie, bevor sie sich wieder unsichtbar machen!" befahl er der Garde.
    Die Hamamesch-Soldaten wollten sich auf die Galaktiker stürzen, die jedoch mühelos auswichen und in den Garten flohen.
    „Eröffnet das Feuer!" schrie der Kanzler.
    Die Hamamesch feuerten aus allen Rohren auf die Fliehenden, die davon nicht im geringsten aufgehalten werden konnten. Bevor der Kanzler etwas unternehmen konnte, verschwanden sie vor seinen Augen.
     
    8.
     
    In den Lustgärten „Nun werden sie Fürst Jeschdean wieder angreifen, Ebbiddim!" sagte Kamhele vorwurfsvoll. „Warum hast du seinen Aufenthaltsort verraten?"
    „Das hast du doch schon längst selbst getan", konterte der Kanzler verächtlich. „Es steht eindeutig fest, daß du mit diesen Leuten gemeinsame Sache machst!"
    „Keineswegs", widersprach die Sydorrierin. „Ich habe Kontakt mit ihnen aufgenommen, weil ich Jeschdean schützen wollte. Daher muß ich jetzt umgehend zu ihm und ihn warnen."
    „Du wirst dich keinen Schritt aus diesem Raum bewegen", knurrte der Kanzler. „Ich lasse dich wegen Hochverrats verhaften."
    Die Sydorrierin wandte sich dem Hamamesch zu; sie überragte ihn um ein gutes Stück, und diesen Vorteil nutzte sie jetzt aus.
    „Das empfehle ich dir nicht, Kanzler", sagte sie ruhig. „Ich bin nicht deine Beraterin, aber ich möchte dir doch den guten Rat geben, mich gehen zu lassen, um Fürst Jeschdean zu informieren. Auch wenn du nicht viel von ihm hältst, bin ich mir sicher, daß er nicht positiv darauf reagieren wird, wenn du mich ohne Beweise verhaften läßt. Daß diese Fremden sich bei mir befunden haben, ist noch lange kein Beweis, denn schließlich wurde auch Jeschdean oft genug von ihnen heimgesucht. Und noch ist er der Fürst und hat die Befehlsgewalt!"
    Der Kanzler dachte einen Augenblick nach; sein eingefallenes Gesicht nahm die Schattierung eines verwesenden Fischs an, und in seinen Augen glühte der Haß. Aber er gab nach.
    Kamhele war im Vorteil, aber nicht mehr lange. Dafür würde er schon sorgen.
    Darüber war sich die Sydorrierin im klaren, doch jetzt mußte sie ihren Vorteil nutzen. Sie machte sich so schnell wie möglich auf den Weg zum privaten Hangar, in dem eine zweite Fähre des Fürsten für Notfälle bereitstand. Kamhele brauchte keinen Piloten, um die Fähre zu fliegen, und sie befand sich bereits im Orbit, als das Startverbot sie erreichte.
    Sie flog mit Höchstgeschwindigkeit und funkte pausenlos auf der geheimen Frequenz des Fürsten; sie hatte die Hälfte des Weges schon fast zurückgelegt, bis sich Jeschdean endlich meldete.
    „Was ist geschehen, Kamhele?" fragte der Fürst verstört. „Ebbiddim unterstellt dir, daß du mich nur als Marionette benutzt, um Macht zu erlangen."
    „Sydorrier verlangen niemals nach Macht, Jeschdean, das weißt du doch", antwortete sie. „Das Problem ist, daß Ebbiddim versagt hat und die Schuld nun mir zuschieben will!"
    „Was soll ich denn nun glauben?" jammerte Jeschdean. „Nirgends bin ich mehr sicher! Und du wolltest mich auch nicht begleiten!"
    „Eben, weil ich dich schützen wollte, Herr, so glaub mir doch!" versuchte Kamhele zu verdeutlichen. Sie wünschte sich, bereits bei Jeschdean zu sein; wenn sie persönlich mit ihm sprach, konnte sie ihn viel besser beruhigen. „Ich wollte das Phantom endlich stellen, Jeschdean. Dabei fand ich heraus, daß es nicht ein einzelnes Phantom ist, sondern insgesamt sieben. Deshalb konnten sie den Palast auf den Kopf stellen. Und ich fand heraus, daß Ebbiddim nichts mit der Sache zu tun hat!"
    Der Fürst riß die Augen auf, seine Gehörklappen öffneten sich weit.
    „Ist das wahr? Warum meinte Ebbiddim dann, daß du ihn des Verrats bezichtigen würdest?"
    fragte er.
    „Natürlich, um meine eigene Unschuld zu beweisen", antwortete Kamhele geduldig. „Der Kanzler ist sehr erfahren in Intrigen, aber das ist jetzt nicht unser Problem, Jeschdean.

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