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1757 - Der Vampir-Garten

1757 - Der Vampir-Garten

Titel: 1757 - Der Vampir-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verliert.«
    Um meine Worte zu unterstreichen, hatte ich meine Pistole gezogen und die Mündung auf die mächtige Frau gerichtet.
    »Das übernehme ich«, sagte Alice.
    »Untersteh dich!«
    »Halts Maul, Amanda.«
    »Das wird Rebecca nicht gefallen.«
    »Sie ist nicht hier.« Alice ließ sich nicht aufhalten.
    Ja, Rebecca war nicht hier, aber ich vermisste noch eine Person, die ich gern an meiner Seite gesehen hätte. Es war Suko. Er hätte sich längst zeigen müssen. So waren wir bei unseren Einsätzen immer vorgegangen, doch er meldete sich nicht.
    Das war schon ungewöhnlich. Ich hatte auch keine Zeit, um nach ihm zu forschen, die beiden Frauen waren nicht eben meine Freundinnen. Sie bedachten mich mit Blicken, vor denen ich eigentlich hätte Angst haben müssen.
    Alice werkelte an der rechten Seite der Liege herum. Sie wollte die Blutung stoppen. Den Schlauch hatte sie bereits gelöst. Es floss auch nichts mehr nach.
    Alles lief recht gut. Alice stand auf meiner Seite und gab mir einen Rat.
    »Sieh dir mal seinen Hals an!«
    Um besser sehen zu können, trat ich zur Seite. Alice hatte mir Platz gemacht.
    Ich war nicht sehr erschrocken, denn Alice hatte mir eine Vorwarnung gegeben. Und so sah ich die beiden Bissstellen, die ich sofort einordnen konnte. Ich hatte genug Vampirbisse erlebt und kannte die Zeichen, die hinterlassen wurden.
    Hier waren sie.
    Zwei Punkte, zwei kleine Wunden, die dicht beieinander lagen. Hier hatte jemand zugebissen und Blut gesaugt. Und dafür kam nur eine Person infrage.
    Rebecca Baker, die verschwunden war. Ich wusste jetzt mit großer Bestimmtheit, dass sie ein Vampir war, aber auch ihren eigenen Plänen nachging. Ich glaubte nicht daran, dass sie Eddy Lavall bis zum letzten Tropfen ausgesaugt hatte. Sie hatte bei ihm nur ein wenig getrunken, um den großen Rest des Blutes als Dünger für ihren Vampir-Garten zu nutzen.
    Das war irre, verrückt, abgefahren.
    Ob Eddy Lavall noch zu retten war, konnte ich nicht sagen. Ich hatte auch keine Zeit, ihm Fragen zu stellen. Zudem war es nicht möglich. Er lag in einer Art Koma und schien von seiner Umgebung nichts mitzukriegen.
    Ich ging auf Amanda zu. Sie stand da wie ein Fels. Mit bösen Blicken schaute sie mir entgegen. Ich ließ sie in die Mündung schauen.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Was willst du?«
    »Rebecca.«
    Amanda lachte girrend. »Siehst du sie?«
    »Nein, das nicht. Aber du wirst mir sagen, wo sie sich aufhält.«
    Sie lachte erneut. Nur tiefer jetzt. Dann schüttete sie den Kopf. »Woher soll ich das wissen?«
    »Du gehörst doch an ihre Seite.«
    »Nicht immer.« Sie öffnete jetzt den Mund und zeigte ihre Zähne, die normal gewachsen waren. Von irgendwelchen Vampirhauern sah ich nichts.
    »Und wo könnte sie sein?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist sie auf der Suche nach euch. Kann doch sein...«
    Da hatte sie etwas Wahres gesagt, das sich auch bei mir festsetzte. Sie war auf der Suche nach etwas, und zwar nach Blut. Und es war durchaus möglich, dass sie es bereits gefunden hatte, denn ich dachte an Suko, der längst hier hätte erscheinen müssen.
    Das hatte er nicht getan.
    Warum nicht?
    War er in eine Falle gelaufen? Das wollte ich nicht glauben, denn Suko war jemand, der sich nicht so leicht überrumpeln ließ.
    Und jetzt musste ich davon ausgehen, dass es hier anders aussah und er tatsächlich reingelegt worden war. Dass Suko sich von einer Blutsaugerin den Schneid würde abkaufen lassen, das konnte ich mir nicht so richtig vorstellen.
    Ich bewegte mich auf Amanda zu und blieb stehen, als ich mit der Waffenmündung ihren Hals berührte.
    »Sag es, Amanda. Es ist besser für dich. Du willst doch leben und nicht sterben.«
    Sie starrte mich an. Es war ihr anzusehen, dass es in ihr arbeitete. Und sie gehörte auch nicht zu den Personen, die tagtäglich mit einer Waffe bedroht werden. Eine gewisse Furcht war ihr schon anzusehen.
    »Ich weiß es nicht. Sie ist gegangen, aber sie weiß, dass ihr hier seid.«
    »Das hört sich schon besser an.«
    »Mehr wissen wir auch nicht. Wir sind eingeteilt worden, um uns um Mister Lavall zu kümmern. Mehr nicht.«
    Ich nahm es Amanda ab, stellte aber eine weitere Frage. »Hat sie hier noch eine Wohnung?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Glaubst du es oder weißt du es?«
    »Sie hat niemals davon erzählt.«
    »Es könnte aber sein?«
    »Ja.«
    »Und ihr habt nicht nachgeforscht?«
    »Warum denn?«
    Ja, warum. Diese Person dachte anders als ich. Sie war fatalistisch und

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