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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mord, und diese Tat wies auf Matthias hin. Ich hörte mich schwer atmen, so erregt war ich. Warum war diese Frau ermordet worden? Sie war bestimmt die Gattin des Pfarrers, und jetzt mussten wir uns auch Sorgen um ihn machen.
    Im Haus war es ruhig. Bis auf das Ticken einer Uhr, die in einem anderen Zimmer hing. Noch war die andere Tür geschlossen. Dahinter würden wir ebenfalls eine böse Überraschung erleben, dessen war ich mir sicher.
    »Alles klar?«, fragte ich Suko.
    Der nickte nur.
    Diesmal öffnete ich die Tür. Mein Blick fiel in eine geräumige Wohnküche, in der keine Lampe brannte. Das durch die Fenster fallende Licht reichte allerdings aus, um alles einigermaßen gut erkennen zu können. Auch die zweite Tür gegenüber.
    Wir betraten die Küche, in der es eine Eckbank, einen Tisch und mehrere Stühle gab. Wir sahen einen Ofen, wir sahen Schränke, einen glatten Fußboden, und wir sahen die Gestalt, die auf der Eckbank saß und sich nicht bewegte.
    Sie erinnerte mich an eine große Puppe. Wir hörten sie nicht atmen, sie sagte auch nichts, und meine schrecklichen Vorahnungen wurden zur Gewissheit, als wir sie aus der Nähe anschauten.
    Der Mann war tot. Er saß mit der Vorderseite zu uns, aber er schaute uns nicht mehr an, und wir sahen auch nicht in sein Gesicht, denn das war nicht möglich.
    Man hatte ihm den Kopf zur rechten Seite hin gedreht und dann in den Nacken gedrückt, sodass sein Gesicht zur Decke gerichtet war.
    Suko sah mich an, ich schaute ihm ins Gesicht. Beide konnten wir es nicht fassen. Diese Grausamkeit war unbegreiflich, aber sie gehörte zu Matthias und jetzt auch zu der Cavallo, die zum Glück im Rollstuhl saß.
    Vor der Brust des Mannes hing ein schlichtes Holzkreuz. Es hatte ihm nicht geholfen.
    »Und jetzt?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wir beide waren ratlos. Wo wir hinkamen, fanden wir Tote, und das war für uns schlimm.
    »Lass uns weitergehen, Suko.«
    »Okay. Rechnest du damit, dass sie sich noch hier im Haus aufhalten?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Und wie wehren wir uns, wenn wir auf sie treffen?«
    »Keine Ahnung. Wir müssen Matthias nur davon abhalten, dass er seine Macht ausspielt.«
    »Das wird nicht einfach sein.«
    »Ich weiß.«
    Auch wenn es nicht so aussah, es war durchaus möglich, dass wir in eine Situation gerieten, die uns beiden den Tod bringen konnte. Aber was hätten wir anders tun sollen? Weglaufen? Nein, das war nicht unsere Art, und deshalb wollten wir uns dem Problem stellen.
    Ich übernahm diesmal die Führung. Wir durchquerten das Zimmer, und mir fiel plötzlich ein, was wäre, wenn das Pfarrerehepaar Kinder hatte und die...
    Nein, ich wollte nicht weiter darüber nachdenken.
    Ich erreichte die andere Tür und öffnete sie.
    Ein Arbeitszimmer lag vor uns. Ein Schreibtisch, auf dem eine Lampe stand, die ihr Licht in alle Richtungen streute, sodass wir die beiden Personen hinter dem Schreibtisch sahen, auf die es uns ankam.
    Es war nicht Serena.
    Dafür starrte ich die im Rollstuhl sitzende Vampirin an, und hinter ihr stand wie eine Säule Matthias, die rechte Hand des Luzifer...
    ***
    Auch jetzt boten sie eigentlich ein harmloses Bild. Beinahe wie Bruder und Schwester, die zusammen auf etwas warteten. Natürlich ging von den beiden eine Gefahr aus, die ich jedoch nicht so deutlich spürte.
    Matthias lächelte. Das konnte er wunderbar. So harmlos. Damit täuschte er alle.
    Ich musste mich zusammenreißen, um sprechen zu können. Meine Stimme klang auch nicht natürlich, als ich die Frage stellte. »Warum? Warum habt ihr die beiden ermordet? Sie haben euch nichts getan, verflucht noch mal.«
    »Oh, Sinclair, was höre ich da! Muss man denn immer etwas getan haben?«
    »Und warum starben sie?«
    »Weil sie meine Fragen nicht beantwortet haben. Da musste ich sie töten.«
    In mir wühlte es wie Feuer. Ich riss mich allerdings zusammen. »Konnten oder wollten sie nicht?«
    »Das weiß ich nicht. Das ist mir auch letztendlich egal.« Er winkte ab. »Ich wollte nur nicht, dass man über uns spricht. Deshalb musste ich kurzen Prozess machen.«
    »Ja, und ohne einen Erfolg erreicht zu haben. Denn Serena habt ihr nicht.«
    »Das stimmt. Es betrübt mich auch sehr.« Er strich mit einer Hand über Justines Haar. »Ich möchte, dass sie so schnell wie möglich wieder so wird wie früher.«
    »Ach?«, höhnte ich. »Hast du dabei Probleme?«
    »Ja, das gebe ich zu. Ich schaffe es nicht, ihr ihre Schwäche zu nehmen. Dabei passen wir so gut zusammen. Das

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