1760 - Tödliche Lockung
Scheinwerfer. Sie wurden sehr schnell größer, und Suko sah wenig später schon einen Wagen in seine Nähe rollen. Es konnte sein, dass er geparkt wurde und der Fahrer das Auto verließ, aber das war nicht der Fall. Es lief alles normal ab, aber dennoch überkam Suko das Gefühl, dass hier etwas geschah, das ihn interessieren dürfte.
Der andere Wagen fuhr in seine Richtung. Er machte sich klein. Es war sogar zu hören, wie er passiert wurde, aber das war auch alles. Er schob sich wieder hoch und schaute auf die roten Heckleuchten.
Alles konnte harmlos sein, war es unter Umständen auch, aber sicher konnte sich Suko nicht sein. Er kannte den Grund auch nicht, da verließ er sich einfach auf seine Intuition.
Weit fuhr der Wagen nicht. Er war für Suko nicht sichtbar, als er abgebremst wurde.
War das noch der Parkplatz?
Suko wusste es nicht, aber er war jetzt voll da und schaute durch die Frontscheibe nach vorn. Noch tat sich nichts. Dann aber erlosch das Licht, und Suko wartete gespannt, wie es weitergehen würde.
Eine Seitentür öffnete sich, und ein Mann stieg aus dem Wagen. Wenig später war auch eine Frau da. Sie standen im Licht des hinteren Eingangs und bewegten sich nun auf die Tür zu.
Suko war davon ausgegangen, jemanden zu sehen, der gekommen war, um seinem Beruf nachzugehen. Da musste er nur die Tür aufschließen und im Haus verschwinden. Es konnte sich auch um einen Handwerker oder sogar einen Hausmeister handeln, aber das schien nicht zuzutreffen. Ein solcher hätte sich anders benommen. Auf Suko machte der Mann den Eindruck als wäre er ein Fremder.
Der stand an der Tür. Er bückte sich und fummelte am Schloss herum. Das tat keiner, der sich auskannte. Dieser Knabe war nicht koscher, aber er bekam die Tür auf und verschwand rasch im Haus. Auch die Frau war nicht mehr zu sehen. Ob sie ebenfalls im Haus verschwunden war, konnte Suko nicht sagen.
Was war das gewesen?
Er wusste es nicht genau. Ihm war nur klar, dass er etwas tun musste. Aber was genau?
Mit John Sinclair war abgesprochen worden, dass er sich meldete, wenn etwas Ungewöhnliches passierte.
Das war jetzt der Fall.
Er wartete noch eine Weile ab und ließ den Ford nicht aus den Augen. Dort tat sich nichts. Suko sah nicht mal mehr die zweite Person, die ihm zuvor aufgefallen war.
Er tat, was abgesprochen war.
Suko rief seinen Freund John Sinclair an...
***
Blacky hatte ein paar Probleme mit dem Schloss gehabt, die Tür aber dann doch öffnen können und befand sich nun im Innern des Anbaus, wenn auch nur dort, wo sich keine Patienten aufhielten.
Das konnte sich ändern.
Er stand zwar nicht im Dunkeln, aber hell war es auch nicht, denn eine Notbeleuchtung im Treppenhaus gab nicht viel her. Aber zum Glück war sie da, so sah Blacky wieder besser und erkannte überdeutlich, dass er sich in einem Treppenhaus befand, das zu jeder Klinik gehörte. Für ihn gab es nur den Weg nach oben. Die Stufen waren breit genug, um sie bequem gehen zu können. Er hielt sich trotzdem am Geländer fest. Er wusste, dass er in die erste Etage musste, und hoffte, dass ihn bis dahin nicht zu viele Leute sahen. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, würde er schon die entsprechende Ausrede haben.
Er ging Stufe für Stufe näher seinem Ziel entgegen. Mit jedem Meter, den er hinter sich ließ, ging es ihm besser. Dieser Plan schien wirklich in Erfüllung zu gehen, denn ihm kam kein Mensch entgegen.
Blacky atmete auf, als er die erste Etage erreicht hatte. Es gab auch eine Tür, durch die er zum Ziel gelangen konnte. Natürlich war sie geschlossen, aber das war für ihn kein Hindernis. Er drückte sie auf – und erschrak beinahe, als er in einem Krankenhaus stand. Bisher hatte nichts danach ausgesehen. Das war jetzt anders. Er konnte in einen kleinen Vorraum gehen, aber er sah auch die Tür mit dem undurchsichtigen Glas.
Dahinter würde der Gang beginnen. Und dort würde er auch die Frau finden.
Das Messer hatte er wieder mitgenommen. Ein neues, aber ebenso gefährliches. Es steckte in seiner rechten Tasche. Mit einem schnellen Griff überzeugte er sich davon, dass er es nicht verloren hatte, und machte sich dann daran, den Rest der Strecke zurückzulegen. Wenn ihn jetzt jemand störte, würde es ein Blutbad geben...
***
Warten?
Es machte alles, nur keinen Spaß. Hinzu kam der Stuhl mit der harten Sitzfläche, der sehr unbequem war, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mir hin und wieder auch mal die Beine zu vertreten.
Die Schwester, die
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