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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ton. Er stand auf der Stelle, ohne sich zu bewegen, und starrte seine Besucherin an.
    »Ja, ich bin es...«
    Er nickte.
    »Willst du mich nicht reinlassen, oder möchtest du nichts mehr mit mir zu tun haben?«
    Endlich wich seine Starre. »Wie kannst du das nur sagen? Natürlich will ich dich. Das weißt du doch selbst.«
    »Dann komme ich auch.«
    Bevor er etwas unternehmen konnte, war seine Besucherin schon an ihm vorbei und in die Wohnung geschlüpft. Dabei rief sie: »Du kannst die Tür schließen.«
    »Ja, ja, sofort...«
    Blacky war noch immer völlig von den Socken. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Bei ihm herrschte ein völliges Durcheinander. Er hätte die Bude reinigen müssen, auch lüften, sich selbst frisch machen, aber er hatte nichts dergleichen getan, und jetzt schämte er sich deswegen.
    »Komm ins Zimmer.«
    »Okay.«
    Es war der Wohnraum oder das Wohnzimmer, in dem Blacky auch schlief. Da konnte er die Couch ausziehen, sie war schon uralt. Ein Arbeitskollege hatte sie ihm geschenkt. Dass sie durchgesessen war, störte Blacky nicht oder hatte ihn bisher nicht gestört. Nun aber bekam er schon ein gewisses Magendrücken.
    Seine Besucherin stand zwischen Tisch und Couch. »Hier also lebst du.«
    Er musste lachen. »Ja, hier wohne ich. Aber schau dich bitte nicht zu sehr um.«
    »Egal.« Sie setzte sich auf die Couch, dessen dunkelroter Stoff schon leicht zerschlissen war und auch seine ursprüngliche Farbe nicht mehr behalten hatte.
    Die Flasche mit dem Gin stand in Reichweite. »Darf ich?«, fragte sie und streckte bereits die Hand aus.
    »Aber sicher doch. Ich hole dir nur ein Glas.«
    »Nein, nicht nötig. Hier ist schon eines. Es ist doch sauber, denke ich.«
    »Ja, doch...«
    Sie schenkte sich einen guten Schluck ein, trank und lächelte dann.
    »Guter Tropfen.«
    Blacky sagte nichts. Er stand nur daneben. Er fühlte sich in seiner eigenen Umgebung wie ein Fremdkörper. Aber er konnte seinen Blick auch nicht von seiner Besucherin lassen.
    Sie sah wie eine Carmen aus. Die Bluse mit dem tiefen Ausschnitt, der ihre Brüste nach oben schob. Der weite Rock, der bei ihrer Ankunft noch von einem Mantel verborgen gewesen war.
    Warum bist du hier?
    Das war die große Frage, die Blacky immer wieder durch den Kopf schoss. Eine Antwort wusste er nicht. Aber er traute sich auch nicht, die Person zu fragen, denn er ging davon aus, dass sie gekommen war, um mit ihm abzurechnen. Er hatte einen schweren Fehler begangen, das wusste er selbst. Und so etwas konnte Carmen nicht durchgehen lassen, das stand fest. Er suchte schon nach einer plausiblen Ausrede, aber ihm fiel keine ein, so blieb ihm nichts anderes übrig, als der Besucherin das Feld zu überlassen.
    Blacky stand noch immer, was seiner Besucherin nicht gefiel. Sie klopfte neben sich auf die Couch. »He, warum setzt du dich nicht?«
    Er lächelte irgendwie dämlich und hob die Schultern an.
    »Komm setz dich. Ich beiße dich nicht. Du bist doch scharf auf mich – oder?« Jetzt traf ihn der direkte Blick, doch er war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben.
    »Du bist scharf, nicht?«
    Jetzt nickte er.
    »Und zwar so scharf, dass du sogar für mich einen Menschen getötet hättest.«
    »Ja...« Endlich hatte er seine Sprache wieder gefunden, aber mehr brachte er nicht hervor.
    »He, du bist wenigstens ehrlich. Ich habe es erlebt, dass du geil auf mich bist. Und dann bist du gegangen, um eine Person zu killen.«
    »Aber ich habe nicht richtig getroffen«, erklärte er mit gequälter Stimme.
    »Das kann man ändern.«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt.«
    Beide hatten sich bewegt und die Gesichter einander zugedreht. Blacky stöhnte auf. So nahe war er dieser Person noch nie gewesen. Er brauchte nur seine Hände auszustrecken, um Carmen, seine Carmen, in die Arme zu schließen.
    »He, traust du dich nicht? Ich sehe doch in deinen Augen, wie scharf du bist.«
    »Bin ich auch.«
    »Dann greif zu.«
    »Ja, ja.« Er nickte, ließ seine Hände aber noch bei sich. »Ich will, dass du dich ausziehst. Verstehst du?«
    »Klar. Aber später.«
    Die Antwort beflügelte ihn. Er brauchte nur noch zu warten. Seine große Liebe hockte neben ihm. Einfach zugreifen und sich bedienen. Den Körper spüren, der plötzlich keine Einbildung, sondern tatsächlich vorhanden war.
    Und er griff zu. Er holte den Körper zu sich heran. Er spürte die weichen Brüste unter dem Stoff, und er wühlte sein Gesicht in die Haarflut der Frau.
    Er roch sie.
    Er schloss die Augen und

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