1757 - Der Vampir-Garten
zu begreifen.«
Er schüttelte den Kopf. »Wieso Magie? Was soll das denn? Wer glaubt denn daran?«
»Sie haben es selbst erlebt. Oder können Sie mir eine andere Erklärung geben?«
»Nein, aber wieso Magie?«
»Ganz kurz. Es waren zwei verschiedene Magien, die aufeinander trafen. Sie mochten sich nicht. Eine Kraft war stärker und hat die andere besiegt. So war das.«
Lavall senkte den Kopf. Sagen konnte er nicht viel. Und auch nicht viel dagegenhalten. Er meinte nur: »Dann ist die Sache wohl jetzt beendet für mich.«
»Nein«, sagte Suko. »Wenn Sie das glauben, befinden Sie sich im Irrtum. Wir denken, dass wir erst am Anfang stehen, denn jetzt geht es erst richtig los...«
***
Eine derartige Erwiderung hatte Eddy Lavall nicht erwartet. Er stand neben Suko und sagte erst mal nichts. Der Ausdruck in seinem Gesicht gab seinen Gemütszustand wieder.
»Glauben Sie mir nicht, Eddy?«
»Es fällt mir schwer. Hier passt doch nichts zusammen, und ich weiß nicht...«
»Doch, das wissen Sie, Eddy, denn Sie sind die Hauptperson. Sie haben die Blumen in Ihre Wohnung gebracht und haben sie sogar gegessen.«
»Erinnern Sie mich nicht daran, sonst wird mir erneut übel.«
»Es ist aber eine Tatsache, die wir nicht verleugnen können.«
»Ja, und weiter?« Er knetete nervös seine Hände.
Ich sagte:. »Wir müssen die Spur der Blumen zurückverfolgen.«
»Wie das?«
»Durch Sie.«
»Ach, hören Sie auf. Damit habe ich nichts zu tun.«
»Ich denke, dass Sie sich da irren.«
»Beweisen Sie mir, dass ich...«
Jetzt mischte sich Suko ein. »Man hat Ihnen die Rosen doch geschenkt, oder?«
»Das ja.«
»Und wo war das? Was noch wichtiger ist, wer hat es getan?«
Eddy Lavall überlegte sich die Antwort. Er räusperte sich und meinte: »Ich war Blumen holen. Wie immer.«
»Aber nicht einfach so. Sie sind Fahrer für einen Großhändler. Stimmt das?«
»Ja.«
»Gut. Und wie läuft so ein Tag bei Ihnen ab? Haben Sie einen großen Wagen, mit dem Sie unterwegs sind?«
»Tag geht nicht. Es sind die Stunden der Nacht und die am frühen Morgen.«
»Okay, auch das. Erzählen Sie!«
Lavall schaute zu Boden. »Da gibt es nicht viel zu erzählen, ich bin unterwegs und fahre die großen Blumenhöfe ab. Da hole ich dann die Ware, die mir aufgetragen wurde. Um diese Zeit läuft nichts mehr im Freien. Die Händler haben ihr wertvolles Gut in den Gewächshäusern. Da hole ich sie dann.«
»Nur Blumen?«
»In der Regel schon.«
»Und dann gab es noch die schwarzen Rosen«, sagte ich.
Der Mann senkte den Blick. »Ja, die gab es.« Mehr wollte er dazu nicht sagen.
»Irgendjemand muss Ihnen die Rosen doch gegeben haben.«
»Ja.«
»Super. Und wer?«
Lavall schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Sie beide das etwas angeht. Das ist meine private Angelegenheit. Ist das klar?«
»Nein«, sagte ich, »das ist es nicht. Es ist nicht nur Ihre Angelegenheit, sondern auch die unsere. Diese Blumen sind manipuliert. Ich würde sie sogar als gefährlich einstufen.«
»Wie manipuliert?«
»Das werden wir noch herausfinden müssen.«
Lavall zog die Lippen breit. »Mit Blut?«, fragte er leise.
»Ja, das könnte hinkommen. Muss aber nicht sein. Wir werden es herausfinden, und Sie werden dabei sein.«
Nach diesen Sätzen sah Eddy Lavall aus, als wollte er einen Schritt von uns weggehen. Es blieb beim Vorsatz. Er blieb stehen und starrte mich an.
»Was haben Sie mit mir vor?«
»Ganz einfach. Noch haben wir nicht alles von Ihnen gehört. Aber ich denke, dass Sie uns dorthin fahren, wo Sie die Blumen abholten und man Ihnen die Rosen schenkte.«
Er sagte nichts. Bis er nach einer Weile fragte: »Und dann? Was ist dann?«
»Wir möchten die Person kennenlernen, die Ihnen die Blumen übergab. Ist das denn so schwer zu begreifen?«
»Nein, aber...«
»Wer ist der Mann?«, fragte Suko.
»Keiner. Es ist eine Frau. Ihr gehört der Laden. Sie nennt ihn immer meinen Garten, das sind zwei gewaltige Gewächshäuser, die ineinander übergehen.«
»Dann ist ja alles klar. Und wenn Sie mit dabei sind, haben wir ein gutes Entree.«
Eddy senkte den Blick, bevor er eine Antwort gab. »Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Aber das müssen Sie wissen.«
»Und wie heißt die Besitzerin des Gartens?«, wollte ich noch wissen.
»Rebecca.«
»Und weiter?«
Er senkte den Kopf. »Rebecca Baker.«
Der Name sagte mir nichts. Auch Suko konnte nichts mit ihm anfangen. »Können Sie sonst noch etwas über diese Person sagen?«
Eddy
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