1758 - Zombieland
den Sternen.
Ich lief wieder zurück. Suko stand neben dem Wagen und hielt seine Beretta mit beiden Händen fest. Er brauchte nicht zu schießen, ich kam unbehelligt bei ihm an.
»Das hätten wir.« Ich schaute im Magazin der MPi nach und sah, dass es noch gut gefüllt war. »Okay, dann können wir fahren. Wo stecken Karina und Micha?«
»Sie hat ihn in den Wagen geholt, beide liegen auf der Ladefläche.«
»Und was ist mit der Wunde?«
Suko verzog den Mund. »Gut sieht sie nicht aus. Er wurde in die rechte Brustseite getroffen. Die Blutung hat sie stillen können, aber er braucht dringend einen Arzt.«
»Das wird so schnell nicht der Fall sein.«
Karina hatte meine Stimme gehört und kletterte rasch nach draußen. Sie sah die Maschinenpistole in meiner Hand und nickte. »Eine gute Waffe gegen Zombies. Du musst ihnen das Blei nur in die Köpfe jagen. Dann sind sie Vergangenheit.«
»Ja, wenn sie kommen.«
»Aber wir fahren jetzt.«
»Ja.«
»Ich übernehme das Steuer«, bot Suko sich an und fragte: »Es bleibt bei dem Ziel?«
»Ja. Wohin sonst?«
»Alles klar.«
Das Fahrerhaus bot Platz für genau drei Personen. Karina und ich drängten uns neben Suko, der sich kurz mit der Technik vertraut machte und den Zündschlüssel drehte, der noch im Schloss steckte.
Wir fuhren an. Ab jetzt stieg unsere Anspannung von Sekunde zu Sekunde...
***
Es stand nicht fest, dass sich die Bande nur in der einen Kaserne aufhielt. Die Männer konnten sich auch in den anderen Bauten verteilt haben und uns von dort unter Beschuss nehmen. Deshalb achteten wir auch mit Argusaugen auf die Umgebung, in der sich allerdings nichts bewegte. Nichts, was für uns sichtbar gewesen wäre.
Viel Zeit hatten wir nicht mehr, uns noch weiterhin im Hellen zu bewegen. Es würde bald dunkel werden, und es herrschte bereits ein seltsames Licht, das zwar noch klar war, sich aber schon mehr der Dunkelheit zuneigte.
Ich bewunderte Sukos Ruhe, der mit dem fremden Fahrzeug gut zurechtkam. Die Strecke war nicht einfach zu fahren. Hinzu kam noch eine gewisse Glätte, denn die Oberfläche war gefroren.
Eigentlich hätten in der besetzten Kaserne jetzt die Lichter angehen müssen, das war aber nicht der Fall. Wer immer sich in dem Bau aufhielt, der blieb im Dunkeln.
Bisher tat sich nichts. Niemand griff uns zu Fuß an. Es gab auch keinen, der auf uns schoss, und wir atmeten auf, als wir die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht hatten.
Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis wir das Ziel erreichten, und wir mussten uns allmählich Gedanken machen, wie wir weiterhin vorgehen sollten. Es wurde immer rascher dunkler. Es kam mir vor, als wäre jemand dabei, einen Vorhang nach unten zu lassen, der allerdings sein Tempo beibehielt und nicht zu schnell fiel.
Plötzlich passierte etwas anderes, weil auf dem Gelände die Laternen ansprangen und ihr Licht verstreuten, sodass auf der Schneedecke helle Inseln entstanden. Es verteilten sich nicht zu viele Laternen auf dem Gelände, aber sie standen nicht weit von den Kasernen entfernt und beleuchteten die Eingänge.
Es schoss keiner auf uns. Es blieb um uns herum still. Und so konnten wir unseren Weg fortsetzen, bis wir den Flachbau erreichten, von dem Micha erzählt hatte.
Hier also sollten die normalen Menschen hausen, die zu Rasputins Armee gehörten.
Das Licht unserer Scheinwerfer war erloschen. Auch die letzten Geräusche, die der Wagen abgab, hörten wir nicht mehr. Wir befanden uns plötzlich wieder in der Stille.
»Und jetzt?«, fragte Suko. »Habt ihr damit gerechnet?«
»Nein«, sagte ich. »Man kann den Eindruck haben, dass uns die andere Seite gar nicht will.«
»Ja, das meine ich auch.«
Karina lachte leise. »Macht euch da mal nichts vor, das kann die perfekte Falle sein. Uns in Sicherheit wiegen, um dann zuzuschlagen.«
Ich enthielt mich einer Antwort, ließ aber meinen Blick so gut es ging schweifen, ohne jedoch etwas zu sehen. Nur die Lichtinseln waren für uns gut einsehbar, alles andere lag in der kalten Dunkelheit verborgen.
»Steigen wir aus?«, fragte Karina.
»Und dann?«
Suko gab die Antwort. »Sehen wir uns draußen um. Es kann doch sein, dass sie uns dort erwarten. Die kennen sich hier aus, denke ich.«
»Und wer geht rein?«
»Alle, wenn die Luft rein ist«, sagte Karina.
Wir schauten uns an. Eine Weile suchten wir noch nach anderen Lösungen, fanden aber keine bessere und entschlossen uns, uns draußen zu trennen, aber in der Nähe zu bleiben, damit jeder dem
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