1754 - Phantome auf Schimos
zerstörten Lustgarten!"
Der Fürst hob abwehrend die Hände. „Ich kann doch nichts tun!" klagte er. Dann zögerte er: „Außer, vielleicht..."
Adams horchte auf. „Was?"
„Nun ja, als Handelsfürst habe ich natürlich gewisse ... Beziehungen. Vielleicht kann ich herausfinden, wo ihr eure Waren finden könnt. Du verstehst sicher, daß ich das allerdings allein machen muß."
„Das gefällt mir nicht", sagte Suaresch sofort.
„Ihr könnt nicht von mir verlangen, mein Volk zu verraten", blieb Jeschdean hartnäckig.
„Der Fürst hat recht", warf Kamhele ein. „Du solltest besser darauf eingehen, Adams. Ich verbürge mich dafür, daß wir nichts gegen euch unternehmen werden."
Sie zwinkerte Jeschdean zu, der sich aus seinem großen Stuhl hochwuchtete und schnell aus dem Raum watschelte.
„Er würde lieber sterben, als Verrat am System zu begehen", fügte Kamhele hinzu, nachdem er gegangen war. „Hättest du darauf bestanden, einfach mitzugehen, wäre alles vorbei gewesen. Er hätte mit dem Leben abgeschlossen und euch nichts gegeben."
„Hätte er denn irgendwelche Strafen zu erwarten?"
„Schlimmer als der Tod."
Damit war Adams der Wind aus den Segeln genommen. Der Aktivatorträger mußte sich darauf verlassen, daß Jeschdean sein Versprechen hielt. Er hatte natürlich nicht vor, den Handelsfürsten tatsächlich umzubringen; wenn er mehr Angst vor der Bestrafung durch einen Maschtaren als vor dem Tod hatte, kam er so nicht weiter.
Die Wartezeit überbrückte Adams damit, Kamhele über ihr Leben am Fürstenhof zu befragen.
Die Sydorrierin gab bereitwillig Auskunft, soweit es sie selbst betraf. Alles andere streifte sie nur oberflächlich.
Als Adams merkte, daß seine Gefährten unruhig wurden, schwenkte er erneut auf den Grund ihrer Suche um.
„Denkst du, daß Jeschdean Erfolg haben wird?" fragte er direkt.
Kamhele zwinkerte. „Ich denke schon. Sicher sagen kann ich es nicht. Über diese Sachen spricht er nicht mit mir, und ich habe dir ja bereits erklärt, daß ich nicht dazu berechtigt bin, Fragen zu stellen. Aber allein der Gedanke, euch endlich loszuwerden, wird ihm genügend Antrieb geben.
Deshalb habe ich ihm auch geraten, auf euch zu warten und nicht noch einmal zu fliehen. Ich wußte, daß ihr nicht aufgeben würdet. Allerdings war ich froh, vor euch bei Jeschdean eingetroffen zu sein."
„Wir haben eine Menge Zeit verloren", brummte Born Umkhete.
„Ihr habt Zeit genug", meinte die Ratgeberin leichthin.
*
Bald darauf kehrte Fürst Jeschdean zurück. Er wirkte plötzlich entspannt, geradezu erleichtert. Er schwieg sich zwar darüber aus, wie und mit wem er Kontakt aufgenommen hatte, aber seine Mitteilung schien erfreulich genug zu sein.
„Ich habe nicht herausfinden können, um was es sich bei den Imprint-Waren handelt - aber ich habe den Hinweis erhalten, daß ihr gute Aussichten habt, demnächst das Gewünschte geliefert zu bekommen. Ihr müßt euch nur noch ein wenig gedulden, bis die Zeit reif ist."
„Was soll das heißen, bis die Zeit reif ist?" brauste Born Umkhete auf. „Ich will sofort wissen, wo wir die Waren finden können!"
„Das weiß ich leider nicht", bedauerte der Fürst.
Da platzte Adams der Kragen. Er ging auf den Fürsten zu und hob drohend eine geballte Hand, als wolle er ihn schlagen.
„Hör zu, du aufgeblasener Fettsack", sagte er grollend. „Ich habe hier nicht soviel Zeit mit dir verplempert, um mich jetzt mit lapidaren Auskünften zufriedenzugeben. Du sagst uns jetzt sofort, wann und wo wir unsere Waren erhalten können!"
Jeschdean kroch wieder in sich zusammen.
„Aber ich weiß es nicht!" quakte er. „Möglicherweise findet ihr auf der Containerwelt Mezzan einen Hinweis, das ist aber nur eine persönliche Vermutung!"
„Mezzan!" wiederholte Adams. „Davon hat Kamhele schon gesprochen. Wo befindet sich diese sogenannte Containerwelt?"
„Das darf ich nicht sagen", wimmerte der Fürst. „Die Koordinaten sind streng geheim."
Born Umkhete war mit einem schnellen Schritt bei der Sydorrierin und richtete den Handstrahler, den er seit der Meuterei - von Adams stillschweigend geduldet - stets bei sich trug, auf sie.
„Mag sein, daß du keine Angst mehr vor dem Tod hast, aber vielleicht vor dem Leben", knurrte er. „Ich werde deine Beraterin töten, wenn du uns nicht die Daten gibst. Und nimm diese Drohung lieber ernst."
Er richtete den Strahler auf einen Stuhl, stellte ihn auf volle Leistung und drückte ab.
Jeschdeans Haut wurde
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