1758 - Zombieland
Schädel dieser Bestien, die so menschlich aussahen.
Sie hob die rechte Hand, denn in diesem Augenblick gaben sich die beiden Gestalten einen Ruck und gingen auf die wartende Karina Grischin zu. Langsam, aber zielstrebig. Ihre Gesichter blieben glatt.
Karina fiel auf, dass bei einer dieser Gestalt eine Augenbraue fehlte. Ansonsten sahen sie aus wie jeder Mensch. Niemand hätte sie aus der Entfernung für lebende Tote halten können. Nur aus der Nähe wäre etwas aufgefallen, denn da hätten die Menschen festgestellt, dass ein Zombie nicht atmen musste.
Sie kamen näher.
Karina war bereit und dachte darüber nach, welchen Zombie sie sich als Ersten vornehmen sollte. Eigentlich war das egal, und sie entschied sich für die linke Gestalt.
Waffen trugen die Gestalten nicht sichtbar bei sich. Sie waren selbst Waffe genug.
Karina visierte den Kopf an. Sehr genau nahm sie Maß. Dabei taten ihr die Zombies den Gefallen und setzten ihren Weg mit gleichmäßigen Bewegungen fort. Sie hielten die Köpfe gerade.
Karina schoss. Der Knall zerriss die Stille. Darauf war sie vorbereitet gewesen. Sie schaute nur nach vorn, um zu sehen, was sie mit ihrem Schuss erreicht hatte.
Es war ein Volltreffer gewesen. Die Kugel hatte beim Einschlag den Kopf des linken Zombies nach hinten geschleudert. Das war nicht alles. Auch die Beine knickten ein, dann war es vorbei mit der Gestalt, sie brach zusammen und fiel zu Boden.
Einer weniger.
Karina lächelte kalt, aber sie schoss noch nicht auf den zweiten Zombie, weil dieser stehen geblieben war und zu Boden schaute. Dort lag der erste Zombie und bewegte sich nicht. Aus einer Wunde im Kopf war eine dunkle Flüssigkeit gequollen, die sich auf dem Gesicht verteilte.
Karina war zufrieden. Um ganz zufrieden zu sein, musste sie auch das zweite Monster ausschalten, und es war ihr egal, ob sie von Zeugen gesehen wurde oder nicht. Sie tat, was getan werden musste, und ging auf den letzten Zombie zu.
Er hatte seinen Kopf wieder angehoben. Er war dabei, sich zu ihr umzudrehen, und das kam der Agentin entgegen. Sie ging noch einen längeren Schritt vor, gelangte in die Nähe der Gestalt und konnte die Waffe sogar an deren Stirn ansetzen.
Sie tat es und drückte ab.
Die Kugel schlug in den Schädel. Sie blieb stecken, und Karina sah das Loch. Sie hatte sich nach dem Treffer sofort zurückgezogen, weil sie nicht von Hirnmasse oder Blut getroffen werden wollte.
Der Zombie wankte. Er gab keinen Laut von sich. Den hörte Karina aber trotzdem, und er konnte ihr beim besten Willen nicht gefallen, denn es war das Aufheulen eines Motors.
Sie fuhr auf der Stelle herum.
Und dann hätte sie sich am liebsten in den Hintern getreten, denn sie sah, dass sie einen Fehler begangen hatte. Sie hätte den Fahrer bewusstlos schlagen müssen, das hatte sie versäumt, und so konnte er jetzt verschwinden und seine Freunde warnen.
Mist auch!
Es hatte keinen Sinn, die Verfolgung zu Fuß aufzunehmen. Der Vorsprung war zu groß, und so blieb sie stehen und kümmerte sich um die beiden Zombies.
Inzwischen lag auch der zweite im Schnee. Die Kopfwunde hatte ihn ebenfalls entstellt. Er lag auf dem Rücken, und es stand fest, dass er nie wieder auf die Beine kommen würde.
Beide waren vernichtet.
Sie drehte sich um. Dabei schaute sie in die Höhe zu den Fenstern hin.
Karina konnte sich vorstellen, dass es Zeugen für ihre Tat gegeben hatte.
Irgendjemand würde vielleicht der Polizei Bescheid geben, und von der wollte sich die Agentin nicht befragen lassen. Deshalb sah sie zu, so schnell wie möglich wegzukommen...
***
Karina Grischin hatte es geschafft. Sie war von keinem Menschen aufgehalten worden, hatte zwar die Streifenwagen auf ihrer Flucht noch gesehen, aber das war auch alles gewesen. Unangefochten hatte sie ihren Skoda erreicht und war in die Innenstadt gefahren, um dort in ein Café zu gehen, in dem sie sich wohl fühlte. Es wurde von einer Lettin geleitet, die mit einem Deutschen verheiratet war. Man bekam dort leckere Dinge zu essen, hatte aber auch seine Ruhe, wenn man mal nachdenken musste.
Einen Parkplatz fand sie in der Nähe. Sie musste nicht lange durch die kalte Luft gehen und schaute ihren Atemwolken nach, die von ihren Lippen wehten.
Sie ärgerte sich immer noch darüber, dass sie diesen Micha hatte fahren lassen. Solche Fehler durften ihr nicht passieren. Außerdem hätte sie gern gewusst, wer auf sie geschossen hatte, und sie hatte diesen Micha in Verdacht.
Es brachte sie nicht weiter, wenn
Weitere Kostenlose Bücher