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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weich werden konnte, wischte Schweiß von seiner Stirn und fragte: »Was soll ich denn tun? Was möchtest du?«
    »Ich gebe dir noch einmal eine Chance.«
    »Danke sehr.« Die Antwort klang beinahe demütig.
    Dann lächelte Carmen. »Ich danke dir. Und ich weiß auch, dass es nicht einfach für dich sein wird. Man hat sie in der Tiefgarage gefunden, zu früh gefunden, sonst hätte sie nicht gerettet werden können. Man schaffte sie in eine Klinik, in der es auch einen privaten Bereich gibt. Dort liegt sie und wartet auf ihre Genesung.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja, das habe ich recherchiert.«
    Blacky nickte. »Da hättest du doch schon selbst zuschlagen können«, sagte er, »warum hast du das nicht getan?«
    »Weil es noch zu früh gewesen ist. Erst musste sich der Trubel gelegt haben.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt sieht es anders aus. Ich denke, dass du ihr einen Besuch abstatten kannst.«
    Blacky legte den Kopf zurück und lachte. »Klar, und man wird mich mit offenen Armen empfangen.«
    »Möglich.«
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte er. »Ich glaube es nicht. So einfach wird man es mir nicht machen, das lass dir mal gesagt sein. Wenn man mich in der Klinik erwischt, wovon ich ausgehen muss, dann sehe ich verdammt mies aus.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Eben. Und deshalb werde ich dir den Gefallen nicht tun können.«
    Carmen sagte erst mal nichts. Sie blickte den Mann nur an. Dann zuckten ihre Lippen und sie fragte: »Gibst du eigentlich immer so schnell auf, mein Freund?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Jetzt war die Gier in den Augen zu lesen. Er stierte den Körper der Frau an, und er dachte daran, was er bereits gespürt hatte. Jetzt dachte er wieder an den Geruch, aber er fragte sich, ob es wirklich Leichengeruch gewesen war. Und zwar ein echter. Er hatte mal gelesen, dass man Parfüm mit diesem Duft kaufen konnte, und das hatte Carmen wahrscheinlich getan.
    So merkte er, dass sein Widerstand allmählich schwächer wurde, was auch Carmen auffiel, denn sie gestattete sich ein leichtes Lächeln.
    »Du solltest dich entscheiden«, drängte sie.
    »Und dann?
    »Werden wir alles tun, was richtig ist. Ich für meinen Teil habe alles vorbereitet.«
    Der letzte Satz hatte ihn neugierig gemachte, und er stellte die entsprechende Frage.
    »Was meinst du damit?«
    »Ganz einfach. Ich habe dir bereits den Weg bereitet.«
    »Und wie?«
    Sie lächelte breit. Dann griff sie in den Stoff ihres Rocks, zog ihn weit hoch, sodass Blacky bis zum Oberschenkel schauen konnte.
    Was sie genau dort machte, bekam er nicht mit. Denn er hatte nur Augen für das Bein, das so lang war, aber nicht unbedingt dünn, sondern für seinen Geschmack genau die richtige Form hatte. Hinzu kam noch die recht helle Haut.
    Carmen ließ sich bewusst Zeit und Blacky zappeln. Als sie dann so weit war, öffnete sie die Hand und ließ den Mann auf ihre Handfläche schauen. Dort lag etwas Kleines, das blinkte. Es war ein Schlüssel, wie er feststellen musste.
    »Na, siehst du ihn?«
    »Ja, ist ja nicht zu übersehen.«
    »Das ist für dich das Sesam-öffne-dich.«
    Er sagte nichts. Starrte auf den Schlüssel. Hielt die Lippen zusammengedrückt. Er wusste nicht, was ihm alles durch den Kopf schoss, aber es waren wilde und auch irgendwie schlimme Gedanken, in die er leider keine Form bekam oder keine bekommen wollte, weil sich sein Unterbewusstsein noch wehrte.
    »Ich sehe den Schlüssel«, flüsterte er.
    Carmen lachte leise. »Kannst du dir vorstellen, wozu er passt? Kannst du dir das denken?«
    »Ich müsste raten.«
    »Das brauchst du nicht. Es ist der Weg in die Klinik. Aber nicht der offizielle. Du kannst den Anbau durch einen Neben- oder Hintereingang betreten. Wenn du einmal drin bist, musst du in die erste Etage gehen. Dann hast du es geschafft. Du musst nur zu ihrem Zimmer gehen. Das ist alles.«
    Beinahe hätte Blacky gelacht. »Was sagst du da? Das ist alles? Es ist eine Horrorstrecke. Ich weiß gar nicht, ob ich sie überhaupt überwinden kann.«
    »Du bist stark genug. Und du solltest immer an die Belohnung denken, die auf dich wartet und dir zusteht. Ich werde dich übrigens nicht im Stich lassen.«
    Er schluckte. »Und was bedeutet das?«
    »Ganz einfach, ich bin an deiner Seite.«
    Blacky musste erst mal überlegen. Er konnte es kaum fassen und fragte: »Wo denn überall?«
    »Im Wagen.«
    »Und weiter?«
    »Mal sehen, wie es läuft. Wenn alles gut geht, bin ich auch im Krankenhaus bei dir.«
    Blacky überlegte. Dann fing er an zu lachen.

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