Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Und plötzlich fühlte er sich besser.
    »Ich bin dabei«, sagte er nur...
    ***
    Hatte ich mich verhört, oder hatte Purdy Prentiss tatsächlich von Blut gesprochen? Ich wollte es genau wissen, sie aber noch in Ruhe lassen, und warf dem Oberarzt einen fragenden Blick zu.
    »Was ist denn?«
    »Haben Sie es auch gehört? Sie ist wach, und sie hat auch gesprochen. Ich habe das Wort Blut gehört und möchte Sie jetzt fragen, ob ich mich verhört habe.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ehrlich nicht?«
    Dr. Simmons nickte.
    »Danke«, flüsterte ich nur und wandte mich wieder der Staatsanwältin zu. In meinem Innern fühlte ich mich aufgewühlt. Mit dieser Veränderung hatte ich nicht gerechnet, doch ich fragte mich auch, wie das zustande gekommen war. Irgendwas musste mit Purdy passiert sein, über das ich sie erst mal nicht fragen wollte.
    Stattdessen schaute ich sie an. Es war mir egal, welche Instrumente sie umstanden, ich wollte jetzt mehr über das Blut erfahren, das fließen würde oder sollte.
    Der Arzt lenkte mich ab. Er stand dicht neben mir und schaute auf die Frau, die jetzt ihre Augen wieder geschlossen hatte. Ich glaubte mich zu erinnern, dass sie bei dieser Bemerkung die Augen offen gehabt hatte.
    »Das ist ein Phänomen. Ich kann es nicht fassen. Sie war noch so daneben und schwach. Und plötzlich...« Er schüttelte den Kopf. »Verstehen Sie das, Mister Sinclair?«
    Ich hatte mir zwar meine Gedanken gemacht, wollte sie aber nicht preisgeben und sagte mit leiser Stimme: »Nein, das verstehe ich nicht wirklich.« Ich zuckte mit den Schultern. »Außerdem bin ich kein Arzt wie Sie.«
    »Ha, Sie haben gut reden. Ich habe ebenfalls das Problem, nichts zu begreifen.«
    »Ja, das ist klar.« Ich richtete mich ein wenig auf und hob meine Schultern an. Dabei wollte ich mit dem Arzt sprechen, ließ es zunächst bleiben, weil er dabei war, die Geräte zu untersuchen und dort keinen Fehler fand.
    »Es funktioniert alles wunderbar«, flüsterte er. »Es ist in Ordnung. Ich weiß nur nicht, was sie plötzlich hat wach werden lassen. Normalerweise würde ich von einem Schock sprechen, aber den hat sie ja nicht bekommen.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Und was unternehmen wir jetzt?«
    Ich war noch nicht dazu gekommen, mit Purdy selbst zu sprechen und mehr Fragen zu stellen, das musste ich nachholen. Die Antwort hörte der Arzt von mir.
    Er stand da und hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Ich weiß nicht, ob es nicht zu spät ist, Mister Sinclair.«
    »Warum sollte es das sein?«
    »Sie könnte wieder in den alten Zustand geglitten sein.«
    »Ja, das ist zu befürchten. Aber ich werde es trotzdem versuchen.«
    »Bitte.«
    Wir waren ja beide gespannt, ob Mediziner oder Laie wie ich auf dem Gebiet. Ich beugte mich meiner Freundin entgegen und ließ ihr Gesicht nicht aus dem Blick. Jede Bewegung wollte ich wahrnehmen, aber da tat sich nichts.
    Ich wollte es nicht wahrhaben, aber Purdy lag vor mir wie eine Tote. Sie war auch sehr bleich. Die leisen Geräusche der Instrumente beruhigten mich. Und jetzt war ich nur gespannt darauf, ob ich es auch schaffte, sie aus ihrem Zustand zu befreien.
    Es gab keine andere Lösung, als sie anzusprechen. Und das tat ich mit einer leisen, aber durchaus hörbaren Stimme.
    »Bitte, Purdy. Du hast Besuch bekommen. Kannst du mich hören? Wenn ja, gib mir ein Zeichen.«
    Es war der Satz der Hoffnung gewesen. Ich fieberte einem Ergebnis entgegen und musste leider passen. Sie bewegte sich nicht, sie öffnete weder ihren Mund noch die Augen und lies mich mit meiner Enttäuschung allein.
    Wie konnte es weitergehen?
    Ich hatte keine Ahnung. Aber ich dachte daran, dass Purdy Prentiss keine normale Frau war. Das hing nicht mit ihrem Aussehen zusammen, sondern mit ihrer Herkunft. Sie war ein Phänomen. Sie hatte bereits ein erstes Leben in dem längst versunkenen Kontinent Atlantis gelebt, aber es war nicht vergangen, denn immer wieder mal wurde sie durch bestimmte Vorgänge daran erinnert.
    War das auch heute so?
    Diese Frage musste ich mir einfach stellen. Und wenn ich ehrlich gegen mich selbst war, konnte es durchaus sein, dass eine Macht oder Kraft aus diesem versunkenen Kontinent eine Rolle spielte. Aber das herauszufinden war nicht leicht.
    Ich beugte mich erneut über die Patientin. Sie wirkte so hilflos, so schwach. Sie war eigentlich immer eine starke Persönlichkeit gewesen, und ich glaubte nicht, dass sich das geändert hatte.
    Ich flüsterte ihren Namen.
    Keine Reaktion.
    Verflucht

Weitere Kostenlose Bücher