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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr ja erledigt.«
    »Genau, das haben wir. Und die Blutsaugerin selbst sitzt im Rollstuhl. Sie kann dir kaum gefährlich werden.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Sie nicht. Aber hat sie sich nicht noch einen Partner geholt? Einen, der das Urböse in sich schlummern hat? Das habe ich gespürt.«
    Das musste Bill zugeben.
    »Gut, ich melde mich wieder.«
    »Wann?«, schrie der Reporter in den Hörer.
    »Keine Ahnung. Wenn ich einen Platz gefunden habe, sage ich euch Bescheid. Passt auf euch auf.«
    Mehr sagte sie nicht. Bill ließ den Hörer langsam sinken. Er schaute dabei ins Leere. Er fühlte sich wie jemand, dem der Boden unter den Füßen weggezogen worden war. Langsam drehte er sich um. Sein Gesicht war irgendwie leer und das Anheben der Schultern war eine Geste, die dazu passte.
    »Was sagt ihr dazu?«, fragte er leise.
    »Sie haben uns im Griff.«
    Bill nickte. »Sie haben uns tatsächlich im Griff. Dass Serena ihnen entkommen ist, das ist für mich ein Zufall. Und wir sind manipuliert worden.« Er fing an zu lachen. »Ja, so ist das.«
    Seine Enttäuschung konnten wir verstehen.
    Suko sagte: »Bill und Johnny, denkt doch mal genau nach. Wo könnte sie sein?«
    Beide schüttelten den Kopf. Und was sie nicht wussten, konnte man aus ihnen auch nicht herauskitzeln.
    »Dann müssen wir eben warten«, sagte Suko.
    Er hörte dann Johnnys leise Frage. »Gibt es überhaupt ein Versteck, wo sie nicht gefunden werden kann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was meinst du denn, John?«
    Ich nickte Johnny zu. »Es ist leider so, dass ich auch keine Antwort habe. Außerdem kenne ich Serena nicht so gut.«
    »Ja, das ist wohl wahr.« Johnny lächelte plötzlich. »Sie ist eine Heilige, obwohl ich das nicht so gesehen habe. Aber das Blut in ihr, das hat einer Heiligen gehört. Sie konnte es trinken, und jetzt ist sie selber eine...«
    Johnny hatte recht leise und mehr zu sich selbst gesprochen. Seine Worte aber hatten in mir etwas zum Klingen gebracht, das noch sehr schwach war, über das ich aber in Ruhe nachdenken wollte, und deshalb stellte ich mich auch etwas abseits hin.
    Eine Heilige also. So hatte sich Serena zwar nie selbst bezeichnet, aber es war eine Tatsache, dass in ihren Adern das Blut der heiligen Walburga floss. Sie hatte sich aus ihrem menschlichen Schutz entfernt.
    Aber wohin?
    Darüber grübelte ich nach und sah, dass man mich beobachtete. Sogar Sheila war wieder gekommen. Sie und Bill flüsterten miteinander, und Suko fragte mich, ob mir inzwischen so etwas wie eine Idee gekommen war.
    »Ich weiß nicht so recht. Es könnte sein.«
    »Und?«
    »Wenn Heilige irgendwohin verschwinden oder flüchten müssen, welchen Ort würden sie sich deiner Meinung nach aussuchen?«
    Suko schaute mich verwundert an und meinte: »Du stellst vielleicht Fragen.«
    »Klar, aber nicht ohne Grund. Wo könnte sie stecken?«
    »Keine Ahnung.«
    Auch die Conollys hatten keine Idee, und so legte ich ihnen meine dar. »Wo würdet ihr hinlaufen, wenn euch das Böse verfolgt?«
    Johnny gab mir eine Antwort. »Dorthin, wo ich etwas sicherer sein könnte.«
    »Genau. Und wo ist das?«
    Johnny lachte plötzlich auf. »In einer Kirche? Ja, das wäre es doch. Sich in einer Kirche versteckt halten. Oder nicht?«
    Ich schnippte mit den Fingern. »Genau das ist es.«
    Johnny grinste breit.
    Seine Eltern sahen mich an. Sheila schluckte. »In einer Kirche, meinst du?«
    »Ja.«
    »Aber wir haben hier keinen Dämonen-Dom.« Damit spielte sie auf das Bauwerk in Tirol an.
    »Das weiß ich. Doch Kirchen haben wir schon.«
    Sheila und Bill schauten sich an. Jeder wartete darauf, dass der andere anfing. Sheila war dann schneller. »Ja, es gibt hier zwei Kirchen in der Nähe.«
    »Dann sollte ich dort mal nachschauen.«
    »Du allein, John?« Suko lächelte mich an.
    »Wisst ihr denn, wo ihr genau hinmüsst?«, fragte Bill.
    Das wussten wir nicht. Uns war wohl bekannt, dass es die Kirchen gab, die wir auch schon gesehen hatten, aber nur aus der Entfernung. Wie wir am schnellsten hinkamen, konnte uns Bill erklären, was er auch tat.
    Wir bedankten uns, aber der Reporter war noch nicht fertig.
    »Ich bin dabei.«
    Ich kannte ihn ja. Bill war jemand, der nicht locker ließ, wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hatte. Deshalb hatte es keinen Sinn, wenn ich versuchte, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
    Aber Sheila wollte es. Sie redete auf ihn ein und sprach davon, wie gefährlich es war, sich gegen diese Gegner zu stellen. »Das ist nicht dein Ding, Bill. Du hast

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