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1757 - Der Vampir-Garten

1757 - Der Vampir-Garten

Titel: 1757 - Der Vampir-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte auch eine helle Stimme und setzte meinen Plan sofort in die Tat um.
    »Du gehst vor!«, sagte ich zu Alice.
    »Und dann?«
    »Geh zu deinen Kolleginnen. Lenke sie ab, aber hüte dich davor, sie zu warnen.«
    »Alles klar.«
    »Dann los.«
    Alice ging. Und sie nahm jetzt keine Rücksicht darauf, ob sie gesehen wurde oder nicht. Ich blieb vorläufig noch in Deckung und beobachtete die Frau.
    Sie traf mit den beiden anderen Frauen zusammen. Plötzlich entspannte sich die Lage. Es waren Stimmen zu hören und nicht nur die der beiden mir noch unbekannten Mitarbeiterinnen, sondern auch die von Alice.
    Sie sprach zum Glück so laut, dass ich sie verstehen konnte.
    »Ach, hier seid ihr.«
    »Ja, das siehst du doch.«
    »Und der Typ da, wer ist das?«
    »Ein Schnüffler. Ein Spender.« Ein Lachen war zu hören. »Ein edler Blutspender.«
    Ich hatte ihn nicht zu Gesicht bekommen, aber ich konnte mir vorstellen, dass es sich um Eddy Lavall handelte, der auf seiner Flucht abgefangen worden war.
    Von Suko sah und hörte ich nichts. Da die Frauen abgelenkt waren, nutzte ich die Möglichkeit, um mich dem Ziel weiter zu nähern. Ich ging gebückt, denn ich wollte nicht zu schnell gesehen werden.
    Der Ort, an dem sich alles abspielte, bildete so etwas wie eine Grenze zwischen den beiden Gewächshäusern. Der Raum hier war größer, es gab einige Stühle, auch einen Tisch und so etwas wie ein Bett, auf dem tatsächlich Eddy Lavall lag. Er lag dort still wie ein Toter, und ich sah auch nicht, dass er irgendwo verkabelt gewesen wäre, überhaupt entdeckte ich keine Schläuche, was allerdings nichts zu sagen hatte. Ich kam näher.
    Noch hatte man mich nicht entdeckt. Außerdem blieb ich recht tief. So fand ich Deckung hinter den Hochbeeten.
    Alice stand mit ihren Kolleginnen zusammen. Die eine war schon kräftig, aber die andere hätte sogar einen weiblichen Sumo-Ringer abgeben können. Da konnte ich mich schon auf etwas einstellen. Ich war nur froh, dass auch Suko in der Nähe lauerte.
    Gezeigt hatte er sich noch nicht. Wahrscheinlich wollte er eine günstige Gelegenheit abwarten.
    Aber wann kam sie?
    Ich huschte noch näher. Es kam schon einem Wunder gleich, dass ich noch nicht gesehen wurde. Aber die Frauen hatten genug mit sich selbst zu tun.
    Alice spielte gut mit, denn sie fragte: »Wo steckt Rebecca denn?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Und was ist mit dem Mann?«
    »Er tränkt die Blumen mit seinem Blut. Wir haben ihn zur Ader gelassen.«
    »Das war ein Fehler.«
    »Wieso?«
    »Das will ich dir sagen, Kirsten. Die anderen Typen hat niemand vermisst. Ihr habt sie auch verbrannt, wenn sie ihre Pflicht getan hatten. Aber ihn werden die beiden Männer vermissen, die mit ihm gekommen sind.«
    »Da musst du dich bei Rebecca beschweren.«
    »Wenn sie kommt.«
    »Klar.«
    »Und wann könnte sie hier erscheinen?«
    »Das wissen wir doch nicht. Sie hat uns nichts gesagt...«
    Ich hatte genug gehört. Vor allen war für mich der letzte Satz wichtig gewesen. Also brauchte ich nicht länger auf sie zu warten und konnte eingreifen. Wenn Suko das sah, würde er sicherlich auch von der anderen Seite auftauchen.
    Ich richtete mich auf. Auch dachte ich daran, dass vor mir jemand zur Ader gelassen wurde. Wie schlecht es Eddy Lavall ging, wusste ich nicht, ich hoffte nur, noch etwas retten zu können und er keinen zu großen Blutverlust erlitten hatte.
    Ich ging die letzten Schritte vor, kam von der linken Seite auf die Lichtinsel zu und nahm mit einem Blick wahr, was da ablief.
    Da stand die Liege mit dem Opfer darauf. Ich sah auch den Schlauch, der mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt war – das Blut des Mannes.
    Und dann gab es da noch die drei Frauen. Eine kannte ich. Es war Alice. Die beiden anderen waren mir unbekannt, aber Alice hatte mit ihrer Beschreibung nicht übertrieben.
    Eine kleinere Frau, die ziemlich kräftig war. Dann die mächtige, die einiges an Gewicht auf die Waage brachte, sich umgedreht hatte und mich anschaute. Sie hörte auch meine Worte.
    »Ich denke, dass von jetzt an ein anderer Wind weht...«
    ***
    Die Kleinere der Frauen fasste sich als Erste. Sie schrie Alice die Worte ins Gesicht. »Du hast uns verraten!«
    »Nein, das habe ich nicht, Kirsten. Irgendwann im Leben gibt es einen Punkt, an dem man sich entscheiden muss, den richtigen Weg einzuschlagen.«
    »Sie hat recht«, sagte ich. »Eine von euch wird Eddy Lavall aus seiner Lage befreien. Ich will nicht, dass er auch nur noch einen Tropfen mehr Blut

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