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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchzuckte sie eine Idee. Was sich da bewegte, war der Lift.
    Lilian Block wusste nicht, wo er stoppen würde. Sie wollte auf keinen Fall gesehen werden. Es musste ja nicht unbedingt John Sinclair sein, der den Fahrstuhl benutzte, es konnte sich auch um jemand anderen handeln.
    Sie lief schneller. Sie wollte zurück in ihr Zimmer und von dort aus sicherer Deckung beobachten, was in dieser Etage passieren würde.
    Gut, der Lift konnte auch vorbeifahren, doch daran wollte sie nicht glauben. Da lauschte sie auf ihre innere Stimme, die ihr sagte, dass sie etwas Bestimmtes tun sollte.
    Lilian schaffte es, das Zimmer in einer Rekordzeit zu erreichen. Sie drückte die Tür schnell zu und merkte erst jetzt, dass sie außer Atem war. Sie musste sich beruhigen und dafür sorgen, dass ihr Herzschlag nicht zu schnell ging.
    Dann fiel ihr ein, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Das Versteck hier war zwar okay, aber wenn sie recht darüber nachdachte, brauchte sie kein Versteck. So wie sie sich verhielt, würde sie nichts sehen können. Deshalb öffnete sie die Tür einen Spalt, und es war gut, dass sie noch nicht in den Flur schaute. So hörte sie die Frauenstimme von der rechten Seite, wo sie eben gerade gewesen war. Sie musste wissen, was dort los war.
    Sie zog die Tür noch ein Stück weiter auf. Ihr war klar, dass sie einiges riskierte. Aber sie durfte sich nicht verrückt machen lassen. Es gab eben Dinge, denen musste man sich stellen.
    Sie schaute nach rechts.
    Schlagartig schlug ihr Herz schneller. Da konnte man fast schon von brutalen Schlägen sprechen, denn was sie sah, das war für sie furchtbar. Eigentlich sah das Bild harmlos aus. Da saß eine blondhaarige Frau in einem dünnen Lederkostüm in einem Rollstuhl, fuhr selbst und wurde von zwei Leibwächtern begleitet. Sie waren mit dem Lift gekommen und hatten ihn verlassen. Ihr Ziel konnte nur das Zimmer sein, in dem sich Lilian Block aufhielt.
    Sie zog sich blitzschnell zurück und schloss die Tür so leise wie möglich.
    Aufatmen?
    Nein, das konnte sie nicht. Lilian Block wusste genau, dass sich ihr Schicksal in den nächsten Sekunden entscheiden würde, falls nicht doch noch ein Wunder eintrat...
    ***
    Sie war hier im Haus, das spürte ich. Das sagte mir einfach mein Bauchgefühl. Nur wusste ich nicht, wo sich die blonde Bestie versteckt hielt.
    Ihr standen zahlreiche Zimmer zur Verfügung und das auf mehreren Etagen verteilt. Es gab keinen Grund für mich, dem Hotelier nicht zu glauben, aber das Problem war nicht kleiner geworden, und ich musste mich damit abfinden.
    Aber wo?
    Justine Cavallo würde sich nicht durch irgendwelche Schreie bemerkbar machen, auch wenn sie darüber informiert war, dass ich mich in der Nähe aufhielt. Sie hatte da ihre eigenen Regeln und Gesetze.
    Ich nahm wieder die Treppe. Die untere Etage hatte ich abgesucht und nichts gefunden. Jetzt waren die beiden oberen an der Reihe. Die zweite und die dritte. In der ersten wartete Lilian Block in einem dieser schäbigen Zimmer auf mich. Wenn ich an sie dachte, bekam ich schon ein schlechtes Gewissen. Sie würde sich in der Enge dieser vier Wände sicherlich fürchten, aber mitnehmen wollte und konnte ich sie nicht. Das wäre noch gefährlicher gewesen.
    Also allein hoch. Mein Ziel war die dritte Etage. Ich nahm nicht den Lift, sondern die Treppe, die durch einen recht engen Schacht durch das Haus führte.
    Es lief für mich alles optimal. Ich kam hoch, ich stolperte auch nicht und hatte innerhalb kürzester Zeit die dritte Etage erreicht.
    Dort blieb ich stehen. Mein Blick glitt durch den Flur, der hier ebenso aussah wie die unteren. Hier war alles genormt. Hier gab es nichts Individuelles.
    Ich würde nicht darauf wetten, dass der Kasten hier ausgebucht war, aber normale Gäste wohnten hier nicht. Es waren die Halbvampire, die das Hotel besetzt hielten, auch wenn ich bisher noch nicht viele von ihnen gesehen hatte. Aber die Cavallo, ihre Anführerin, hatte einen Stützpunkt gebraucht, und sie hatte sich diesen hier in London ausgesucht und zudem einen Besitzer gefunden, der nichts dagegen gehabt hatte.
    Ich war an diesen Fall geraten wie die Jungfrau zum Kind. Ich hatte mich bei meinen Freunden, den Conollys, aufgehalten, als Johnny zu Hause mit einer jungen Frau eingetroffen war, die blutige Tränen weinte. Sie war auf der Suche nach einer Person, die ihr helfen konnte, und das war eben Serena, der Gast der Conollys. Die Frau, die bereits einige Jahrhunderte alt war, in deren Körper aber

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