1758 - Zombieland
zu tun?«
»Das kann ich nicht so genau sagen«, murmelte Micha. »Wirklich, ich bin da überfragt.«
»Und wo finden wir sie?«
»Nun ja, sie leben nicht mit den Zombies zusammen, sondern für sich. Wie schon erwähnt, ich weiß nicht, wie groß die Anzahl der Zombies ist.«
»Und wie sind die Menschen zu Zombies geworden?«, fragte ich. »Hast du da auch eine Erklärung?«
»Nein, das weiß ich nicht. Das wissen wohl die meisten hier nicht. Aber es muss etwas mit Magie zu tun haben, denn ich habe mal gehört, wie sie von einem Magier im Hintergrund sprachen. Von einer mächtigen Institution, die alles überblickte.«
»Rasputin!«, murmelte ich.
»Wie bitte?«
Ich winkte ab. »Schon gut.«
Aber Karina hatte mich gehört. Als ich sie anschaute, nickte sie zuerst, dann sagte sie: »Ja, das kann nur er gewesen sein. Er ist so etwas wie ein Zombiemacher. Er hat sie geschaffen und in diese Außenstation gebracht. Ich denke, dass wir hier an einer Basis stehen.«
Da hatte sie recht. Es war ganz einfach, und doch so schlimm. In der Nähe einer Großstadt warteten die lebenden Toten darauf, losgeschickt zu werden. Irgendwann. Und die Menschen waren allesamt ahnungslos.
»Es gibt keine andere Möglichkeit«, fasste ich zusammen. »Wir müssen sie finden und vernichten. Und wir müssen uns auch auf menschliche Gegner einstellen. Es wird nicht einfach werden.«
Karina und Suko stimmten mir zu. Und wir drei sahen nicht eben fröhlich aus. Wir waren uns einig, dass wir hier nichts mehr zu suchen hatten. Hier würden wir auch niemanden finden, der uns zur Seite stand. Wir waren auf uns allein gestellt.
Karina deutete zur Tür. »Wir müssen erst mal raus hier. Dann sehen wir weiter. Und du, Micha, wirst uns zeigen, wo sich noch andere Zombies aufhalten. Es gibt hier ja nicht nur die eine Baracke, sondern mehrere davon.«
Das stimmte. Alles musste durchsucht werden, und ich sprach davon, dass wir zusammenbleiben mussten. Es gab jetzt keine Alleingänge mehr.
Der nächste Weg brachte uns zur Tür. Durch das Fenster war nicht viel zu entdecken. Es war zu klein und auch schmutzig.
Ich erreichte die Tür als Erster. Ich zog sie noch nicht heftig auf, um nach draußen zu gehen, sondern öffnete sie langsam, um erst mal einen Blick zu riskieren.
Es war noch hell, und es würde auch noch länger hell bleiben. Das war ein Vorteil. Es war dennoch eine seltsame und ungewöhnliche Helligkeit, denn der Himmel zeigte nicht nur das Grau, sondern auch eine bläuliche Farbe, und die spiegelte sich auf der Schneefläche wider. Eine gute und eine klare Sicht war unser Vorteil, aber auch der unserer Gegner.
Zum ersten Mal hatte ich Gelegenheit, mich richtig umzuschauen. Ich konnte bis zum Eingang blicken und auch vorbei an anderen Baracken, die allesamt gleich aussahen.
Und ich erlebte wieder Stille. Nicht mal der Schwingenschlag eines Vogels war zu hören. Wegen der Stille kam mir das Gelände wie ein großes Grab vor. Von einem Zombie, der durch die Schneelandschaft zog, war nichts zu sehen.
Dem Frieden traute ich trotzdem nicht. Es gab hier zu viele Verstecke, das hatten wir ja erlebt. Für mich war eigentlich das nächste Ziel wichtig, aber wo lag es? Wo konnten wir richtig zuschlagen? Ich wusste es nicht.
Deshalb wandte ich mich wieder an Micha. Der wusste sicherlich mehr, als er preisgegeben hatte.
Ich winkte ihm zu.
Er verstand das Zeichen und kam zu mir.
»Jetzt mal genauer, mein Freund. Es sieht alles so leer aus, ist es aber nicht. Das wissen wir beide. Wo halten sich die normalen Menschen auf? Das musst du doch wissen. Wo hast du geschlafen? Sag nicht, dass es außerhalb der Anlage gewesen ist.«
»Das stimmt schon.«
»Gut. Und wo haben sie sich aufgehalten?«
»In einer Baracke, die nicht weit vom Eingang entfernt steht.«
»Und weiter?«
»Ja, da sind sie eben.«
»Wie groß ist ihre Anzahl?«
»Das variiert.«
»Und jetzt?«
»Vielleicht ein Dutzend, die hier sind, um auf die Zombies zu achten. Sie müssen unter Kontrolle bleiben, bis sie zum Einsatz kommen.«
»Okay.« Ich drehte mich zu Karina um. »Reicht dir das als Antwort?«
»Ja, es ist schon okay. Ich juble zwar nicht, hoffe aber, dass wir es richten können.«
»Gut.« Ich wollte noch etwas hinzufügen, aber Suko kam mir zuvor. »Dann sollten wir uns den Bau vornehmen, in dem sich unsere Freunde versteckt halten.«
»Ja, das wäre die einzige Möglichkeit.«
Es war zwar kein sehr langer Fußmarsch, der uns durch den Schnee bevorstand,
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