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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wehren konnten, wenn sie in Lebensgefahr gerieten. Das war ihm schon öfter widerfahren, und Johnny hatte bisher Glück gehabt, aus allen gefährlichen Lagen zu entkommen, doch mit einer Waffe waren seine Chancen gestiegen.
    Aber es kam noch etwas hinzu, und das bereitete Johnny schon gewisse Sorgen. Er hatte kein Problem damit, auf seine Feinde zu schießen, wenn es sich dabei um Kreaturen handelte, die nichts auf dieser Welt zu suchen hatten. Aber es gab auch Feinde, die aussahen wie normale Menschen und doch keine waren. Auf sie zu schießen hätte Johnny schon Überwindung gekostet.
    Bei diesen Gedanken bekam er einen trockenen Mund. Zugleich verspürte er in seinem Hals ein Kratzen, er schluckte Speichel, dann war das Kratzen verschwunden.
    Johnny schlich weiter. Er bewegte seinen Kopf nach links, nach rechts und vergaß auch nicht in die Höhe zu schauen und den Dachrand zu beobachten.
    Nichts tat sich dort. Auch vom Boden her drohte ihm keine Gefahr, doch er wusste, dass die Ruhe trügerisch war. Irgendwann war es mit ihr vorbei. An seinen Vater dachte er in diesen Momenten nicht mehr. Was jetzt folgte, musste er allein durchstehen.
    Seine Pistole hielt er in der rechten Hand und nicht in Schusshaltung, denn die Mündung zeigte zu Boden. Johnny war aber bereit, sofort in Schusshaltung zu gehen, wenn es sein musste.
    Sein Fenster sah er nicht direkt, nur den aus ihm fallenden Lichtschein, der sich auf dem Boden davor ausbreitete. Johnny ging weiterhin auf ihn zu, schaute auch mal hoch zum Dach, wo nichts zu sehen war, und begann sich Gedanken darüber zu machen, ob sich die Gestalten wohl noch dort aufhielten.
    Er schaute wieder nach vorn, wo bereits die Frontseite des Hauses begann. Auch dort war keine Bewegung zu sehen, es blieb weiterhin bei dieser trügerischen Ruhe.
    Auch von seiner Mutter sah Johnny nichts. Sheila hielt sich zurück und blieb im Haus. Aus der Nachbarschaft war ebenfalls nichts zu hören und auch nichts von der Straße her.
    Alles normal...
    Johnny wollte schneller gehen, um sich mit seinem Vater vor dem Haus zu treffen, aber dazu kam er nicht mehr, denn er hörte hinter sich ein Geräusch und im nächsten Augenblick einen dumpfen Aufprall.
    Johnny wartete einige Sekunden ab, in denen nichts weiter geschah. Erst dann drehte er sich herum, behielt seine Waffe aber dicht gegen den Körper gepresst.
    Jemand stand vor ihm!
    Es war nicht sein Vater, sondern eine Gestalt, die zuvor auf dem Dach gelauert hatte!
    Für Johnny Conolly stand fest, dass er einen Halbvampir vor sich hatte...
    ***
    Er wusste, dass er dem Augenblick der Entscheidung nicht entgehen konnte. Er würde kommen, unweigerlich, doch im Moment nutzte er noch die Gelegenheit, sich die Gestalt genauer anzuschauen, die vom Lichtschein aus dem Fenster aus der Dunkelheit gerissen wurde.
    Ein Mann mit breiten Schultern. Er trug einen kurzen Mantel. Die Beine verschwanden in einer Röhrenhose, und das Gesicht unter der Schiebermütze sah aus wie eine graue Maske.
    Die Gestalt sagte nichts, aber für Johnny stand fest, dass es sich nicht um einen normalen Menschen handelte. Jetzt bewegte der Mann den Mund und tat, als würde er kauen.
    Für Johnny war diese Bewegung typisch. Da war jemand, der sich auf Menschenblut freute, das in den Adern seines Opfers floss.
    Johnny ging nicht auf ihn zu. Er wollte der anderen Seite die Initiative überlassen, und tatsächlich bewegte sich der Typ. Er hob seinen rechten Arm an. Wenig später verschwand die Hand unter der Jacke und kam mit einem Gegenstand wieder hervor, der im ersten Moment aussah wie ein Messer, aber keines war, sondern ein langer Nagel, der an seinem vorderen Ende eine schimmernde Spitze aufwies.
    Jetzt war Johnny klar, wie dieser Halbvampir ihm eine Wunde zufügen wollte.
    Er kam näher. Langsam, aber stetig. Die Starre verschwand aus seinem Gesicht. Seine Lippen bewegten sich und verzogen sich zu einem breiten Grinsen.
    Er war siegessicher. Seine Gier nach Menschenblut war ungemein stark. Er brauchte es. Er musste es trinken. Er wollte es sprudeln sehen, und er ging erneut einen Schritt vor, um seinem Opfer noch näher zu kommen.
    Johnny wusste, dass er dicht vor seiner Feuertaufe stand. Niemand stand ihm zur Seite. Er musste da allein durch. Nach seinem Vater rufen wollte er nicht.
    Er wich zwei Schritte zurück. Dann blieb er stehen und hob die Beretta an.
    »Keinen Schritt weiter!« Er hatte nicht laut gesprochen, war aber gehört worden, denn der andere öffnete den Mund

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