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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strahlung aus.
    „Gomasch Endredde ist nur eine Legende, über die man nicht spricht", sagte sie, und zum ersten Mal schwang in ihrer sonst so ruhigen Stimme ein seltsam metallischer Unterton mit. „Wie kommt es, daß ihr davon wißt?"
    „Wir haben so manches in Erfahrung gebracht", sagte Adams ausweichend.
    Der Kopf der Sydorrierin war steil nach oben gereckt, und die Spitze ihres Röhrenmundes zitterte.
    Ihr Körper war völlig erstarrt, Arme und Hände hatte sie steif ausgestreckt. Dann wölbte sie den Hals wieder in Normalstellung. Ihre dunklen Augen schimmerten; Adams wußte nicht zu sagen, ob dies Erheiterung oder Entsetzen war.
    „Ihr seid erstaunliche Wesen", sagte Kamhele. „Ich bedaure es zutiefst, nicht mehr Zeit zu haben, um von euch zu lernen. Mein Lehrmeister hat mich auf vieles vorbereitet, aber nicht darauf. Es ist bestimmt das erste Mal, daß ich meine Fassung verlor. Ich hoffe, daß ihr dieses Wissen für euch behalten werdet."
    „Wir verstehen nicht genug von deiner Ausdrucksweise ...", versuchte der Aktivatorträger sie zu beruhigen.
    „Darüber bin ich froh, Adams. Das macht es mir auch leichter, darüber zu sprechen. In meinen Gedanken habe ich mich schon oft mit den Maschtaren und Gomasch Endredde beschäftigt. Doch darüber spricht man hier in Hirdobaan nicht, und es hat mich zutiefst erschüttert, daß ihr davon Kenntnis habt und so leichtfertig darüber redet. Ich dachte an die Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten ..."
    „Wir wollen nur mit einem von ihnen sprechen", beteuerte Adams.
    Kamhele zwinkerte. „Das sagst du so leicht, Adams. Ich kenne euch Galaktiker nicht. Mit dem Wissen, das ihr euch aneignet, könnte Hirdobaan in große Gefahr geraten. Ich weiß nicht, was ihr wirklich vorhabt ..."
    Adams sah zu seinen Gefährten. Sie waren ebenso beunruhigt wie er über die Wende dieses Gesprächs; doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
    „Bisher gab ich dir keinen Grund, mir zu vertrauen", sagte er langsam. „Aber..."
    „Nein, gib mir kein Versprechen, das du ohnehin nicht halten wirst", blieb Kamhele gelassen.
    „Ich weiß, daß ihr nicht die einzigen seid. Bestimmt kommen bald sehr viel mehr von euch nach.
    Das kann ich nicht verhindern, und ich weiß auch, daß ihr ohnehin früher oder später alles in Erfahrung bringen werdet. Ich denke daher jetzt nur an die Sicherheit meines Fürsten." Sie überlegte kurz, bevor sie weitersprach.
    „Doch was ich euch sagen kann, ist nicht viel. Über die Existenz der Maschtaren oder Gomasch Endredde spricht man nicht. Man sagt, daß sie seit langem ins Reich der Legende gehören. Vieles hat sich geändert seit dem Frieden von Pendregge. Vieles aber ist gleichgeblieben, und dazu gehört es auch, keine Fragen darüber zu stellen, was in der Kernzone von Hirdobaan ist. Auch über die versiegelten Waren wird nicht gesprochen. Wenn etwas defekt ist, wird es ausgetauscht. Wir können äußerlich sichtbare Schäden reparieren, aber für das Innere braucht es Spezialisten. Wir schicken unsere defekten Geräte nach Mezzan und erhalten neue oder reparierte zurück. So ist es seit Hunderten von Jahren, und wir nehmen es hin."
    „Du denkst also, daß auch die Imprint-Waren unter das Siegel der Verschwiegenheit fallen?"
    hakte Adams nach.
    „Ganz sicher sogar. Daß ihr bisher keine Antwort erhalten habt, unterstreicht das nur. Kein Industriebetrieb von Jondoron hat diese Waren hergestellt und auf die Reise geschickt, dessen bin ich sicher."
    „Aber Fürst Jeschdean hat diese ganze Aktion initiiert. Das bedeutet, daß nach wie vor alle Antworten bei ihm liegen."
    „Nein, das glaube ich nicht, das müßte ich doch wissen!" widersprach Kamhele.
    Adams schüttelte den Kopf. „Du selbst hast vorhin gesagt, daß er nicht mit dir darüber gesprochen hat und du alles erst herausgefunden hast. Wirst du uns helfen, Jeschdean ausfindig zu machen? Je schneller wir einen Hinweis erhalten, um so schneller sind wir wieder fort."
    „Das kann ich nicht", lehnte die Ratgeberin ab.
    „Dann müssen wir leider ..." Doch weiter kam Adams nicht.
     
    *
     
    Der Zugang zu Kamheles Räumen wurde gewaltsam aufgebrochen, und der Kanzler stürmte mit der Palastgarde herein.
    „Nein!" schrie Kamhele. „Ebbiddim, was tust du da?"
    „Ich dachte es mir doch!" rief der Kanzler. Er zeigte keinerlei Überraschung, das Phantom plötzlich sichtbar und gleich in mehrfacher Ausführung vorzufinden. „Du machst gemeinsame Sache mit denen!"
    Adams starrte Kamhele an.

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