1758 - Zombieland
Sir James an. »Nicht so hastig. Was hat man Ihnen denn erzählt?«
»Über Brady?« Sir James schüttelte den Kopf. »Wenn nicht unbedingt Druck herrscht, dann sind die Typen vom Secret Service so verschlossen wie eine Auster. Ich wundere mich sowieso, dass man mir seine Identität preisgegeben hat.«
»Da wird ihnen wohl nichts anderes übrig geblieben sein. Haben Sie denn erzählt, Sir, dass Rick Brady tot ist?«
»Nein, das habe ich nicht. Und das werde ich auch so leicht nicht preisgeben.«
»Nicht schlecht, Sir.«
Auch Suko wollte etwas wissen. »Hat man Ihnen denn gesagt, Sir, weshalb sich der Mann in Riga herumgetrieben hat?«
»Nein, das hat man nicht. Also nichts Konkretes, wenn Sie verstehen. Man hat allgemein gesprochen. Praktisch, dass es unser Mann im Baltikum ist. Aber ich weiß, dass die Kollegen misstrauisch geworden sind und jetzt bei ihm abchecken wollen, was mein Interesse an ihm bedeutet. Da werde ich wohl bald einen Rückruf bekommen. Noch müssen sich die Burschen erst sortieren.«
Davon gingen Suko und ich auch aus. Ich sagte: »Nur werden wir es besser haben, denn ich denke, dass Karina Grischin schon mehr weiß als die Geheimdiensttypen.«
»Das kann sein.«
»Deshalb werde ich sie anrufen.«
»Tun Sie das«, sagte unser Chef. Er legte eine Hand auf den Telefonhörer. »Jedenfalls warte ich den Anruf der Kollegen ab. Vielleicht kann ich sie ein wenig aus ihrer arroganten Ruhe bringen. Würde mich jedenfalls freuen.«
Ich lachte und hob einen Daumen, weil mir die Antwort unseres Chefs gefallen hatte. Manchmal konnte er ja ganz schön vom Leder ziehen, was ich gut fand.
Glenda Perkins schaute uns an und nickte. »Aha, die Köpfe sind noch dran.«
»Ja, warum auch nicht?«
»Keine Ahnung. Hätte doch sein können, dass ihr von Sir James was auf die Nase bekommen habt...«
»Weder das eine noch das andere stimmt. Es ist noch alles in der Schwebe.«
»Gut.« Glenda fummelte an ihrem hellen Schal herum. »Möchtest du einen Kaffee, John?«
»Den kann ich jetzt vertragen. Ich bin zudem gespannt, was unsere Freundin Karina Grischin sagen wird.« Ich griff im Büro zum Telefon und hörte Sukos Kommentar.
»Ich sehe uns schon im Baltikum herumschnüffeln.«
»Ja, das kann passieren.«
Nach dieser Antwort wählte ich die Handynummer meiner Freundin Karina Grischin.
»Immer noch in Riga?«
»Und ob, John.« Sie zog die Nase hoch. »Gibt es etwas Neues, das mir weiterhelfen kann?«
»Ich weiß es nicht, Karina. Man mauert auch hier. Aber ich denke, dass Brady ein Agent gewesen ist.«
»Aha.«
»Was heißt das?«
Sie musste lachen. »Bei Agenten gibt es immer wieder Motive, sie auszuschalten.«
»Das stimmt wohl.« Ich sprach weiter. »So, und jetzt möchte ich von dir wissen, was du weißt.«
»Kannst du, John. Aber wundere dich nicht darüber, denn es geht uns beide etwas an.«
Ich konnte mir schon denken, was sie gemeint hatte, hielt mich aber mit einem Kommentar zurück und wartete darauf, dass sich Karina mir offenbarte.
Es gab nicht nur den einen Toten, sondern noch einen zweiten. Und ich hörte zwei Begriffe, von denen mich einer besonders elektrisierte.
Das waren die Erben Rasputins. Aber es kam noch ein zweiter hinzu, bei dem ich sicherheitshalber noch mal nachfragte.
»Was hast du da gesagt?«
»Zombieland.«
»Nie gehört.«
»Ich auch nicht, John. Trotzdem gehe ich davon aus, dass es kein Hirngespinst ist.«
»Das meine ich auch. Aber kannst du dir was darunter vorstellen?«
»Ich habe keine Ahnung. Aber es muss wichtig sein – wegen der Verbindung zu den Erben Rasputins. Man hat mich killen wollen, nur hat man sich den falschen Mann ausgesucht. In dessen Wohnung aber liegt die Leiche eines britischen Agenten, das ist schon ein Hammer.«
Ich gab ihr recht und kam wieder auf das Zombieland zu sprechen. »Hast du denn eine Ahnung, wo du suchen musst, um es zu finden?«
»Nein.«
»Denkst du eher an Russland oder an Lettland? Vielleicht in der Nähe von Riga?«
»Weiß ich nicht.«
»Aber kennst du jemanden, der dir Auskunft darüber geben könnte?«
»Im Moment fällt mir niemand ein. Aber ich denke, dass ich es herausbekommen werde.«
»Wieso?«
»Man wird auch weiterhin versuchen, mich zu killen. Es kann ein allgemeiner Grund sein, aber auch ein spezieller, das weiß ich alles nicht so genau. Aber das finde ich heraus. Denn ich hoffe, einen Killer schnappen zu können.«
»Ja, das habe ich auch gedacht.«
»Und dann, John, werde ich
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